Chapter fortyfour
Emotionslos begehe ich mich ins Badezimmer und stelle mich unter das heiße Wasser, was auf mein Körper prasselt und bleibe regungslos stehen. Was wird wohl in der Schule sein? Ich werde bestimmt angestarrt. Klar werde ich das, jeder hat es ja bekommen.
In meinem Zimmer ziehe ich eine schwarze Hose an und darüber ein grauen Pullover. Ein bisschen Concealer damit man meine Augenringe nicht sieht und meine Haare mache ich mir zu einem Zopf, der spätestens in der Schule wieder locker ist. Aber das ist mir egal.
"Morgen Schatz" begrüßt Dad mich und gibt mir ein Kuss auf dem Kopf. Ich murmle ein Morgen und greife nach einem Muffin, welchen Jenna gebacken hat, und wollte das Haus verlassen, wurde aber von Dad abgehalten.
"Geht es dir gut?" ich bleibe stehen und höre zu. Ich könnte jetzt ja sagen, so tun als wäre alles gut, aber hey, jeder kann mal am Boden liegen und einfach mal die Wahrheit über sein Wohlergehen sagen.
Ich sage nichts, drehe mich nicht um, sondern gehe als Antwort einfach mit dem Blick auf den Boden gerichtet aus dem Haus.
Die Zwillinge kommen kurz nach mir aus dem Haus, wobei Gab gleich zu mir zum Auto kommt, aber Ethan stur an uns vorbei geht.
"Du bist keine Schlampe" sagt Gab, als er angeschnallt neben mir sitzt.
Auch ihm antworte ich nicht, sondern fahre von unserer Einfahrt und zur Schule. Das einzige Geräusch was man neben dem Motor hörte, war das Radio, was lief, bis wir an der Schule ankamen.
Ich parkte wie gewöhnlich neben Maddys Auto, welches schon da stand und schloss es ab, nachdem Gab und ich ausgestiegen waren.
"Soll ich mit dir gehen?" ich schüttle den Kopf und er umarmt mich kurz. "Ich bin da wenn du mich brauchst" ich nicke und er gibt mir ein Kuss auf die Wange.
Obwohl hier draußen nicht viele sind, starren mich fast 90% von ihnen an. Ich ignoriere sie weitgehend und betrete die Schule, wobei das keine gute Idee war, ich hätte einfach mit Verspätung kommen sollen.
Schon im Eingang hörte ich Sachen wie 'da ist sie, die mit ihm geschlafen hat' oder 'voll die schlampe' oder sonst was. Ethan war wenigstens nicht der einzige der mich so bezeichnet. Mit gehobenen Kinn laufe ich an ihnen vorbei und lasse es mir nicht anmerken und gehe zu meinem Spind. Ich gebe meine Kombination ein und öffne ihn, was ich nicht machen hätte sollen.
Ein weißes Zeug, es war Rasierschaum, fällt wie ein schwerer Sack auf mich und fließt an meinem Körper runter. Ich hatte auch etwas ins Gesicht bekommen und auf meine Haare, aber das war nicht der Höhepunkt. Der Höhepunkt war der, dass im ganzen Gang gelacht wurde. Über mich. Und als ich mich umsah, stand Ethan mit Marc und seinen Freunden da, und lacht auch. Mein Bruder. Nur einer von ihnen lacht nicht, und das war der, der im Café versuchte, Marc davon abzuhalten das zu sagen.
"Oh, was ist denn mit dir passiert?" Naomis stimme taucht neben mir auf.
Ich drehe mein Kopf zu ihr und schaue hinter sie. Hinter Marcs Truppe taucht Nathan mit Kyle auf, und beide sehen mich mit großen Augen an, und Nathan macht Anzeichen zu mir zu kommen. Er machte sogar schon ein Schritt auf mich zu, aber der Freund von Marc war schneller und kam mit schnellen Schritten zu mir.
"Naomi hau ab, deine Visage braucht man nicht täglich sehen" er schlägt meine Spindtür mit der Hand zu und legt seine Hand um meine Taille. "Nein du wirst dreckig" sage ich leise, als er uns umdreht und Richtung Toilette geht. "Das ist dein größtes Problem?" grinst er leicht und geht weiter, ignoriert gekonnt die Blicke der anderen.
"Du wirst jetzt da auch mit reingezogen"
"Lieber werde ich so reingezogen als durch Marcs falsche Sachen" er öffnet die Tür der Mädchentoilette und scheucht die zwei Mädels, die am Spiegel standen, raus.
"Ich sollte heim gehen, so kann ich nicht mehr in den Unterricht" frustriert schaue ich mich im Spiegel an, und meine Augen füllen sich mit Tränen, die ich schnell weg blinzle.
"Ich hab noch eine Joggingshose im Spind, wenn du willst, ich kann sie dir bringen" schlägt er mir vor.
"Wieso machst du das?" ich drehe mich zu ihm.
"Was?"
"Das" ich zeige um uns. "Ist das die Masche von Marc, schickt seinen Freund los, der sich bei mir einschleimen soll, um weitere Geheimnisse aufzutischen?"
"Ich bin schon lange kein richtiger Freund mehr von Marc. Er hat sowas auch bei meiner Cousine abgezogen und ich bin nur noch ständig mit ihm, weil unsere Familien sich kennen" er kommt auf mich zu.
"Und wenn du denkst, ich will mich bei dir einschleimen, dann ist das falsch. Ich helfe dir, weil du es nicht verdient hast, vor der gesamten Schule bloßgestellt zu werden" er lächelt und geht wieder zu Tür.
"Ich bringe dir die Hose" ruft er, als er das Mädchenklo verlassen hat und ich mich wieder im Spiegel begutachte.
Dann mal ran an die Arbeit.
...
Vielleicht gibt es ja noch Menschen, die nicht böse sind.
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Never have I ever✔️
ChickLitTeil 2. Das Spiel ist simple. Man sitzt im Kreis, einer fängt an, sagt, was er noch nie getan hat. Diejenigen, die es schon getan haben, müssen ein Schluck trinken. Wie gesagt, simple. Nur für Violets Leben, welches sich durch das Spiel sofort änder...