Kapitel 77

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Luca's Sicht
Ein unsanftes gerüttel und geschüttel an meinem Oberkörper riss mich aus meiner Traumwelt. Genervt öffnete ich langsam die Augen und griff nach meinen Kopfkissen. Kurz darauf landete dieses in Max's Gesicht, der sich aber trotzdem nicht davon abbringen ließ an mir zu rütteln.
"Was ist denn los?" meckerte ich und streifte Max's Hände von meinen Armen.
"Wir haben noch nicht gepackt, und müssen in knappen 40 Minuten los fahren."
Sagte er.
"Kriegen wir hin..." stöhnte ich und drehte mich zur Seite.
"Luca."
"Wahaas?"
"Steh auf." lachte er und riss das Fenster neben dem Bett weit auf.
Kalte Luft strömte ins Zimmer, welche mich nur dazu brachte mich enger an die Decke zu kuscheln. Doch als er mir diese wegzog und ich nur noch in meiner blauen Boxer und meinem weißen T-shirt da lag, wurde es mir zu bunt.

"EEEHY!" rief ich laut angekotzt und rappelte mich auf. Ich sprang auf und lief auf Max zu, der mit meiner warmen, flauschigen, heiß geliebten Bettdecke davon lief. Er lockte mich ins Bad und machte die Dusche an. Er nahm den Dusch Kopf in die Hand und hielt den Strahl in meine Richtung.

"Bist du behindert?!" rief ich lachend und sah an den Wasser Flecken auf meinem Shirt herab.
"Biste wach?" lachte Max und steckte den Dusch Kopf wieder zurück, er schaltete ihn aus.
"Ja, danke." sagte ich finster und kniff meine Augen eng zusammen.
"Ich lieb' dich auch." lachte er und gab mir einen Kuss auf die Wange, bevor er das Bad verließ.

Es verging etwa eine Stunde, bis max und ich angezogen und frisch gemacht im Auto saßen.
Wir hielten gerade an einer roten Ampel an, als Max anfing zu reden:
"Du?"
"Hm?" erwiderte ich in die Ampel vertieft.
"Darf ich dich was fragen?.."
"Na klar, immer."
"Wieso erzählst du eigentlich immer nur von deiner Mutter, und nie von deinem Vater? Das.. Das wollte ich dich schon länger mal fragen, aber hab mich irgendwie nie getraut."
Ich sagte nichts, doch atmete stattdessen tief durch.
"Ich weiß nicht genau was mit ihm ist." sagte ich und hoffte, dass Max darauf nicht weiter einging.
Doch ich irrte mich.

"Wie?.."
ich sagte nichts.
Mein Kopf bewegte sich zu seinem. Ich guckte mich in seinen wunderschönen Augen fest, bis Max wieder anfing zu reden.
"Gelb... Grün." sagte er und richtete seinen Blick auf die Straße.
"Was?" doch das Hupen vom Auto hinter uns erübrigte diese Frage, schnell begriff ich, dass ich los fahren sollte.
Ich gab gas und fuhr auf die Autobahn.

"Willst du nicht über ihn reden?" hakte Max erneut nach.
"Ich würde liebend gerne über ihn reden.. Aber ich weiß nichts von ihm.. Das einzige was ich weiß, ist dass er meine Mutter verlassen habe, als ich noch nicht geboren war. Sie sagte, er würde nicht mal wissen, dass ich existiere geschweige denn, dass er einen Sohn hat."
"Oh.. Das.. Das tut mir leid. Aber wieso ist er denn fort?"
"Naja.. Das wüsste ich auch gerne. Mama hat mir nochnie einen halbwegs vernünftigen Grund genannt."
"Hm.." kam von Max, der seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und mich schief an lächelte.

Wir redeten die Fahrt über miteinander, doch hatten kein spezielles Thema.
Mal ging es um Alpakas, dann um YouTube, um die Uni, dann um Jule, um Maya, und zu guter letzt um unsere zukünftige Wohnung.

"Was hälst du von einer weißen Leder Couch, eine eck Couch! Mit blauen Wänden, also... Himmelblau,... nein, HELLBLAU! Mit einer großen stehlampe, und dort einen riiiieeesigen Flachbild Fernseher!" max streckte seine Arme nach vorne und formte einen sehr, sehr großen Kasten, der den Fernseher symbolisieren sollte.
Ich lachte und nickte, während ich um eine Kurve bog und ein parkte. Ich schaltete den Motor aus und lächelte max an.
"Wir sind da."
"Wie, hier wohnt deine Mutter?" ich nickte: "indirekt, ja. Dort in der Straße wohnt sie, Haus Nummer 5."
"Wieso hälst du dann hier?" ich nahm Max's Kopf in die Hände und drehte ihn um etwa 45° zur Seite, dort befand sich ein Blumenladen.

"Wir sollten Maya vielleicht etwas mit bringen."
Max nickte verständnisvoll und machte sich mit mir Händchenhaltend auf den Weg in den Laden. Wir kauften zwei Kränze, einer mit blauen Blüten, der andere mit rosanen. Um den blauen war ein Band gewickelt mit der Schrift "für die Beste Schwester der Welt, ich werde dich nie vergessen."

Wir verfrachteten die Kränze ins Auto, nachdem wir bezahlt hatten, und gingen zu dem Haus meiner Mutter.

"Bereit?" fragte ich, als ich das Gartentor öffnete.

"Bereit." sagte Max
und drückte die Klingel. ||

Ist das Liebe? ~ Mauz FanFiction <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt