Chapter thirtysix
Maddy wurde vor einer Weile von einem Typen zum Tanzen mitgezogen, und da sie schon einiges intus hat, ließ sie sich drauf ein und verschwand mit ihm grinsend auf die Tanzfläche. Wenns darum geht, Spaß zu haben, dann ist sie wohl diejenige, die an der Spitze ist und die Truppe anführt.
"Noch einen?" der Barkeeper von vorher taucht wieder vor mir auf und grinst mich schief an. Ich nicke und er kippt das selbe wieder rein.
Mein Blick wandert zu Sam und Grayson, wie sie in einem stillen Eck miteinander reden und lachen und sichtlich Spaß haben und sich mögen. Grayson kann endlich normal leben. Als ich ihn damals kennengelernt habe, war er ein anderer Junge als heute. Er kam ins Dollans, dünn ohne jegliche Muskeln, blaue Flecke überall auf seinem Körper, ein blaues Auge und eine aufgeschlagene Lippe. Er wurde verprügelt, weil manche Spastnasen sich den Spaß erlaubt haben, ihn zusammen zu schlagen, weil er schwul ist. Solche Leute gehören eingesperrt oder besser, man sollte ihnen genauso weh tun.
Das war vor vier Jahren. Wir waren zwei kaputte Menschen, die sich gegenseitig halfen, wieder einigermaßen normal zu werden.
Grayson ist heute ein starker und selbstbewusster Junge, der sich nichts mehr draus macht, was andere von ihm halten oder ihn anders behandeln, nur weil seine Sexualität anderweitig ist.
"Du siehst verloren aus" ein Junge taucht in meinem Blickfeld auf und erweckt sofort Interesse in mir. "So auffällig?" lächle ich ihn an. "Ein Bisschen" grinst er. "Die nächste Runde geht auf mich" er gibt dem Barkeeper ein Handzeichen, der darauf kommt und uns zwei Gläser hinstellt und sie mit Alkohol füllt.
"Ben" stellt er sich vor. "Abkürzung für?" lächle ich ihn an.
"Benjamin"
"Violet. Freut mich" wir stoßen an und trinken den Shot.
—
Wies aussieht, stecken Benjamin und ich in der selben Lage. Er hat ein Mädel, welches ihm auf die Nerven geht. Und ich hab Nathan, der mir sehr zu Schaden kommt.
"Ich fühle mich manchmal wie..-" weiter komme ich nicht, denn Maddy kommt zu mir gestürmt und atmet schnell und sieht sich panisch um.
"Was ist los?" frage ich genauso panisch.
"Und du bist?" sie ignoriert meine Frage und mustert Ben haargenau. "das ist Ben. Und jetzt wieso so hektisch?" übernehme ich Bens Vorstellrunde.
"Nicht mal hier können wir alleine sein" ist das einzige was sie sagt und schaut zum Eingang, denn man von der Bar gut sehen kann.
"Ist das denen ihr ernst?" rufe ich frustriert hinaus und ernte einen fragenden Blick. "Da ist der Junge den sie mag und er aber nicht zugeben will, dass er sie liebt" fasst Maddy es kurz und ich starre sie geistesabwesend an.
"Das stimmt gar nicht. Ich mag ihn nicht" korrigiere ich sie und schaue sie böse an. "Ist doch so" abwehrend hebt sie die Hände hoch und als Nathan mit Naomi der Bar näher kommt und somit auch uns, werde ich panischer als Maddy, als sie angestürmt kam.
"Was für eine Überraschung euch hier zu sehen" ertönt Naomis laute Stimme, die vergebens versucht, lauter als die Stimme von Sia hier im Club zu sein.
"Also für mich ist das keine Überraschung. Dich findet man doch in jedem Club, wo du nur rein kannst" kontert Maddy und stellt sich neben mich.
"Und wer bist du?" jetzt wird Ben mit reingezogen, wobei es ihn nicht wirklich stört.
"Ben" gelassen stellt er sich den beiden vor. "Und du bist mit denen hier?" mit herablassender Stimme schaut sie uns auch so an.
"Ja, ich bin mit den zwei hier" stimmt zwar nicht, aber sollen die es doch glauben.
"Violet Babe" Grayson steuert auf mich zu, im Schlepptau Sam, der mich fett angrinst und mir zu zwinkert.
Moment, hat Grayson mich gerade Babe genannt?
Er formt sein Mund zu einem verführerischen Grinsen, und ich weiß nicht ganz, wohin ich es hinzufügen soll.
Bei mir angekommen legt er seinen Arm um meine Taille und zieht mich näher an sich, so dass ich mein Kopf auf seine Brust schon ablegen könnte. Und das alles sieht Nathan und sieht gar nicht erfreut darüber aus. Weiß er nicht dass Grayson schwul ist? Oder funkelt da etwa Eifersucht in seinen Augen?
Grayson dreht sein Kopf in die Richtung meinend Ohrs und sagt: "machen wir ihn mal etwas eifersüchtig".
Fragend schaue ich ihn an, und verstehe jetzt wirklich nur Bahnhof, und das liegt nicht am Alkohol, der schon in meinem Körper ist.
Aber Grayson wäre nicht Grayson, wenn er mir nicht helfen würde, egal in welcher Situation und egal wie.
Er nimmt mein Gesicht in seine Hand und dreht mein Kopf in seine Richtung, da zwinkert er mir zu und grinst wieder.
Oh nein, du wirst mich nicht küssen. Nein, oder?
...
Der Abend fängt ja gut an.
DU LIEST GERADE
Never have I ever✔️
ChickLitTeil 2. Das Spiel ist simple. Man sitzt im Kreis, einer fängt an, sagt, was er noch nie getan hat. Diejenigen, die es schon getan haben, müssen ein Schluck trinken. Wie gesagt, simple. Nur für Violets Leben, welches sich durch das Spiel sofort änder...