Chris' Sicht"Mehr besitzt sie nicht?", fragte ich meinen Bruder entsetzt, nachdem ich den Koffer genauer betrachtet hatte.
Dieser schüttelte jedoch nur schulterzuckend mit dem Kopf. In diesem Moment klopfte es zaghaft an der Tür und Nayla trat leise und schüchtern ins Zimmer. Sie war so süß wie sie im Zimmer stand und sich nur auf den Boden zu gucken wagte.
Ich versuchte ihr Mut zu machen, indem ich sie liebevoll anlächelte. Jedoch nahm sie diese Geste nicht wahr, da ihr Blick stur auf den Boden gerichtet war. Langsam lief ich auf sie zu, um wenigstens eine Reaktion ihrerseits zu erlangen, sie allerdings nicht zu erschrecken.
Vorsichtig bückte ich mich zu ihr herunter und nahm sanft ihre kleine Hand in meine, um mit ihr zu Andreas zu gehen. Als unsere Finger sich berührten, zuckte sie unwillkürlich vor Angst zusammen, was ich jedoch unbeachtet ließ. Trotzdem kam sie meiner stillen Bitte nach und so blieben wir letztendlich vor dem fast leeren Koffer stehen."Sag mal Nayla, hast du noch mehr Klamotten oder so? Wir hatten jetzt erst mal nichts weiter gefunden.", fragte ich sie vorsichtig und ging in die Hocke, um ihre Reaktion besser sehen zu können.
Naylas Sicht:
Mir war diese Situation mehr als peinlich. Ich hatte nichts und das was ich hatte, wurde mir vom Heim gespendet. Chris würde mich sicherlich verurteilen oder anschreien! Was würde passieren, wenn ich jetzt ehrlich antwortete? Ich schüttelte einfach nur leicht den Kopf und schaute weiter stur auf den Boden.
"Magst du mal nachschauen, ob ich irgendwas vergessen habe einzupacken?", hakte dieses mal Andreas nach.
Er hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts vergessen, jedoch tat ich so, als wenn ich noch mal auf die Suche gehen würde. Kurz schaute ich in meinem Schrank nach, danach ging ich zum Bett und guckte, ob darin oder darunter etwas lag. Wie zu erwarten fand ich nichts außer meinem großen kuschligen Bären, der noch auf meinem Bett thronte. Schnell schnappte ich ihn mir und vergrub mein Gesicht in seinem weichen Plüschfell. Er war immer mein Rettungsanker wenn mir etwas zu viel wurde.
"Nein, Sie haben alles eingepackt und meinen Teddy nehme ich so, wenn das okay ist. Der bekommt sonst noch Platzangst.", meinte ich zu Andreas.
Ich wusste nicht, ob ich die beiden duzen durfte."Ja, natürlich ist das okay und sag bitte ''Du" zu uns, ich bin jetzt dein neuer Papa."sagte Chris darauf stolz.
"Dann gehen wir mal nachhause!", fügte er fröhlich hinzu und schloss den Koffer, den er daraufhin hinter sich her zog und die Zimmertür öffnete. Ich ging mit meinem Teddy im Arm hinter Chris her, Andreas folgte mir ohne ein Wort zu sagen. Als wir die Treppe zum Ausgang hinunter gingen, schauten die anderen Kinder mich hasserfüllt an. Was kann ich denn dafür wenn Chris sich mich aussucht und nicht jemand anderes. Ich schaute wieder auf den Boden und dachte nach, während ich Chris hinterher lief.Bis jetzt hatte sich noch kein Mensch für mich interessiert, ich wurde nur einmal adoptiert und dann nie wieder. Nämlich von einem Mann. Sein Name war Jürgen. Er hatte ganz komische Sachen gemacht, unten in seinem dunklen Keller. Es war grausam und er tat mir immer sehr weh. Die Verletzungen trug ich bis heute und hatte sie auch noch niemandem gezeigt.
Irgendwann wurde ich zurück ins Heim gebracht und dieser grausame Typ kam hinter Gitter.
Die Betreuer meinten auch nur immer, dass ich nie eine Familie finden würde, da ich unnütz sei und die Welt mich nicht bräuchte.
Plötzlich lief ich genau in Chris rein. Er musste wohl stehen geblieben sein.Ich nuschelte nur ein beschämtes "Tschuldigung". Er wiederum lächelte mich an und meinte daraufhin:"Ist doch egal. Wir sind da!"
Ich schaute kurz auf und sah ein weißes Auto vor mir stehen. Die Tür wurde geöffnet und bevor ich mich versah, hob mich Chris mitsamt meinem Teddy mit seinen warmen Händen hoch und setzte mich auf eine Sitzerhöhung ins Auto. Nachdem er dies getan hatte, wurde mir durch ihn noch der Sicherheitsgurt angelegt.
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Es tut mir sehr Leid, dass nichts kam. Ich hatte im Moment so viel zu tun.
PS.:Ich war am Samstag bei den Ehrlichs, war wieder einmalig.
Wer geht auch noch hin oder war schon ?😊
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Vertrauen oder Angst ? Ehrlich Brothers FF
FanfictionEin kleines Mädchen ...eine große, berührende Geschichte. Möchtest du einsteigen in die traurige und herzzerreißende Welt der süßen Nayla? Eins kann ich dir sagen, es wird emotional! Ein zierliches Mädchen, sie war gerade mal sechs Jahre alt, musste...