Chapter thirtyseven

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Chapter thirtyseven

Er nimmt mein Gesicht in seine Hand und dreht mein Kopf in seine Richtung, da zwinkert er mir zu und grinst wieder.

Oh nein, du wirst mich nicht küssen. Nein, oder?

Er kam immer näher, bis wirklich keine Faust mehr zwischen unseren Gesichtern reinpasst, als Nathan laut auf die Theke schlägt und wir deswegen erschrocken auseinander springen.

"Ich bezahl die nächste Runde" ruft er gegen Sias Stimme und gibt dem Barkeeper ein Zeichen. Peinlich berührt starrte ich den Boden an, aber da mich jemand mich ansieht, nein anstarrt hebe ich mein Kopf und schaue in haselnussbraune Augen, die mich anstarren.

Grayson, dem es sichtlich Spaß macht, Nathan zu nerven und ihn auf die Palme zu bringen, nimmt meine Hand, zwinkert Nathan amüsiert zu und zieht mich auf die Tanzfläche.

Lachend tanzen Maddy und ich ausgelassen im Takt der Musik und vergessen alles um uns herum. In meinem Kopf schwirren keine Gedanken, sorgen, oder das schlechte Gewissen, weil ich nicht an Mum denke. Dank dem Alkohol ist mein Kopf leer und ich kann Spaß haben, denn ich spätestens, wenn ich aufwache, bereuen werde.

Auf einmal legen sich fremde Hände auf meine Hüfte, und ziehen mich näher zu sich, aber stören tut es mich nicht. Dafür bin ich doch her gekommen, um zu tanzen, auch wenns gezwungen war.

Mir war es egal, wer es ist, ich wollte tanzen, und wenn es heißt, mit ihm zu tanzen, dann mache ich es, obwohl es vermutlich so aussieht, als ob ich nur mein Arsch an ihm reibe, das mache ich nicht, um das klar zu stellen.

Das Lied ändert sich, es wurde ruhig im Club, das Lied wurde langsamer, einige Lichter wurden ausgemacht, und eine romantische Stimmung, wie es Sam am besten sagen würde, breitet sich hier aus.

Maddy wird von einem Jungen an sich gezogen und sie legt ohne Widerrede ihre Arme um sein Nacken und tanzt mit ihm eng umschlungen.

Grayson und Sam, die auch auf der Tanzfläche waren, tanzten nicht eng umschlungen miteinander, aber schon sehr nah. Und von Matt und Louisa muss ich erst gar nicht anfangen.

Ich drehe mich um, und kann nur schwer das Gesicht meines Partners erkennen, da es hier drinnen dunkel ist. Aber egal, wir müssen ja kein Smalltalk führen.

Er legt seine Hand auf mein Rücken und zieht mich näher zu sich. Seine Körperwärme überträgt sich auf meine, und augenblicklich wird mir warm. Seine andere Hand legt er in meine und sieht zu mir hinab.

Dieser Moment ist mir so vertraut, dass ich mein Kopf auf seine Brust lege und die Musik einfach genieße.

Was wäre wenn Mum nicht gestorben wäre? Wenn Nathan mich nicht fallen gelassen hätte? Wären wir dann heute noch befreundet? Würde ich heute noch in ihn verliebt sein, wie damals?

Das Lied endet und gedacht habe ich eigentlich, dass er mich loslassen wird und die Nächste zum antanzen finden wird, aber nichts dergleichen. Er hielt mich immer noch fest und dachte erst nicht daran, mich loszulassen.

Ausgerechnet in diesem Moment wird mir schlecht. In meinem Magen ist der Zirkus los, und die Nachfolgen vom Alkohol lassen sich genau jetzt blicken. Jetzt, wo ich mit einem Typen tanze, und ich mich wohl fühle, muss mir der Alkohol ein Strich dazwischen ziehen.

"Entschuldige" bringe ich noch heraus, als ich mich schließlich hektisch von ihm löse und durch die Menschenmenge laufe, um schnellstmöglich am Ausgang anzukommen. Glücklicherweise war der Weg dorthin nicht so voll, dass ich schnell rauskam und zum nächstbesten Busch rannte, eher torkelte und mich übergab.

Nachdem ich mein gesamten Mageninhalt im Busch leerte, war mir durch den Nachgeschmack in meinem Mund noch immer schlecht, wenn nicht sogar schlechter. Ich fühle mich erstens wieder nüchtern und zweitens fühle ich mich auch dreckig. Wenn ich aufstehen werde, wird mir der Kater einen Guten Morgen wünschen und es förmlich genießen, mich leiden zu sehen.

Erschöpft lasse ich mich auf dem Gehweg nieder und lege mein Kopf auf meinen Knien ab. "Hier" eine Stimme ertönt neben mir, die ich zu keiner bekannten zuordnen kann.

Als ich hochschaue, sehe ich anfänglich nur eine Wasserflasche und eine Hand, die die Flasche umschließt. Ich folge dem Arm mit meinen Augen und bleibe an dem Gesicht hängen.

Was ist nur los mit mir, der Welt und allen Kreaturen auf dieser Welt?

"Danke" nuschle ich und nehme die Gestreckte Wasserflasche an. Die kalte Flüssigkeit tut meinem Mund und meinem Hals gut, mehr aber meinem Bauch, wo endlich etwas rein kommt, was nicht Alkohol ist.

"Du siehst so aus, als würdest du ein Kaffee gebrauchen. Und etwas zu essen" ich schaue wieder hoch und versuche eine Absicht hinter seinem Blick zu finden. Wieso macht er das?

"Warum sollte ich mit dir gehen?"

"Weil ich der einzige von uns allen bin, der nichts getrunken hat" das soll seine Erklärung darauf sein?

"Und wo willst du einen Kaffee trinken?"

"Da drüben" er zeigt in die Richtung, "gibt es ein 24/7 Restaurant. Und es schmeckt dort auch sehr lecker" er geht in die Hocke und hilft mir aufzustehen, worauf ich stark torkle und sich mir kurz vor Augen schwarze Punkte bilden, die aber gleich wieder verschwinden.

"Du zahlst aber" stelle ich fest und zeige mit meinem Finger auf ihn. "Hätte ich so oder so gemacht" meint er schulterzuckend.

Ich torkelnd und er normal entfernen wir uns vom Club und gehen Richtung Restaurant.

"Wo hast du Naomi gelassen?"

"Zuhause. Sie hat zu viel getrunken" fasst er sich kurz und für den restlichen Weg schwiegen wir beide.

...

Let's Talk about .. Über was soll ich reden? Mum?

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