Chapter forty

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Chapter forty

"Es wird vielleicht weh tun" informiert Nadine mich, als sie die Tätowiermaschine in der Hand hält. "Ich kann dir meine Hand anbieten" erklärt sich Nathan grinsend bereit. "Da ertrage ich lieber die Schmerzen" erwidere ich augenrollend.

"Denk an was schönes" versucht Nadine mich zu beruhigen und lächelt mich aufmuntern an.

Meine Hände zittern vor Aufregung und ich sehe, wie sie mit der Maschine näher an meine Rippe kommt, bis ich meine Augen zu mache, und an etwas denke, was mich von dem Schmerz ablenkt. Und Nadine hat nicht gelogen, es tut weh. Mehr als ich dachte.

Aber wenns fertig ist, hast du etwas auf deinem Körper, was für dich viel bedeutet, rede ich mir innerlich selbst ein. Also sollte es eigentlich ein angenehmer Schmerz sein.

Was wohl Dad dazu sagen wird? Obwohl, er hat auch ein Tattoo, also kann er mich nicht zusammen scheißen und meinen, es wäre eine unüberlegte Idee gewesen. Okay es war eine nicht gerade gut überlegte Idee, aber wenigstens mache ich mir kein Arschgeweih oder ein Gesichtstattoo wie Mike Tyson.

Nachdem Dad mir eine Standpauke gehalten hat, dass ich es für immer auf meinem Körper tragen werde, wird er zu dem nächsten Punkt kommen, der Preis. Damals als ich mein Handy gekauft habe, konnte ich mir noch weitere drei Monate anhören, dass es rausgeschmissenes Geld ist.

Moment, fürs stechen brauch ich Geld, um es Nadine dann zu geben. Oh shit. Nein ich habe kein Geld? Wie soll ich sie bezahlen? Das war jetzt wirklich unüberlegt. Mehr als unüberlegt. Ich hatte Bargeld nur für den Club dabei, und meine Karte nur für ein Notfall. Das war eine dumme Idee.

"Alles gut?" Nathans Stimme erhellt den Raum von der anderen Seite und ich hebe langsam meine Hand hoch und zeige ihm mein Daumen, der nach oben zeigt.

"Noch ein bisschen" informiert Nadine mich und ich öffne meine Augen. Nathan sitzt immer noch mit dem Rücken zu uns und hat vermutlich sein Handy in der Hand. "Er hört Musik" sagt Nadine plötzlich.

"Woher kennst du ihn eigentlich?"

"Wir gehen auf die selbe Schule. Und haben jetzt ein Projekt miteinander, und müssen dazu noch Ausflüge machen"

"Und der Tätowierbesuch ist ein Ausflug?" sie zieht ihre Augenbrauen hoch und setzt die Nadel wieder an.

"Ja, aber ein sehr spontaner Ausflug" grinse ich.

"Magst du ihn?" ok, auf die Frage war ich nicht vorbereitet.

"Ich mag ihn nicht"

Sie wollte etwas sagen, aber da nimmt Nathan seine Kopfhörer aus seinen Ohren und dreht sich zu uns, ihm egal, ob ich oberhalb meines Körpers halbnackt bin. Er hat mich ja schon so gesehen, wenn nicht schon weniger.

Nadine macht das selbe bei mir wie bei Nathan und sagt mir was ich einzuhalten habe. Als wir dann wieder vorne standen und ich gerade meine Karte rausholen wollte, aus meinem (sehr) guten Versteck, winkt sie ab. "Du musst nicht dafür bezahlen" meint sie dazu und will die ausgestreckte Karte nicht annehmen. "Nein das geht nicht. Nimm schon" forder ich sie auf, aber sie macht nichts.

"Ich schenke es dir. Das Tattoo hat für dich eine so bedeutungsvolle Bedeutung, dass du dafür nicht zahlen musst" sie lächelt und schüttelt den Kopf, während sie auf die Karte runterschaut.

"Danke" sage ich leise und lasse Nathan vortreten.

