Begegnungen

Liam's POV

Der Gran Torino steht noch in Heathers Apartmentanlage und ich fahre Harry dorthin, damit er ihn zum Haus zurück bringen kann.

Niall und Elea sitzen auf der Rückbank und es herrscht eine bedrückende Stille im Auto, die hin und wieder von Eleas Schluchzern unterbrochen wird. Sie hat den Kopf an die kalte Fensterscheibe gelehnt und sitzt da wie ein Häufchen Elend.

Mit angezogenen Knien und zusammengekauert wie ein kleines Kind. Sie trauert und sie so zu sehen ist schrecklich. Elea hält die Augen geschlossen, sie hat sie zugekniffen, so als würde sie damit die Welt komplett von sich abschotten können. Doch selbst sie muss wissen, dass das nur ein verquerer Versuch und ein falscher Trugschluss ist, der Realität zu entfliehen.

„Elea.", Nialls Stimme zerreißt die Stille, aber kaum sagt er ihren Namen schüttelt sie den Kopf. „Elea, es ...", sie presst die Hände auf die Ohren und will nichts hören.

Keine tröstenden Worte, einfach gar nichts.

Niall schweigt, was ich auch tue.

Die Situation ist einfach nur scheiße.

Für uns alle und besonders für Elea.

Sie hat schon wieder jemanden verloren, der ihr in diesem Leben wichtig war.

Eine viertel Stunde später kommen wir endlich an ihrem Haus an und kaum habe ich den Motor ausgestellt, da reißt die 21-jährige die Tür auf und rennt die Einfahrt hoch.

Dabei wäre sie fast vor den Gran Torino gelaufen, weil sie förmlich in die Garage flüchtet.

Das ist ihr Zufluchtsort.

Harry fährt den Wagen vorsichtig in die Garage und sowohl Niall als auch ich schauen besorgt zu, wie sich das Tor hinter ihnen schließt. Die Beiden sind jetzt da drin allein und wer weiß, was passieren wird.

„Wir sollten es den Anderen sagen.", Niall seufzt und steigt aus, ehe ich ihm folge.

Ich hasse es, schlechte Nachrichten überbringen zu müssen.