Kapitel 27.

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Chris' Sicht:
Nachdem sie sich etwas gedreht hatte, schweifte mein Blick über ihren mit Striemen, Narben und offenen Wunden übersäten Rücken. Der Jenige der ihr so weh getan hatte sollte sich schämen! Wie kann man bloß einem hilflosen, kleinen Mädchen, nur so etwas antun. Das kann und will ich nicht verstehen, muss ich auch nicht. Mein Blick glitt wieder zu Nayla, diese hatte ihren Kopf gesenkt und die Augen ängstlich zusammengekniffen.
"Nayla? Alles wird wieder gut. Ich bin für dich da."Ich weiß nicht wie oft ich das schon gesagt hatte, aber sie öffnete daraufhin ihre Augen und guckte mich traurig und beschämt zugleich an.
"Schäm dich bitte nicht Honey. Du kannst gar nichts für deinen Rücken und ich würde dich dafür niemals verurteilen. Okay?"fragte ich sie. Sie nickte nur stumm und blickte dann auf den Boden.

Zunächst musste ich die Wunden spülen oder wenigstens mit einem feuchten Tuch säubern. Ich nahm mir deshalb feuchte Tücher aus der Plastiktüte, welche ich immer als ,,Erste-Hilfe Tüte" im Badezimmer zu liegen hatte und begann vorsichtig die Wunden zu säubern. Bei jeder Berührung zuckte sie stark zusammen und verzog schmerzerfüllt ihr Gesicht. Ich wollte ihr natürlich keines Falls weh tun, aber anders gings nun mal nicht.
"Shshshshsh Kleine gleich vorbei."redete ich zwischendurch beruhigend zu ihr und streichelte ihr sanft über den Arm. Sie entspannte sich bei jeden meiner Worte, was mich mega happy machte.

Naylas Sicht:
Chris versuchte so vorsichtig wie nur möglich meinen Rücken zu säubern. Doch es tat trotzdem höllisch weh. Meine Wunden waren zwar nicht super tief, aber die Anzahl war nicht gerade gering. Seine ruhige Stimme ließ mich jedes Mal etwas entspannen.
Auf einmal hörte Chris auf und ich spürte zwei Finger an meinem Kinn, die meinen Kopf leicht zur Seite drehten.
"Maus, das hast du toll gemacht. Ich weiß wie sehr sowas schmerzt. Beiß jetzt noch ein letztes Mal die Zähne zusammen, denn ich muss die Wunden noch desinfizieren. Das könnte ein bisschen brennen."meinte er ernst zu mir. Ich guckte ihn ängstlich an, nickte dann jedoch zustimmend. Er strich mir sanft eine Träne von der Wange, die sich schon wieder ihren Weg nach unten bahnte. Ich merkte wie er nach etwas hinter ihm griff. Jedoch blieb seine eine Hand stets an meinem Arm und zeichnete beruhigend Kreise auf meine Haut. Auf einmal verspürte ich wie etwas kaltes auf meinen Rücken gesprüht wurde, auf verschiedene Stellen.
Es schmerzte fürchterlich. Noch mehr als wenn Jürgen gekommen war und... Weiter wollte und konnte ich nicht denken, denn ich wimmerte schmerzerfüllt und fing unkontrolliert an zu zittern und zu weinen.
Manche würden sagen, ach was so etwas tut doch nicht so sehr. Doch tut es! Auf jeden Fall für mich.

Shshsh shshshsh Maus alles gut. Es ist vorbei . Du hast das so super gemeistert. Ich bin unglaublich stolz auf dich."beruhigte mich Chris sanft. Ich war ihm im Moment so dankbar und umarmte ihn einfach. Dabei merkte ich wie Chris zu grinsen anfing und die Umarmung, immer darauf bedacht meine Wunden nicht zu berühren erwiderte.
Ich schluchzte an seine Brust und drückte mich an ihn.
In diesem Moment verspürte ich wieder dieses unglaubliche Gefühl. Geborgenheit.

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Vielen Dank für über 300 Sterne ⭐️
Das freut mich wirklich sehr.
Nochmal was zu den Update Tagen ich werde jeden Mittwoch ein Kapitel posten und wenn ichs schaff am Wochenende, was sehr selten sein wird.
Bis dahin😊💛🌾

Vertrauen oder Angst ?     Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt