Luca's Sicht
"Ich muss raus hier.." dachte ich und begab mich in den Flur. Licht: an.
Ich schlüpfte in meine Schuhe und knöpfte meine Jacke zu. Mit Händen in den Taschen betrat ich den Hausflur und sah die Treppen runter. Ich zog die Tür hinter mir zu. Mein Blick schweifte zu Max's Haustür.. Doch schnell konnte ich mich fangen und ging zwei Stufen tiefer. Auf einmal ging hinter mir eine Tür auf, ich drehte mich um und sah Max.
Er hatte einen vollgepackten Rucksack auf dem Rücken. Unsere Blicke trafen sich, ich wurde rot.
"Wo willst du hin?"
Max schloss seine Tür zu.
"Weg."
"Wie... 'Weg'?" hakte ich nach.
"Ich muss weg hier. Ich fühle mich bei dir nicht wo-.. Also doch. Ich fühle mich bei niemandem wohler als bei dir, und genau das ist das Problem... Ich fahre nachhause zu meinen Eltern.. Und Maya." er sah auf den Boden und wirkte so, als würde er jeden Moment zusammen brechen.
"Hör zu, nur ganz kurz. Ich habe überlegt und es gi-"
"Luca, der Zug kommt gleich." unterbrach er mich mit zitterner Stimme.
"Ja.. Ja klar, verstehe ich."
"danke." er drängte sich an mir vorbei.
Man merkte, wie er versuchte mich nicht ansatzweise zu berühren: ohne Erfolg, dazu war der Flur zu eng.
Als er meinen linken Arm strich blieb mein Herz stehen, die Tränen kamen zurück, mein Körper erstarrte.
Doch Max zeigte keinerlei Gefühle und versuchte mir einfach schnellst möglich zu entkommen.
Als ich unten die große, schwere Tür einrasten hörte, stand ich noch immer wie fest gewachsen im Hausflur auf der zweiten Stufe. Ich riss mich zusammen und steckte meine Hände zurück in die Jackentaschen, doch zuvor steckte ich mir Kopfhörer in die Ohren. Mit Musik kann ich einfach immer abschalten.. Es ist sogar fast egal was für Musik.
Eigentlich stehe ich gar nicht auf deutschen Pop, aber es gab ein Lied, was mich einfach immer fesselt: ich muss immer an dich denken von SDP.
Ich ging durch die Stadt, Blick gesenkt, wobei ich versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
Ich ging in eine kleine , seit Ewigkeiten verlassene Gasse und setzte mich auf eine der bereits zusammen gestürzten Hausmauern.
Ich schlug meine Beine über einander und sah in den Himmel: obwohl es gerade mal 17 uhr war, wurde es dunkel, da die dunklen Wolken die Sonne verdeckten. Kleine Tropfen fielen auf die Erde: es nieselte.
"Wie kann es sein.. Wie habe ich es geschafft, mit Jule zu schlafen?... Wobei.. Wir waren ja angezogen, wir beide. Warum sollte man sich nach dem Sex wieder anziehen, obwohl man vorher nicht aufgewacht ist? Haben wir überhaupt.." ich kniff meine Augen zusammen und lies die kalten Tränen meine Wangen hinab laufen, würde ja eh keiner sehen: es regnete ja schließlich. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schluchzte. Wer weiß, vielleicht sind meine Hände ja so dicht, dass ich ersticke. Ich nahm die Hände vom Gesicht und beobachtete jeden Tropfen, wie er in die Pfützen tröpfelte.Ich ließ das Lied von SDP wiederholen und sang im Kopf den Liedtext mit:
"Ich muss immer an dich denken, ganz egal wer mich berührt. Ich hoffe du denkst mal an mich, wenn dich irgendwer verführt. Ich hab seit Tagen nicht geweint, ich komm' schon voll gut klar allein'. Es ist okay, was soll schon sein? Ich schlaf alleine auf der Couch, in uns'rem Bett halt ich's nicht aus. Ist okay, das schaff' ich auch. Und ich Koch' morgens den Kaffee, wieder für zwei ganz ausverseh'n. Ist okay, war nur aus verseh'n. Und es ist fast wie im Knast in der Wohnung alleine, die Hälfte vom Bett ist immer noch deine. Nichts ist okay, gar nichts okay..."
Zertrümmert zog ich mein Handy aus der Tasche und sah auf den letzten Chatverlauf mit Max.
Mo.. Moment! Das habe ich nie geschrieben!?"du kommst dann morgen früh wegen den Möbeln, richtig?❤"
"ja genau, hab schon paar schöne Sachen gefunden.😌"
Ich hätte doch auf so eine schöne Nachricht von ihm geantwortet.. Selbst wenn ich betrunken gewesen WÄRE. Ich hätte geantwortet.
Und max und ich schreiben nie.. Nagut.. fast nie, mit roten Herzen. Irgendwas war gerade verdammt seltsam.
Auf einmal änderte sich das "zuletzt online heute um 16:42 Uhr" von ihm zu "online"
Mein Herz blieb stehen, als das "online" zu "schreibt..." wurde.
Sofort bildete sich ein gespanntes lächeln auf meinen Lippen.
"Zuletzt online heute um 17:08 Uhr" ohne Nachricht von ihm blieb ich zurück.. Hatte er das, was er getippt hatte, wieder gelöscht?Was wollte er wohl schreiben..
Ich nahm all' meinen Mut zusammen und wagte den ersten Schritt: "ich liebe dich, nur dich." schrieb ich ihm und schickte es ab.
Die ganze Zeit über blieb ich im Chat, obwohl die Regen Tröpfchen meinen Display fast unlesbar machten.Er kam online.
Zwei blaue Haken.
Er blieb online.
"Zuletzt online heute um 17:11 Uhr"Wieso antwortete er denn nicht?...
Ist er doch nicht mehr in mich verleibt?Zögernd stand ich von der Mauer auf und machte das Lied neu an, und begab mich auf den Heimweg. Und ja, es regnete immernoch. ||
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Ist das Liebe? ~ Mauz FanFiction <3
Fanfiction"Luca ist toll!" "Pff." Maya, Max's kleine Schwester, versucht immer wieder Max davon zu überzeugen, dass Luca toll sei. Doch er will davon nichts wissen, bis er Luca bei den Videodays persönlich kennenlernt. Er ist unheimlich froh, dass er Luca auc...