Louis POV

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Es scheint ihr echt besser zu gehen und es scheint, als wären die Wunden nicht so schlimm, wie wir alle angenommen hatten.

Dabei ist sie vier Tage ohne Bewusstsein gewesen.

Da wird man sich ja wohl mal Sorgen machen dürfen.

Harry hat sich am meisten Sorgen um sie gemacht. Im Grunde genommen ist er sogar keine Sekunde von ihrer Seite gewichen. Höchstens, um was zu essen und ins Bad zu gehen, aber das war's auch.

Die restliche Zeit hat er an ihrem Bett verbracht, was ihm durchaus anzusehen ist. Das jüngste Mitglied unserer Gruppe sieht erledigt aus und braucht dringend eigene Erholung.

Aufgrund von Elea's Antwort stehen wir alle erst einmal wie die Idioten in dem Raum und schließlich folgt Harry seiner Freundin ins Badezimmer. Mit einem ziemlich finsteren Gesichtsausdruck wohlgemerkt.

Ich würde jetzt ungern in Eleas Haut stecken wollen und Harrys Ärger kann ich sehr gut nachvollziehen.

Wieso muss sie auch Wunden, Schlägereien, Schießereien immer so leichtfertig nehmen? Das sind ernste Themen und Situationen, in denen wir uns befinden.

In denen sie sich selbst befindet.

Vor ein paar Tagen noch hat sie selbst gesagt, dass sie dieses Haus verlassen will, um Ärger mit diesen Typen aus dem Weg zu gehen, aber jetzt scheint es ihr egal zu sein, dass sie sich doch mit ihnen angelegt hat.

Mich persönlich überrascht es ja, dass noch nicht mehr passiert ist.

Keine Übergriffe, kein weiterer Rachefeldzug, weil einer von denen im Knast sitzt - gar nichts dergleichen.

Es ist wie die Ruhe vor dem Sturm und ich bin mir verdammt sicher, dass der Sturm noch kommt.

Wetten, dass es gleich ein Orkan sein wird? Das sagt mir zumindest mein Bauchgefühl und darauf kann ich mich meistens verlassen.

„Okay, Leute. Wie sieht's aus mit Frühstück?"

Nialls Frage lässt uns schweigend nicken, ehe wir mit dem Iren nach unten in die Küche gehen.

Na das wird ein Morgen. 

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