Okay, wir müssen hier weg!
Nachdem wir alle den Kanister mit dem Blut gesehen haben, nachdem Bill uns fast erschossen hätte, wird klar, dass wir verschwinden müssen.
Die Ereignisse haben begonnen sich zu überschlagen und es ist viel zu viel in kürzester Zeit passiert.
Sogar für meinen Geschmack.
Zayn und Elea unterhalten sich in der Garage und während sie da drin Erinnerungen, Geschichten oder sonst was miteinander teilen, packe ich die Sachen.
Viele sind es sowieso nicht.
Ich hab' keine Ahnung, ob Elea besonders begeistert sein wird, aber ihre Sachen packe ich auch gleich mit.
Für eine Frau hat sie echt wenig und es passt alles in zwei Reisetaschen, die ich in ihrem Schrank finde.
Louis, Liam und Harry packen auch.
Sie haben den Ernst der Lage genauso schnell kapiert wie ich.
Perrie und Eleanor sind ja praktisch gerade erst angekommen, deswegen müssen sie nichts auspacken. Sie bereiten stattdessen den Proviant vor.
Die Frage ist, wohin wir sollen.
Normalerweise setzen wir uns nach jedem Überfall ins Auto und fahren einfach drauf los, bis wir irgendwo ein Motel, eine Scheune oder ein leer stehendes Gebäude finden, wo wir eine Zeitlang untertauchen können.
Oder wir fahren zurück nach Hause zu den Mädels.
Sollen wir das dieses Mal auch machen?
Seufzend lasse ich mich auf den Rand von Eleas Bett sinken und bleibe dort sitzen.
Zu viel ist passiert und alles wegen Zayn.
Ich hatte mich schon mit dem Gedanken angefreundet in diesem Kaff bleiben zu können, aber daraus wird natürlich jetzt nichts mehr.
Oder wäre es besser, wenn wir bleiben und uns mit Bill auseinandersetzen? Warum zur Hölle sollten wir verschwinden und nicht etwa die?
Während ich nachdenke, fällt mein Blick auf den Boden des offenen Wandschranks und ich sehe eine lose Diele in der hintersten Ecke. Eigentlich auch nur, weil gerade genug Licht in den Schrank fällt und das Holz ein wenig hervorsteht.
Die Neugierde treibt mich - wie jedes Mal - und keine fünf Sekunden später ist die Diele aus dem Weg geräumt.
Elea hat dort ein Kästchen versteckt.
Es ist so groß wie ein Schuhkarton und tief einatmend - ich rechne mit fast allem - öffne ich den Deckel und erkenne lauter kleine durchsichtige Fläschchen darin.
Sie sind nicht viel größer als Ampullen und alle sind penibel genau versiegelt.
Bestimmt an die hundert Stück.
Als ich sie ins Licht halte, kann ich Dinge darin ausmachen.
Hautfetzen, Haarstränge und alles mögliche Zeug.
Mir wird bewusst, dass das DNA Proben von Leuten sein müssen und ich weiß, dass ihr das wichtig ist.
Elea hat in ihren Computern eine ganze Datenbank von Proben angelegt und mit jedem Leben, das sie erlebt, werden es mehr.
Wann hat sie wohl mit dieser Sammlung angefangen? Immerhin gab es früher ja keine Computer.
Seufzend verstaue ich den Schuhkarton in der Tasche und verschließe den Boden mit der Diele. Ich nehme sogar die beiden Bilder von den Wänden und packe sie ein.
Das Gefühl von hier zu verschwinden ist echt seltsam.
Obwohl wir das Haus erst seit ein paar Tagen kennen fühlt es sich an wie ein Zuhause.
Ist es das etwa geworden?
Jetzt schon?
Ein Zuhause?
Normalerweise ist mir ein Ort nicht besonders wichtig.
Was viel mehr für mich zählt sind die Personen, mit denen ich unterwegs bin.
Liam, Louis, Zayn, Perrie, Eleanor und Harry sind meine Familie.
Elea ist ein Teil meiner Familie geworden.
Warum fällt mir dann allein schon die Vorstellung schwer, dieses Haus zu verlassen?
Ich lasse die Taschen im Zimmer stehen und gehe hinüber in eines der Gästezimmer, wo Liam auf dem Bett sitzt.
Seine Tasche wartet neben ihm auf dem Boden.
Als ich im Türrahmen angelehnt stehenbleibe, sieht Liam auf und sein Blick ist ernst.
„Denkst du, was ich denke?"
Meine Antwort ist ein stummes Nicken, wir wissen beide, dass wir nicht gehen wollen.
Louis und Harry gesellen sich minutenspäter dazu und auch in ihren Blicken ist der gleiche Ausdruck zu erkennen.
Es ist unser Zuhause geworden.
Jetzt schon.
„Wir bleiben.", Louis spricht den alles entscheidenden Satz aus und damit ist die Sache geklärt.
Jetzt müssen wir nur noch Elea davon überzeugen - und Bill und seine Freunde sowieso.
Hoffentlich geht das gut.
DU LIEST GERADE
Begegnungen
FanfictionSämtliche Epochen der Zeitgeschichte liegen hinter Elea und sie hat es satt. Doch gegen die Wiedergeburt ihrer Seele und das Wissen darum ist sie machtlos. Das Einzige, das sie tun kann ist weiterleben ... immer auf der Suche nach dem Gegenpart für...