"Wir sehen uns nächste Woche dann" verabschiedet er sich mit einer Umarmung und wir verlassen beide den Laden.

Als wäre ein Licht in meinem Kopf angegangen bleibe ich sofort stehen und Nathan läuft ein paar Meter weiter, bis er auch merkte das ich nicht mehr neben ihm herlaufe. "Was ist?"

"Megan und die anderen sind noch im Club und ich bin einfach gegangen. Sie werden sich Sorgen machen" panisch suche ich nach meinem Handy, welches ich nicht finde.

"Sam ist mit seiner Schwester und ihrem Freund gefahren. Grayson war glaube ich auch dabei. Und um Megan hat sich Kyle gekümmert" beruhigt mich Nathan, versucht es eher.

"Und woher willst du das alles wissen?" ich schaue in böse an.

"Kennst du die Dinger die Smartphones heißen? Mit denen man telefonieren, Nachrichten schreiben, faceti-" ich überbrücke den Abstand zwischen uns und lege meine Hand auf seinen Mund und stoppe ihn so. "Ich bin nicht dumm, also stemple mich auch nicht als dumm ab"

Seine Augen wandern zu meiner Hand runter, die auf seinem Mund liegt und schaut dann wieder in meine Augen.

Mein Bauch veranstalte Saltos und unter seinem Blick bekomme ich auf meinem gesamten Körper Gänsehaut.

Langsam nehme ich meine Hand von seinem Mund runter und stelle mich mit weichen Knien von ihm weg, sodass wieder ein gewisser Abstand zwischen uns ist.

Ich muss eindeutig meine Gefühle in den Griff bekommen.

"Wir sollten gehen" unterbricht er die Stille und ich nicke erleichtert.

Den restlichen Weg zu seinem Auto war zwischen uns Stille und manchmal schaute er auf seinem Handy auf die Uhr. An seinem Auto endlich angekommen, machte er mir die Tür auf und ich setzte mich rein. Okay, das ist jetzt wirklich unangenehm.

Er fuhr in unsere Einfahrt und machte das Auto aus.

Soll ich jetzt gehen? Nein, ich sollte danke sagen und dann das Auto verlassen. Aber das ist doch scheiße unfreundlich von mir? Obwohl, ich habe ja danke gesagt. Jedoch nimmt Nathan mir die Entscheidung ab und öffnet sein Mund.

"Was hast du dir stechen lassen?" er dreht sein Kopf zu mir und mustert mich.

Soll ich es ihm zeigen?

Ich nahm den Saum meines Kleides in die Hand und zog ihn so weit hoch, dass man das Tattoo sehen kann. Dadurch das ich mit meiner anderen Hand das Kleid an einigen Stellen an mein Körper presste, konnte er meine schwarze Unterhose nur an meiner Hüfte ein bisschen sehen.

"Never ending Love" sagt er die drei Wörter, die ich mir stechen lassen habe. "Was bedeutet das?"

"Vieles" ich ziehe mein Kleid wieder runter und streiche es glatt.

Als ich wieder zu ihm schaute, dreht er sich im selben Moment ganz zu mir und zieht sein Shirt hoch. Wir hatten beide ein durchsichtiges Pflaster bekommen, daher konnten wir es auch sehen.

Forever together*, liest meine innere Stimme.

"Ich .. Ich muss rein" ohne auf eine Antwort seinerseits zu warten, springe ich förmlich aus seinem Auto, schließe die Tür hinter mir und laufe mit schnellen Schritten hinters Haus, um durch die Hintertür ins Haus zu gelangen.

Dort angekommen öffne ich leise die Tür und rutsche an ihr runter. Meine Augen füllen sich mit Tränen und ich atme tief aus. Nicht weinen Violet.

...

So komisch es auch klingen mag, ich brauche deine selbstgemachte Pizza gerade.


*jetzt kommen die Hobbydetektive ins Spiel. Einige werdens vielleicht gleich verstehen, oder denken sich erst etwas dabei, wenn sie das hier lesen :)

Never have I ever✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt