Chapter sixty

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Chapter sixty

Zeitsprung nach Abschluss

"Wir haben die Highschool geschafft" ruft Maddy laut raus.

"Freu dich nicht zu früh, die Ferien sind schneller vorbei, als du denkst. Und wir müssen dann noch zum College fahren und-" Maddy legt Sam die Hand auf den Mund.

"Hör auf, dass tut deinem Herzen nicht gut, wenn du alles durch planst. Der erste Schritt ist, unseren Abschluss zu feiern und keinen Gedanken darüber zu verschwenden, wie es in ein paar Wochen sein wird. Es zählt jetzt" macht Maddy ihn an, und ich lächle.

Die beiden haben die letzten Wochen auf so viel verzichtet wegen mir. Sie haben auf Partys verzichtet, Sam ging auf keine Treffen mit Grayson mehr, stattdessen kam Grayson einfach zu uns und verbrachte mit uns Zeit.

Wir sitzen auf meinem kleinen Balkon, Maddy und ich auf meinen Stühlen und Sam auf dem Geländer, wir halten unsere Plastikbecher hoch und ich ergreife das Wort.

"Auf unseren Abschluss. Auf Freunde, die immer für einander da sind und Freunde, die zu Familie geworden sind. Auf Sam, der immer unser Geheule ertragen muss, auf Maddy, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Auf mich, die euch mehr als alles andere liebt. Auf eine lebenslange Freundschaft, egal welche Entfernung uns voneinander trennen mag" wir stoßen unsere Becher aneinander und trinken ihn aus.

Tag der Abreise (eine Woche später)

"Das war der letzte Karton" Ethan klatscht in seine Hände und verschränkt seine Arme.

Ethan entschuldigte sich vor Wochen, er hat sich wirklich Mühe gegeben, und hat solange genervt, bis ich ihm verziehen habe.

"Sollen wir nicht mit dir fahren?" Dads besorgter Ausdruck bringt mich glatt zum Lachen. "Schatz sie ist groß genug" beruhigt Jenna ihn.

"Ich werde anrufen wenn ich angekommen bin" ich umarme ihn und er drückt mich fest.

"Ich will dich gar nicht los lassen" nuschelt er in mein Haar und höre ich ihn da wirklich schniefen?

"Du musst doch nicht weinen Dad" lache ich und löse mich von ihm. "Ich bin nur dreieinhalb Stunden von hier entfernt. Ich bin nicht auf einem anderen Kontinent"

"Bevor du hier weinst, wie ich bei Titanic nehme ich jetzt Abschied von ihr" Jenna schiebt ihn auf die Seite und zieht mich in ihre Arme.

"Pass auf dich und" sie löst sich kurz, schaut mir ins Gesicht und kommt dann meinem Ohr näher. "hab Spaß. Du bist schließlich nur einmal jung" ich nicke lächelnd und sie stellt sich neben Dad, der ihr seinen Arm auf die Schulter legt.

"wir werden keine Abschiedsrede hier halten, du würdest dich nur über unsere Niedlichkeit lustig machen. Deswegen werden wir dich nur in die Arme nehmen, und das übliche Ritual durchführen, wie sonst immer" Gab und Ethan breiten gleichzeitig ihre Arme aus und schließen mich in ihre Arme.

Sie lösen sich von mir und geben mir ein Kuss auf beide Wangen. "Ich liebe euch beide" lächle ich beide an und kneife in ihre Wangen.

"Ich ruf an, wenn ich angekommen bin" beruhige ich Dad, dem die Sorge im Gesicht steht.

Ich winke ihnen und gehe den Weg auf unserem Grundstück entlang zu unserer Einfahrt. Die Tasche, die eigentlich auf dem Hintersitz liegen sollte, habe ich im Kofferraum verstaut. "Violet" ich lasse den Griff los, den an der Kofferraumtür und schaue in die Richtung.

"Nathan hey" ihn hier zu sehen überrascht mich, ich habe nicht erwartet, ihn nochmal zu sehen.

"Hier" er reicht mir ein Umschlag und ich nehme ihn. "Versprich mir, dass du ihn erst liest, wenn du angekommen bist"

"Versprochen" ich nicke, nicht im Stande, noch etwas zu sagen und schaue in seine haselnussbraune Augen, vielleicht zum letzten Mal.

Sein Blick landet auf meine Lippen und dann wieder in meinen Augen.

"Also ich sollte langsam..-" ich konnte nicht zu Ende reden, denn weiche Lippen, die sich gegen meine pressen halten mich davon ab, zu reden.

Es war ein weicher Kuss, keiner mit Zunge. Mehr einer, der das ausstrahlt, was ich vorher dachte. Ein Kuss, als wäre es der letzte.

"Pass auf dich auf" flüstert er gegen meine Lippen, als er seine von meinen löst und mir in die Augen sieht.

Vier Stunden später

Die damalige Mieterin übergab mir den Schlüssel meiner Wohnung, und nun stehe ich in einer leeren Wohnung, mit Ausblick auf den Central Park.

Ich habe zuhause kurz angerufen und legte dann nach ungefähr zwanzig Minuten wieder auf, um den Ausblick zu genießen.

Aber mein Blick fand ständig der Umschlag, den mir Nathan gab. Ich habe es ihm schließlich versprochen.

Vorsichtig öffne ich den Umschlag und ziehe ein Blatt Papier hinaus, und beginne zu lesen.

Liebe Violet,

eigentlich sollte ich dir alles persönlich sagen, was ich hier schreiben werde, aber ich bin nicht Mann genug dafür.
Ich habe mit Rachel Schluss gemacht, ein paar Tage danach, als du bei mir zuhause warst und mir sagtest, du liebst mich. Du fragtest, ob ich sie liebe, und ich habe mit Ja geantwortet, obwohl es gelogen war. Vielleicht habe ich es mir eingeredet sie zu lieben, aber mein Herz sagte etwas anderes.
Ich habe dich schon als wir klein waren geliebt. Und mit den Jahren wurden meine Gefühle für dich immer stärker, bis ich irgendwann den Kontakt mit dir abgebrochen habe, und das war das dümmste, was ich je machen konnte.
Dieser Brief entschuldigt mein Verhalten keineswegs, aber damit will ich den ersten Schritt machen.
Ich habe dich verletzt und dein Herz gebrochen, vermutlich nicht nur einmal. Könnte ich, dann würde ich gerne die Schmerzen haben, als dich leiden zu sehen. Aber ich kann es nicht rückgängig machen. Ich war ein Arschloch, welches erst zum Schluss raffte, was er eigentlich hatte.
Ich hatte dich. Alles was ich gebraucht hätte, warst du, aber ich habe dich von mir gestoßen. Und das ist das, was ich am meisten bereue.
Im geheimen war ich auf Sam und Maddy eifersüchtig, weil sie dich als Freundin hatten. Sogar auf Kyle, weil ihr euch verstanden habt. Ich war wütend, auf die Welt und vor allem auf mich. Weil ich dieses Arschloch war, welches dich kaputt gemacht hat. Zu wissen, dass du wegen mir gelitten hast, bringt mich dazu, mich selbst schlagen zu wollen. Du hast es verdient, glücklich zu sein. All das zu fühlen, zu wissen, dass du geliebt wirst, so, wie ich es getan habe, nur ohne all den Schmerz, den ich dir zugefügt habe.
Vielleicht sehen wir uns wieder und können normal miteinander reden. Vielleicht wird es auch dieses Vielleicht nie geben. Für den Fall, will ich dir etwas sagen.

Ich liebe dich.

Nathan.

Mit dem Brief in der Hand, schaue ich aus dem Fenster und wische die Tränen weg.

"Ich liebe dich auch" flüster ich und schließe die Augen.

End.

Never have I ever✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt