Chapter sixteen

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Chapter sixteen

"Was machst du so spät hier draußen?" er stellt sich neben mich und sieht mich fragend an. Ja was mache ich hier wohl Nathan?

"Ich war arbeiten" antworte ich, statt einen dummen Kommentar raus zulassen. Ich beuge mich nach unten und hebe mein Handy auf. Nicht kaputt, Gott sei dank.

"Bis jetzt?"

"Nein. Weißt du, ich habe gewartet bis es dunkel wird, damit ich bei jeder Gasse Angst haben muss, vergewaltigt zu werden" sage ich sarkastisch.

"Mit so einem Sarkasmus will dich keiner vergewaltigen" seufzt er und fährt sich durch die Haare.

"Sag mal, hast du mein Sarkasmus gerade beleidigt?" eingeschnappt halte ich meine Hand auf mein Herz. Natürlich gespielt, aber genau mein Herz zieht sich dabei zusammen.

"Ist mir egal wie du es aufnimmst. Ich fahr dich heim" er zeigt mit seinem Kopf in eine Richtung hinter sich, aber ich schüttle den Kopf.

"Nein, du hast mich verletzt, da fahre ich doch nicht noch mit dir heim" ich sollte mit ihm fahren.

Er ruft mir noch etwas hinterher, aber ich laufe stur weiter. Wieso hat sich mein Herz zusammen gezogen. Es sollte mir egal sein, dass er mich verletzt, dass ich ihm egal bin. Er ist mir auch egal geworden. Sein Getue von wegen 'ich fahr dich heim' kann er vergessen, bei Naomi klappt das vielleicht, aber nicht bei mir.

Ich atme frustriert aus und laufe immer noch an der Straße entlang, die kaum beleuchtet wird.

Ein Motorrad nähert sich mir und augenblicklich wird mein Gang schneller. Würde ich nicht so eine gute Kontrolle über meine Füße haben, wäre ich bestimmt schon über sie gestolpert.

Ich traue mich nicht mal nach hinten zu schauen, geschweige in die Richtung aus der das Geräusch kommt, aber plötzlich ist es wieder mucksmäuschenstill und nur mein unregelmäßiger Atem höre ich.

Bilde ich mir das nur ein? Ist das ein neuer Teil von so einem Horrorfilm, der gerade gedreht wird? Will man mich umbringen oder wirklich nur verarschen und mich so stark erschrecken, dass ich mich selbst bepisse?

Auf einmal spüre ich eine Hand auf meiner Schulter und ich schreie mädchenhaft so laut auf, dass es sogar Dad und die Zwillinge zuhause gehört haben müssen. Ich reiße mich vom Griff und renne los. Dabei bedacht, nicht nach hinten oder in eine andere Richtung zu schauen, als nach vorne. Scheiße, ich hätte dem Übeltäter doch in seine Kronjuwelen treten können. Wo ist dein Gehirn geblieben wenn man es braucht Violet?

Schnelle Schritte nähern sich meinen und ich renne sofort schneller. Aber meine waren nicht schnell genug, denn ich werde an beiden Armen gegriffen und gezwungen stehen zu bleiben. Ich beginne wieder zu schreien, aber mir wird eine Hand auf den Mund gelegt und mein Schrei findet seinen eigentlich Weg nicht mehr ins Freie.

Ich folge dem Arm und bleibe an dem Gesicht hängen. Ist das jetzt wirklich wahr?

Seine Hand liegt immer noch auf meinem Mund, und ich kann nicht reden, alles was rauskommt ist ein murmeln.

Er nimmt langsam seine Hand von meinem Mund, hält sie aber noch in der Luft, um mir wieder den Mund zu zuhalten, falls ich wieder anfange zu schreien.

"Verdammt nochmal. Ist das dein Ernst Nathan?" schreie ich ihn an und schlage ihn gegen seine Brust.

Dabei tat ich mir mehr weh als ihm, denn er fängt an zu schmunzeln, als ich meine Hand zurück ziehe und sie mit meiner anderen Hand festhalte.

"Hattest du Angst?" grinst er breit und ich will ihm gerade sein Grinsen aus dem Gesicht schlagen.

"Sei froh dass ich dir vorher nicht da unten reingetreten habe" zische ich und zeige mit meiner verletzten Hand auf seine Kronjuwelen.

Er fängt lauthals an zu lachen. Lacht der mich grad aus?

"Du bist ein Arschloch Nathan Harper. Und was für einer noch" beschimpfe ich ihn und wollte wieder weg von ihm, aber er hält mich an meiner Schulter fest und zwingt mich so, stehen zu bleiben.

"Ich meinte es vorher ernst, dass ich dich heimfahre" sagt er ernst.

"Und ich meinte es vorher ernst, dass ich nicht mit dir fahren werde" gebe ich zickig zurück.

Er atmet frustriert aus und fährt sich durch die Haare. Mache ich ihn grad nervös oder versucht er sich dadurch zu beruhigen? Ich weiß es nicht.

"Zwing mich nicht, dich gewaltsam heim zubringen"

"Würdest du nie tun" provoziere ich ihn und drehe mich um.

Soll er es erstmal versuchen. Auf einmal spüre ich den Boden unter meinen Beinen nicht mehr und finde mich in der nächsten Minute hängend auf seiner Schulter. "Nathan verdammt lass mich sofort runter"

"Du wolltest es so" meint er lediglich.

Bei seinem Motorrad, seit wann kann er Motorrad fahren?. Jedenfalls bei seinem Motorrad bleibt er stehen und setzt mich auf dem Hintersitz ab. "Ich hasse dich"

Er schmunzelt und ich verdrehe die Augen. "Hier" er reicht mir den Helm und ich suche das Motorrad erst nach dem zweiten Helm ab. "Und wie fährst du?"

"Ohne Helm"

"Nein"

"Was?"

"Ich will kein Helm"

"Doch und ich diskutier auch nicht mit dir" er versucht den Helm mir auf den Kopf zu setzen.

"Nein. Du hast kein Helm an, also zieh ich auch keinen an" stelle ich klar und verschränke stur meine Arme vor meiner Brust.

Er atmet genervt aus und setzt sich dann vor mich. "Du kannst froh sein, dass dein Durchsetzungsvermögen so gut ist" ich weiß dass er es so meint, weshalb ich auch Lächeln muss.

Vielleicht kann Nathan Harper auch anders und vielleicht steckt ja doch noch etwas von dem Nathan in ihm, der er damals war.

...

Was denkst du Mum?

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