Ich bin der Erste, der am nächsten Morgen durch ein Klingeln an der Haustür erwacht.
Einen Blick auf die Uhr werfend, registriere ich, dass es bereits nach Mittag ist und mir schwant, wer rein gelassen werden will.
Verdammt.
„Jungs, aufwachen! Die Ladies sind da.", ich rufe es laut in die Runde, doch keiner rührt sich.
Verflucht.
Hastig von dem Sessel aufspringend, eile ich in den Flur und öffne.
Wie erwartet stehen Eleanor und Perrie davor, mit Reisetaschen bewaffnet und beide sehen von der mehrstündigen Fahrt erledigt aus.
„Hallo Liam."
„Hi Mädels, kommt rein."
Der Wagen parkt an der Straße und sein Aussehen passt zu diesem Haus. Es ist ein alter Mercedes, den uns ein Freund aufgebockt hat und der mehr unter der Haube hat, als es den Anschein macht.
Das war beabsichtigt.
Alle unsere Autos sind getunt und eignen sich daher als Fluchtautos.
Perrie und Eleanor sehen sich mit großen Augen im Flur um - allein der Eingangsbereich ist schon gewaltig für sie - und stellen die Taschen ab.
Normalerweise leben wir in ziemlich billigen Apartments oder Motels und deswegen die großen Augen. Das hier ist für uns alle wie eine Villa und im Grunde genommen ist es das ja auch.
Danach folgen sie mir in die Küche und sind noch mehr beeindruckt. Perrie liebt es zu backen und zu kochen und sie ist besonders begeistert.
„Habt ihr einen Millionär gekidnappt oder wem gehört diese Luxusvilla?"
„Kein Millionär, Eleanor."
Harry ist mittlerweile auch aufgestanden und kocht Kaffee.
Seine langen Locken stehen wild ab und dass er einen Kater vom Alkohol hat, ist ihm anzusehen.
„Harry.", Eleanor lächelt und umarmt ihn, während der Zwanzigjährige schmunzelnd die Begrüßung erwidert. Danach ist Perrie dran.
„Morgen, Mädels. Wie spät ist es?"
„Mittagszeit." „Wow. Habt ihr auch so ein Hunger?"
Die Freundinnen nicken und Harry sucht alles raus. Sein kleines Ablenkungsmanöver funktioniert für einen Moment, doch der wird von Eleanor zerstört.
„Jungs, was ist gestern passiert? Louis hat mir nur die Kurzversion gegeben und das war nicht besonders viel."
„Es gab Probleme.", meint Harry und bereitet den Teig für Pfannkuchen vor.
„Was so viel heißt wie ...?"
„Wir haben uns einen Supermarkt ausgesucht, alles war von vorne bis hinten geplant, aber Zayn hat den Kopf verloren und jemanden erschossen. Danach lief alles aus dem Ruder."
„Wo ist er? Geht's ihm gut?", Perrie steht auf und in ihren hübschen blauen Augen ist Verärgerung aber auch Sorge zu erkennen.
Sie liebt ihn eben abgöttisch.
„Perrie, setz dich! Es geht ihm gut. Er schläft seinen Rausch aus.", ich muss lächeln und nippe an dem Kaffee.
„Wieso seid ihr nicht verhaftet worden, wenn alles schief gelaufen ist?"
„Wir hatten Hilfe."
„Hilfe von wem?", misstrauisch runzelt Eleanor die Stirn, weil sie genau weiß, dass etwas nicht ganz geheuer ist. Sie ist ein cleveres Mädchen.
Wir sind vorher noch nie in diesem Ort gewesen und hier ist niemand, der uns helfen kann. Louis Freundin weiß, dass es sich um jemand Fremdes handelt und sie hasst es, wenn etwas unerwartetes passiert. Sie braucht die Routine.
Davon mal ganz abgesehen sind weder Eleanor noch Perrie besonders begeistert von der Art und Weise, wie wir Geld ranschaffen, aber sie akzeptieren es. Vielleicht auch deswegen, weil Perrie in dem Friseursalon, in dem sie arbeitet, fast schon einen Hungerlohn verdient und Eleanor als Sekretärin in einer Anwaltsfirma auch nicht grade super glücklich ist.
„Ihr Name ist Elea.", Harry und ich tauschen einen kurzen Blick aus und der 20-jährige schüttelt den Kopf. Dass sie den Kleinen erschossen hat, brauchen die Mädels vorerst nicht zu wissen. Das würde sie nur aufregen.
„Sie hat euch geholfen? Wieso?"
In dem Moment wird Eleanor von ihren Fragen abgelenkt, weil Louis müde die Küche betritt. Kaum, dass sie ihn sieht, springt sie auch schon auf und rennt ihm freudestrahlend in die Arme. Kaum sieht er sie, fängt er das Grinsen an und hält sie fest.
Eleanor und Louis sind seit über drei Jahren ein Paar und gehen gemeinsam durch dick und dünn.
Sprichwörtlich.
Jeder kann sehen, wie glücklich die Beiden sind und dass sie einfach zusammen gehören.
Der Kuss fällt daher ziemlich stürmisch aus.
„Okay, egal wer sie ist, ich bin ihr dankbar, dass sie euch geholfen hat. Ich nehme mal an, das ist ihr Haus?", Harry nickt und Perrie stößt ein Pfeifen aus. „Wow, die Lady hat Kohle."
„Die Lady ist 21.", Zayn schlurft rein und streicht sich durch sein zerzaustes schwarzes Haar, das nach fast allen Richtungen absteht. Perrie entweicht ein kleiner Aufschrei, ehe sie ihm um den Hals fällt und erst mal küsst.
Wieder werfen Harry und ich uns einen Blick zu und wir beide denken exakt das Selbe.
Wenn das mal gut geht.
„Wo ist Niall?", Louis schenkt Eleanor und sich Kaffee ein, während er sie im Arm hält und schaut uns fragend an.
„Schläft bestimmt noch."
„Und er soll Ire sein?! Scheint doch nicht mehr so viel zu vertragen wie früher."
Wer hätte gedacht, dass mein Kommentar uns alle zum Lachen bringt?
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Begegnungen
FanfictionSämtliche Epochen der Zeitgeschichte liegen hinter Elea und sie hat es satt. Doch gegen die Wiedergeburt ihrer Seele und das Wissen darum ist sie machtlos. Das Einzige, das sie tun kann ist weiterleben ... immer auf der Suche nach dem Gegenpart für...