Liam's POV

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Oh Gott, wie konnte das passieren? 

Wie sollen wir das bloß den Bullen erklären?

Wer sind diese Kerle?

Was zum Teufel hat Elea da gemacht?

Sie hat mal eben alle Attentäter allein umgebracht und das mit einer Kälte, die mehr als erschreckend ist. Sie hat ja nicht mal gezögert.

Keine Sekunde lang.

Heulend vor Schmerz liege ich auf dem Rücken am Boden und atme tief ein und aus. Die Schusswunden tun verdammt weh, aber ich werde es überleben.

Elea humpelt an meine Seite, blutverschmiert und selbst von Kugeln getroffen. Eine steckt noch in ihrem Unterschenkel, die andere hat sie an der Schulter nur gestreift. Es waren wirklich schlechte Schützen, wenn man bedenkt, wie viele Kugeln jetzt in den Wänden und Möbeln dieses Hauses stecken.

„Hol' zwei Flaschen Whiskey und beeil dich!", sie gibt Louis die knappe Anweisung, der sofort aufspringt und dem nachkommt. Der Älteste unserer Truppe steht sichtbar unter Schock. Auch Zayn und Niall tun das. „Ihr haltet ihn fest, wenn ich es sage."

„Was hast du vor, Elea?!"

Irgendwie gefällt mir weder ihr Blick noch das, was sie sagt. 

Das klingt nicht gut für mich.

Oh Gott, werde ich etwa sterben? Ich will noch nicht sterben! Ich hab mein ganzes Leben doch noch vor mir. 

Louis schlittert ins Wohnzimmer und drückt Elea die Flaschen in die Hand, ehe er zurück in die Küche sprintet und Niall dabei schweigend aber auch panisch mit sich zieht.

Was ist da los?

„Trink!", ich komme ihrer Aufforderung nach und als ich die Flasche absetze, schüttet sie mir einen Schluck Whiskey über die Wunde am Bein, um sie vom Blut zu säubern.

„Scheiße!"

„Zayn halte ihn fest! Beiß hier drauf!", sie löst den Gürtel von ihrer Jeans und gibt ihn mir.

Oh Gott, will sie das wirklich tun?

Offenbar schon.

Heulend beiße ich auf das Leder und Zayn drückt mich mit aller Kraft nach unten, damit ich mich nicht wehren kann. Als ich fühle, wie Elea mit den Fingern nach der Kugel in meinem Bein sucht, beiße ich so fest ich kann auf das Leder und versuche nicht zu schreien.

Die Hände kralle ich automatisch in Zayns Arme und mein Atem geht heftiger vor Schmerz und Pein.

Bitte lass es schnell vorbei sein.

Dass Elea ein absoluter Profi ist, wenn es darum geht, Schusswunden zu säubern, Kugeln rauszuholen und danach die Verletzungen zu verbinden, merken wir daran, dass die ganze Aktion nur wenige Minuten dauert und weniger schmerzvoll ist, als ich erwartet habe.

Sie hat beide Wunden versorgt und sieht zufrieden aus.

„Du wirst überleben.", auf ihrem Gesicht erscheint ein leichtes Lächeln, ehe ich den Gürtel aus dem Mund nehme und mich ein wenig entspanne.

„Danke."

„Medikamente sind im Auto. Wir sollten los, bevor die Bullen auftauchen.", Zayn ist pragmatisch veranlagt und Elea nickt.

„Perrie ist noch in der Küche. Harry ist bei ihr."

Zayn hilft mir vorsichtig auf die Beine und stützt mich, während Elea schon vorausläuft, um nach den Beiden zu sehen.

Gleich darauf erklingt ein Laut des Entsetzens aus der Küche und sowohl Zayn als auch ich wissen, dass etwas Schlimmes passiert sein muss.

Mein Herz setzt aus. 

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