Prolog

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Wie war sie nur da rein geraten?

Wie hatte das passieren können?

Würde es ein Ende finden?

Die Fragen spukten schon seit Tagen in ihrem Kopf herum und sie hatte auf Keine eine vernünftige Antwort.

Gedankenverloren nippte sie an dem mittlerweile lauwarmen Kaffee und starrte vor sich hin. Starrte an die Marmorvertäfelung des Hauses.

Ihr entwich ein Seufzer und müde fuhr sie sich über das Gesicht. Die Hand blieb für den Bruchteil einer Sekunde auf den Augen liegen, sie hielt sie geschlossen und konzentrierte sich auf den Moment.

Vielleicht war das alles ja doch nur ein Traum, aus dem sie wieder aufwachen würde, sobald sie die Hand von den Fingern nahm.

Alles was in den letzten Tagen passiert war, konnte nur den Träumen entsprungen sein. Es war so unwirklich.

Tief in ihrem Inneren glomm dieser Funke von Hoffnung auf und mit einem Ruck nahm sie die Hand von den Augen und schlug diese auf.

Sie saß in der Küche, sie hatte die Tasse Kaffee in der Hand und es war niemals ein Traum gewesen.

Wie schon so viele Male davor schlug sie die Hand vor den Mund und versuchte den Schluchzer zu unterdrücken, der ihrer Kehle entrinnen wollte. Ein erstickter Laut durchbrach die morgendliche Stille genau in dem Moment als der Ursprung die Küche betrat.

Er trat lautlos ein und blieb im Türrahmen stehen, als er sie so früh bemerkte.

„Elea.", er kam näher, sie schluckte und nahm die Hand von den Lippen. Sie musste stark sein.

Sie stellte die Tasse ab, sah auf und versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

Er musterte sie schweigend, so eindringlich, dass sie den Blick von ihm abwandte und stattdessen erneut auf die Vertäfelung starrte.

„Ich lasse dich nicht allein."

Für sie waren seine Worte mehr als ein Versprechen und sie wusste das nur zu gut.

Er war in ihr Leben gestolpert und hatte es für immer verändert. 

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