Nachdem wir die Küche verlassen haben, um Elea Zeit zu geben sich von ihrem Freund zu verabschieden, bin ich noch im Flur fast zusammengeklappt.
Ich lehne mich gegen die Wand und versuche stark zu sein, doch jetzt sackt es ein, dass Perrie tot ist.
Sie ist nicht mehr da und ich hatte keine Chance ihr zu sagen, wie sehr ich sie liebe.
Ich konnte mich nicht von ihr verabschieden.
Vor lauter Wut beiße ich mir in den Handrücken, um den schmerzvollen Laut zu unterdrücken, der mir rausrutschen will.
Niall sieht es und übergibt Eleanor an Louis, ehe er zu mir kommt und mich einfach umarmt. Stillschweigend und ohne meine Erlaubnis.
Am liebsten hätte ich ihn weggestoßen, doch irgendwie tut die Umarmung eines Freundes auch gut. Niall lässt mich wissen, dass ich nicht allein bin und dafür bin ich ihm dankbar.
Meine Hand ballt sich zur Faust und in dem Moment höre ich Elea's Schluchzer bis in den Flur hinaus.
Harry ist tot.
Tief durchatmend löse ich mich von Niall und er sieht zu, wie ich in die Küche gehe, um Elea zu holen.
Weg von diesem Haus, bevor die Polizei hier auftaucht und vor allem weg, weil alles schief gelaufen ist. Unsere Lebenspartner sind tot verdammt. Von uns Beiden.
Ich will hier nicht mehr bleiben und Elea mit Sicherheit auch nicht.
Als ich die Küche betrete kauert Elea wie ein Häufchen Elend neben Harry und weint schweigend. Wenn ich bei den ganzen anderen Malen schon gedacht habe, dass sie verzweifelt war - jetzt weiß ich, wie wahre Verzweiflung aussieht.
Ich kann es nicht mal in Worte fassen.
Sie hat die Augen geschlossen, ihre Hände sind in das blutgetränkte Handtuch gekrallt, das sie eisern festhält und ihr Körper zittert von dem ganzen Weinen.
„Elea."
Nur leise wage ich es, ihren Namen auszusprechen und erst als ich mich neben sie knie, ist sie in der Lage den Kopf zu heben und mich anzuschauen. Ich habe noch nie so viel Schmerz in dem Blick eines Menschen gesehen.
Wirklich nicht.
„Ich kann das nicht. Ich kann nicht."
„Doch du kannst!", ich weiß sofort, was sie meint und nehme ihr Gesicht in meine Hände. Sie schüttelt den Kopf, ihre Hand krallt sich in meinen Ärmel und sie schluchzt. Wütend auf die ganze Welt ziehe ich Elea in meine Umarmung und versuche ihr somit Halt zu geben.
Im Grunde genommen tut sie das bei mir gerade auch - selbst, wenn sie das vielleicht gar nicht weiß.
Wir sorgen beide gegenseitig dafür, dass wir uns nicht verlieren.
Mein Blick fällt auf meine tote Verlobte und meinen toten Freund und eine Frage tobt lautlos in meinem Kopf herum.
Immer und immer wieder taucht sie auf und sie wird es noch eine ganze Weile tun.
Vielleicht sogar für den Rest meines Lebens.
„Was verlangt ihr uns da bloß ab?!"
DU LIEST GERADE
Begegnungen
FanfictionSämtliche Epochen der Zeitgeschichte liegen hinter Elea und sie hat es satt. Doch gegen die Wiedergeburt ihrer Seele und das Wissen darum ist sie machtlos. Das Einzige, das sie tun kann ist weiterleben ... immer auf der Suche nach dem Gegenpart für...