Kapitel 76

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Luca's Sicht
Max und ich schlugen uns wirklich tapfer mit Mayas Tod. Wir waren zwar täglich traurig, doch brachten uns des öfteren gegenseitig zum Lachen.
Es vergingen knappe 4 Tage, in dem Max mehr starke zeigte als jemals zuvor. Ich bewunderte ihn, wie er es mit mir aushielt, obwohl ich der Grund war, wieso Maya tot ist.. Ich hätte mich gehasst, an seiner Stelle.

Das Telefon klingete, ich stand vom bequemen Sofa auf und las Sophia auf den Display. Sophia ist der Name von Max's Mutter, die uns täglich anrief um zu fragen, ob alles okay sei.

"Hey du." grinste ich. Ja, wir hatten angefangen uns zu dutzen. Das ganze schweißte uns als Familie viel enger zusammen.. Irgendwie schön, doch Mayas Verlust machte das auch nicht besser.
"Hallo Luca, ist Max erreichbar?"
"Tut mir leid, er ist zwei Straßen weiter zum Aldi gelaufen und holt unser Abendessen."
"Achso, dann sag ich dir den Termin von Mayas Beerdigung."
"Wäre nett.." meine stimme wurde sanfter. Man merkte einfach, wie sehr sie ihre Tochter vermisste..

"Der Termin ist am 17.6. Also in 2 Tagen, ich hoffe, das Datum passt?"
"Wir werden uns frei nehmen, ja." lächelte ich und trug es in den Kalender ein.
"Ihr könnt aber schon morgen los fahren und dann die Nacht bei uns schlafen, damit ihr nicht so gestresst an dem Tag her kommen müsst."
"Das ist lieb, danke."
"Nichts zu danken. Und, Luca?"
"Ja?"
"Olaf meinte, er würde sich freuen, wenn deine Mutter mit zur Beerdigung kommen könne. Schließlich gehört sie ja genauso zur Familie, wie du. Und wir haben deine Mutter noch nie kennenlernen dürfen."
Olaf ist Max's Vater, also Sophia's Mann.

"Öhm.. Ja, ich hoffe, dass sie kann. Ich werde sie gleich mal anrufen."
"Danke. Naja, dann will ich auch gar nicht länger stören."
"Ihr stört nie, das wisst ihr."
"Ich lass euch trotzdem mal wieder alleine. Wenn Max wieder da ist, kannst du ihn ja von mir grüßen."
"Das werde ich."
"Freut mich, dann.. Bis spätestens morgen."
"Jep, und nochmal danke, dass wir übernachten können."
"Gerne, achso! Deine Mutter kann gerne mit kommen und auch hier schlafen, wir haben ein Gästezimmer."
"Das wird sie freuen."
"Hoffe ich doch. Bis dann."
"Tschau." Sie legte auf.

Sophia tat mir so leid.. Wie schrecklich es sein muss, seine Tochter.. Sein eigen Fleisch und Blut einfach so von der einen Sekunde auf die Andere zu verlieren..
Ich konnte es nicht auch fühlen (xD?), da ich kein Vater war und das auch nie sein werde, doch ich konnte es mir vorstellen.. Furchtbares Gefühl.

Die Tür ging auf, Max stand in der Tür mit einer großen Aldi Tüte in den Händen, die er in dir Küche balancierte.
"Was hast du mitgebracht?" fragte ich und folgte meinem Traum Mann in die Küche.
"Abendessen." grinste er und stellte die schwere Tüte ab.
"Und was gibt es?"
"Was wohl, du wolltest doch unbedingt Pizza." lachte er und holte 4 Tiefkühlpizzen aus der Tüte, auch ich lachte.
"Deine Mutter hat gerade wieder angerufen, ich soll dich grüßen und dir sagen, dass übermorgen Mayas Beerdigung stattfinden soll."
"Übermorgen schon?" fragte Max, worauf ich stumm nickte.
Ich erzählte ihm, dass wir morgen schon los fahren können und meine Mum abholen sollen.

Ich rief also meine Mutter an, doch das Handy klingelte..
Und klingelte..
Und klingelte.

Also hinterließ ich eine Nachricht auf dem AB in der ich erklärte, dass wir sie morgen zur Beerdigung mitnehmen werden.

Ist wohl auf Arbeit.. Dachte ich, also rief ich bei ihrer Arbeit an:
"Hallo, Ikea shop hier, Herr Felzen am Aperat. Was kann ich für Sie tun?"
"Guten Tag, hier ist Luca Reihmann, der Sohn von Silvia Reihmann. Könnte ich sie eventuell kurz sprechen?"
"Das tut mir leid, Herr Reihmann. Frau Reihmann ist gerade bei Kundenberatung eingeteilt, da kann ich sie schlecht heraus holen. Darf ich was ausrichten?"
"Hm.. Nein, schon gut. Aber wissen Sie zufällig, ob Silvia morgen und über morgen arbeiten muss?"
"Kleinen Moment..." wie es schien, legte er das Telefon hin und verschwand eine Weile, bis ich seine Stimme wieder hörte:
"Herr Reihmann?"
"Ja?"
"Sie haben Glück, morgen hat ihre Mutter eine Schicht bis 13 Uhr und übermorgen ganz frei."
"Perfekt, dankeschön. Und entschuldigen Sie, dass ich Sie so lange aufgehalten habe. Schönen Feierabend!"
"Kein Problem, und danke schön." der Mann legte auf.

Glücklich strahlte ich Max an und verkündete, dass meine Mutter mitkommen wird.

Max bestand wie jeden abend darauf, Eskays Videos zu schauen, so taten wir dies. Wir kuschelten uns gemütlich in mein Bett, bis ich meine Augen verschlafen schloss und mich für den heutigen Tag endgültig verabschiedete. Ich war sehr aufgeregt auf den morgigen Tag. Darauf, wie meine Mutter Max's Eltern und Max überhaupt findet, ob Max's Eltern immer noch so traurig sind..
Es ging einfach alles viel zu schnell. ||

Ist das Liebe? ~ Mauz FanFiction <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt