Zayn's POV

19 3 0
                                    

Am nächsten Morgen erwache ich noch vor Sonnenaufgang.

Perrie liegt neben mir im Bett und schläft wie ein Stein. Tut sie immer.

Das ist mein Glück, denn dadurch wacht sie nicht auf, als ich aufstehe und mich anziehe. Ich greife nach dem T-Shirt auf dem Bettpfosten und ziehe es mir im Laufen über, ehe ich ins Bad schlurfe. Grummelnd putze ich mir die Zähne und lausche, als ich danach in den Flur gehe.

Bis auf Niall's Schnarchen ist im Haus kein einziges Geräusch zu hören. Einen Blick auf die Wanduhr werfend fluche ich innerlich über mein frühes Aufstehen.

Es ist gerade mal vier Uhr morgens.

Was soll ich denn bitte schön um vier Uhr morgens als einzige, wache Person in diesem Haus machen?

Die Treppen nach unten gehend, wäge ich die sich mir bietenden Möglichkeiten ab und entscheide mich für die Simpelste.

Erst einmal ganz in Ruhe frühstücken.

Kaffee kochen bekomme ich gerade noch hin und Cornflakes sowie Milch sind jetzt auch keine Glanzleistungen im Zubereiten. Kauend sitze ich an der Kücheninsel und genieße die Stille.

Keine vier quatschenden Jungs, die einen ständig wegen irgendwas belabern und keine drei Mädels, die zwar super süß sind, jedoch auch Stress machen können.

Speziell, wenn Eine davon deine eigene Freundin ist und die Andere diejenige ist, die dich täglich mit ihrer bloßen Anwesenheit in Versuchung führt.

Den Gedanken daran abschüttelnd sehe ich mich in der weißen Küche um und alles in mir schreit auf. Jede Faser meines Körpers ruft mir zu, dass ich bleiben soll und dass das hier mein Zuhause ist.

Hier sollen meine Frau, meine Kinder und ich leben.

Hier sollen Niall und Liam und Louis und Harry und deren Familien sein.

Hier soll ich alt werden.

Hier soll ich sterben.

Hier und nirgendwo anders.

Verdammte Scheiße, es ist nur ein Haus.

Wie oft muss ich mir das eigentlich selbst vorsagen, um das endlich zu glauben?

Mich verbindet nichts, aber wirklich auch gar nichts mit diesem Ort und deswegen sollte es mir nicht schwer fallen, ihn zu verlassen. Aber genau das tut es und ich bin da offensichtlich nicht der Einzige, der damit Probleme hat.

Niall, Louis, Liam und sogar Harry wollen auch bleiben. Selbst Eleanor und Perrie sind dem Bleiben alles andere als abgeneigt.

Mann, wir reden hier von einer Gruppe von Jungs, die es gewohnt sind, ständig umzuziehen und alle Zelte hinter sich abzureißen.

Und jetzt, da wir endlich einen Ort gefunden haben, an dem alle von uns bleiben wollen, lassen wir uns von ner Gang von Typen vertreiben?

Mit denen würden wir locker klar kommen und vor allem, wenn wir alle zusammen sind. Wir sind ein eingeschworenes Team, wir kennen unsere gegenseitigen Schwächen und Stärken und wir ziehen alle an einem Strang, wenn es darum geht, unsere Familie zu beschützen. Noch dazu befinden wir uns in einem zivilisierten Zeitalter und in dieser Stadt gibt's immer noch die Bullen, die sich um Recht und Ordnung kümmern.

Das bringt mich zum Grinsen.

Hab ich das grade etwa wirklich gedacht?

Die Bullen sind in meinem Kopf ausnahmsweise mal die Guten?

Ha ha, Witz komm' raus!

Während ich grüble, warum dieses verfluchte Haus mir - bzw uns allen - so dermaßen wichtig geworden ist, betritt Elea schlafgetrunken den Raum.

BegegnungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt