Chapter twentyeight

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Chapter twentyeight

Autorennen sind nicht schlimm. Autorennen ist heutzutage das normale Fahren. Autorennen muss ja nicht gleich Autorennen bedeuten. Bei Autorennen könnte es der Fall sein, dass man stirbt, aber hey, Autorennen sind nicht schlimm.

"Autorennen wie 'wer schneller ist bekommt die Karre und das Mädel'?" panisch schaue ich Nathan an und fasse nach dem Türgriff, aber Nathan hat das Auto verriegelt. "Lass mich hier sofort raus" schreie ich ihn schon fast an. "Es beginnt gleich. Du kannst nicht raus" klärt er mich auf.

"Wenn du dich von der Polizei erwischen lassen oder gar sterben willst, dann nur zu, aber ohne mich" ich versuche es mit meiner sanften Stimme, aber das half nichts, denn ein Mädchen, stellt sich vor die Autos, in die Lücke zwischen dem Auto in dem wir sitzen, und dem rechts von mir.

"Nathan"

Er startet das Auto und es jault auf. Die anderen Autos machen es uns nach.

"Drei" das Mädchen in dem viel zu knappen Rock zählt runter.

"Zwei" sie hebt ihre Hand mit dem roten Tuch in die Luft und ich schlucke hart.

"Eins" ich halte den Atem an.

Nathan drückt aufs Gas und fährt an dem Mädchen mit so einer Geschwindigkeit vorbei, dass ich an ihrer Stelle schon längst umgefallen wäre. Ich krallte mich in den Sitz und verziehe mein Gesicht. Im rechten Rückspiegel waren die Autos zusehen, die auch teilnehmen, aber sie kommen immer näher.

Er steuert auf eine der Fabriken zu, wo das Tor offen ist. Er steuert nicht nur auf die Fabrik zu. Er steuert auf das offene Tor zu, und anscheinend folgen ihm die anderen Fahrer, die uns wortwörtlich im Arsch hängen.

In der Fabrik waren vereinzelte Lichter an der Decke angemacht worden, so dass man sehen kann, wohin man fährt. Aber hier war die Decke mit langen Stangen befestigt, die im Boden drinnen sind. Nathan steuert gerade auf eine Lücke zu, wo nur ein Auto reinpasst.

"Da passt nur einer durch" informiere ich ihn. "Ich weiß" grinst er. "Weißt du auch, dass ein anderer auf meiner Seite ist und drängelt?" Ich zeige mit der Hand aus dem Fenster und er schaut schnell zu dem Fenster.

Ohne zu zögern drückt er stark aufs Gas und fährt mit über hundert Sachen durch die Lücke. Der neben mir drückt auf die Bremse und wird im Rückspiegel immer kleiner.

Wir entfernten uns vom Industriegebiet und fuhren auf die Autobahn zu, als sich das Auto von vorher aus der Fabrik uns nähert und uns streift. "Was zur-" beginnt Nathan sein Fluchen und lenkt dagegen.

"Ich will hier raus" ich schlage Alarmglocken. "Sofort. Halt sofort an Nathan" schreie ich ihn an, aber er ignoriert mich und veranstaltet mit dem anderen Fahrer ein Mann zu Mann Kampf.

Ich muss anders anfangen, um seine Aufmerksamkeit zu haben.

"Ich rufe die Polizei" ich zücke mein Handy, welches mir sofort aus der Hand genommen wird. Ich hebe mein Kopf und sehe wie er mich böse anfunkelt, und dabei nicht nach vorne sieht, und auch nicht sieht, dass da Bäume stehen, da wir von der Straße abkamen.

"Bäume" schreie ich und ziehe meine Beine an mich.

Er lenkt stark nah links und weicht den Bäumen aus, bis wir stehen blieben und er beide Hände aufs Lenkgrad legt. "Ich bin raus" sage ich mit zittriger Stimme und öffne zitternd die Tür.

Ich lasse sie offen und entferne mich Schritt für Schritt vom Auto. Von Nathan. Von meinem beinahe Tod. "Violet" höre ich ihn rufen, aber ignoriere es.

Tränen sammeln sich in meinen Augen, ich bekomme schwer Luft und ich wünsche mir, dass das alles nur ein Traum ist. Dass ich gleich aufwachen werde, und feststelle, dass das alles nur ein Traum ist.

"Bleib stehen" ich werde an meinem Arm gepackt und bleibe stehen. "Lass mich los" fauche ich ihn an und reiße meinen Arm aus seinem Griff.

"Was fällt dir eigentlich ein?" mache ich ihn an. "'Mich zu diesem dämlichen Rennen mit zu nehmen?"

"Das war mein Vorschlag für den Ausflug" rechtfertig er sich.

"Ausflug? Das nennst du ein Ausflug? Was ist mit dir schief? Hätte ich nichts gesagt, wären wir sicherlich in die Bäume reingefahren und wären jetzt tot" schreie ich ihn an und schaue ihn mit Tränen in den Augen an.

"Wir wären nicht tot. Übertreib mal nicht"

Ich schnaube und ignoriere seinen Kommentar. Ich drehe mich um und gehe los, noch eine Sekunde länger mit ihm, dann begehe ich Selbstmord.

"Was ist das Problem?" er taucht vor mir auf und hält mich fest. "Ich hatte alles unter Kontrolle"

"Unter Kontrolle sagst du? Selbst wenn du nur eine Sekunde nicht aufpasst, könnte diese Sekunde dein Tod bedeuten. Raffst du das nicht?"

"Du nimmst das sehr persönlich" mit einer hochgezogenen Braue sieht er mich und verzieht sein Gesicht.

"Würdest du auch, wäre deine Mutter bei einem Autounfall gestorben, weil der Schuldige zu schnell war und nicht aufpasste" schmeiße ich ihm gegen den Kopf.

Ich habe ihn gesagt, dass sie tot ist.

"Lass mich einfach in Ruhe Nathan" eine Träne fand ihren Weg auf meiner Wange runter zu meinem Kinn, und ich wischte sie mir nicht weg. Soll er sehen, dass ich auch Gefühle habe.

...

Und wie geht es dir heute so? Sag bloß nicht, dass bei dir da oben auch Autorennen veranstaltet werden.

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