Harry's POV

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Da sterbe ich fast vor Sorge um sie und Elea versucht die Schusswunden herunterzuspielen.

Immer noch.

Ach ja, und die vier Tage Bewusstlosigkeit waren ja auch ein Klacks.

Jeder, der zweimal angeschossen wird, ist für mehrere Tage bewusstlos - haha.

Ich hab' die Wunden verarztet - mit Zayns Hilfe - und ich hab gesehen, wie knapp die Kugel die Arterie verpasst hat.

Sie hatte verdammt noch mal mehr als Glück, dass es gut für sie ausgegangen ist und ich hasse es, wenn sie das herunterspielt. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch stehe ich vor der Tür im Bad und warte ungeduldig, bis meine Freunde aus dem Zimmer verschwinden.

Zayn geht als Letzter und er wirft mir ein kurzes Nicken zu, das mir sagt, dass er mit Eleas sorgloser Haltung ebenfalls nicht einverstanden ist.

Wenigstens bin ich mit meiner Ansicht nicht allein.

Als er fast außer Sicht ist, öffne ich die unverschlossene Badezimmertür und will bereits lospoltern, da sehe ich Elea.

„Scheiße!", mir entfährt der Laut, bevor ich ihn aufhalten kann und natürlich hat Zayn ihn gehört und kommt sofort zurück.

Ich bin für eine Sekunde unfähig, mich von der Stelle zu bewegen und Perries Freund taucht hinter mir auf. Er sieht genau das Gleiche, was ich sehe.

Elea lehnt an der Badewanne, sie hat die Knie angewinkelt und die Arme um sie geschlungen. Ihr Körper zittert unkontrolliert, den Kopf hat sie auf die Knie gelegt und die Augen sind fest zusammengekniffen. Der Verband ist ein Stück weit abgerutscht, aber die Naht hält.

Was zum Teufel ist los mit ihr?

Ich erwache aus meiner Starre und stürze an ihre Seite - genauso wie Zayn.

„Schließ die Tür!", er gibt mir Anweisungen, die ich automatisch befolge. Mein Gehirn ist vor Sorge zu gar nichts anderes fähig. „Elea, was ist los? Rede mit uns!", Zayn spricht sie an, aber sie antwortet nicht.

Ich springe wieder auf und sperre ab, bevor einer unserer Freunde auf die Idee kommen kann, nachzusehen, was genau los ist.

Wir haben schon genug Probleme am Hals und jetzt kommt offenbar ein weiteres dazu.

Verdammter Mist.

Währenddessen streicht Zayn Elea ein paar Strähnen aus dem Gesicht und die Art und Weise, wie er sie berührt, lässt mich wissen, dass da mehr ist. Diese Berührung ist zärtlich und vertraut.

Er hat Gefühle für sie und meine Eifersucht regt sich.

Vorsichtig nimmt er ihr Gesicht in seine Hände und hebt es an, doch sie reißt sich sofort von ihm los und springt auf. Sie weicht vor ihm zurück - erkennt sie ihn denn nicht? - und kommt mir damit näher, weil sie Richtung Tür geht. Als sie gegen mich prallt, bleibt sie stehen und dreht sich langsam zu mir um.

Erkennt sie mich?

„Ich weiß nicht, wo ich bin. Gib mir Erinnerungen."

Ich sehe an ihr vorbei zu Zayn, der aufsteht und auf uns zukommt. Er runzelt die Stirn und zuckt verwirrt mit den Schultern.

„Du bist in deinem Haus. Es ist 2014."

„Wer lebt in meinem Leben?", sie klingt nüchtern und mir fällt ein, was Niall damals zu ihr gesagt hat, als wir sie in einem Bett gefunden haben. Er hat die Namen aufgezählt.

„Niall, Liam, Louis, Perrie, Eleanor, Zayn und Harry."

Sie denkt nach und beim Klang meiner Stimme liegt sie den Kopf schief. Danach tritt sie einen Schritt zurück und somit wieder näher zu Zayn, der seine Arme um ihre Schultern legt und sie festhält und stützt. Sie lässt es zu - warum auch immer.

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