Chapter twentysix

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Chapter twentysix

Die Zwillinge und ich haben ein kleines Büchlein erstellt, wo alle Regeln stehen, die man beachten muss, wenn man Tante Jean besucht oder mit ihr redet.

Regel 1:
Gute Laune haben, und erfreut sein, Tante Jean zu sehen, denn die nimmt es persönlich, wenn man sie nicht herzlich begrüßt.

Regel 2:
Ihr immer recht geben, weil sie die Tante von uns dreien ist.

Regel 3:
Ihr zeigen, dass wir gut erzogen sind und ihr helfen, auch wenn sie sagt, sie braucht keine Hilfe.

Regel 4:
Wenn sie Familie Parker einlädt, dann jeden. Nicht nur Dad und Jenna. Sondern auch wir drei.

Regel 5:
Mindestens zwei bis drei mal in der Woche anrufen, wenn man sich eine längere Zeit nicht sieht.

Regel 6:
Sie niemals Zwiebeln schneiden lassen, sie hört sonst nicht mehr auf, zu weinen (dann muss einer von uns leiden).

Regel 7:
Wenn sie sagt, man muss zum Essen bleiben, dann ist das ein Muss und man darf nicht absagen.

Es gibt noch viele mehr, aber das waren so die Regeln der Regeln und Regel Nummer 7 ist grad eingetroffen.

"Die Kinder werden sich freuen" sie klatscht in ihre Hände und geht in die Küche.

"Sieht wohl so aus, als werden wir noch eine Weile hier sein" meldet sich nun Nathan zu Wort.

"Dachtest du etwa, wir holen die Kommode ab und dann fahren wir gleich wieder?" er nickt.

Ich fange an zu lachen. "Hoffentlich hast du dir heute nichts vorgenommen" er öffnet sein Mund und will was sagen, aber ich gehe an ihm vorbei und finde mich dann bei Tante Jean in der Küche wieder.

Die Haustür geht auf und Stimmen ertönen das Haus. Gott steh mir bei, hoffentlich läuft alles gut.

"Mum wir sind wieder da" ruft mein Cousin Ian durchs Haus.

"Wir sind im Esszimmer. Essen ist fertig und wir haben Besuch" ruft sie zurück und das Haus wird mit Stille umhüllt.

"Besuch?" fragt Calum, mein anderer Cousin.

Nathan sieht irritiert zu mir und dann in die Richtung, aus der die Stimmen kommen und dann wieder zu mir. Der wird seinen Spaß haben, wenn er Glück hat.

"Wenn das die Nachbarn sind" beginnt Erik. "Dann sind wir nicht da" beendet Charles Eriks Satz.

In Nathans Augen spiegeln sich die Gefühle und ich muss mich wirklich zusammen reißen, nicht laut los zu lachen, weil meine Cousins einfach die typischen Cousins sind.

"Oder wenns jemand ist, den wir nicht mögen" fügt Aaron hinzu. Tante Jean verdreht schon ihre Augen und ich muss mir meine Hand auf den Mund legen, um nicht zu lachen.

Nacheinander trödeln sie ins Esszimmer und ganz hinten ist Onkel Mike zu sehen, der sein Kopf schüttelt und sich über seine Söhne lustig macht.

Aaron, der ganz vorne ist, sieht mich und bleibt stehen. Erik und Charles laufen mit voller Wucht gegen Aarons Körper, Calum und Ian folgen ihren Vorgängern und reden durcheinander, wieso Aaron stehen geblieben ist. Onkel Mike war klüger und bleibt stehen, bevor er noch gegen seine Söhne knallt.

"Violet. Schön das du gekommen bist" er ergreift das Wort und drängelt sich an den Jungs vorbei, die mich nur geistlich nicht anwesend anstarren. "Und noch jemand mitgenommen hast" er meint Nathan.

"Ich bin Nathan" stellt sich der besagte vor und steht vom Stuhl.

"Nicht so förmlich" Onkel Mike lacht und schließt Nathan in seine Arme, der mich überrascht ansieht und doch seine Arme um meinen Onkel legt.

"Das Essen wird kalt" Tante Jean geht auf ihre Söhne zu und klatscht vor ihren Gesichtern in ihre Hände und zeigt auf den Tisch hinter sich.

"Wollt ihr eure Cousine nicht hallo sagen?"

Aaron grinst breit und kommt auf mich zugelaufen und breitet schon seine Arme aus. "Komm her cousinchen" zwinkert er und drückt mich fest an sich. Die anderen kommen auch und zerquetschen mich wortwörtlich mit ihren muskelbepackten Armen.

"Und du bist also Nathan?" fragt Calum mit hochgezogener Augenbraue.

"Ja" antwortet er.

"Und du bist mit Violet in einer Klasse?" Ian, der jüngste von in allen.

"Wir haben ein paar Kurse gemeinsam" antwortet Nathan.

"Hört auf ihn unter eure Finger zu nehmen" ärgert sich Tante Jean bei ihren Söhnen. "Wir müssen das machen, wenn es Ethan und Gab schon nicht machen" rechtfertigt Calum sich und seine Brüder.

"Trainierst du?" fragend schaue ich zu Charles, der seine Arme verschränkt hat und seinen Bizeps zeigt. Selbstverliebter geht's nicht.

Nathan nickt. "Welche Sportart machst du?" Erik.

"Football. Er spielt Football. Jetzt lasst ihn in Ruhe" antworte ich und schaue jeden böse an.

"Kannst du dich noch an uns erinnern?" Aaron stellt genau die Frage, die ich den ganzen Abend fürchtete. Nathan kennt sie. Jeden von ihnen. So oft wie Nathan da war, als sie bei uns waren, kann er sich bestimmt an sie erinnern.

"Ja kann ich"

"Auch wie du Violet links liegen gelassen hast?" Um den Tisch wurde es ruhig und jeder schaut auf Aaron.

"Wa-" beginnt Nathan.

"Versuch erst gar nicht, dich zu rechtfertigen. Ein Jahr bevor Tante-"

"Aaron" ermahnt Tante Jean ihn und Aaron verstummt. Er dreht sein Kopf zu mir und sein Ausdruck wird weicher. Ich weiß, ihm tut es leid, ich verstehe seinen Hass auf Nathan, er weiß, wies mir damals ging.

"Wir fahren" sage ich an alle, aber besonders an Nathan gewendet. "Danke fürs Essen" sage ich zu Tante Jean und lächle sie dankend an. "Und für die Kommode"

"Ich bringe euch zur Tür" Onkel Mike steht auf und verlässt mit uns das Esszimmer. An der Tür verabschiedet er sich von Nathan mit der Hand und mich umarmt er. "Komm gut heim okay?" ich nicke in seine Brust hinein, weil er so groß ist. Er gibt mir ein Kuss auf die Stirn und ich verlasse das Haus.

Ich wollte nach meinem Autoschlüssel greifen, aber ich fand ihn nicht. Schon fast panisch taste ich mich ab, finde ihn aber nicht. "Ich fahre" höre ich Nathans Stimme und sehe in seiner Hand den Schlüssel.

"Nein" ich gehe auf ihn zu und wollte ihm den Schlüssel wegnehmen, aber er hält ihn weg und steigt ins Auto auf die Fahrerseite ein.

Ist das sein ernst?

...

Ist das sein ernst Mum?

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