Kapitel 24.

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Chris' Sicht:
Nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder gefasst und meine Gedanken sortiert. Sie hatte mich angeschrien und war dann einfach davon gerannt. Das hätte ich niemals gedacht. Das Schlimmste daran aber war, dass sie mit all dem was sie gesagt hatte, Recht hatte. Ich hatte sie gegen ihren Willen untersucht und dann auch noch verletzt hatte, indem ich ihren Rücken berührte. Das wollte ich doch alles nicht, aber leiden wollte ich sie auch nicht mehr  sehen. Wenn ich doch nur wüsste wie ihre  Vergangenheit aussah und was ich tun könnte um ihr Vertrauen zu gewinnen. Andreas wüsste bestimmt was man jetzt tuen könne. Er ist ja fast ein wandelndes Lexikon wenn es um Kinder ging. Is ja auch klar, er hat ja drei Kids die er über alles liebt und niemals verlieren wollte. Aber mir jetzt selber Vorwürfe zu machen, würde weder mir noch Nayla was nützen. Ich sollte am besten mal nach ihr schauen und sie versuchen zu beruhigen.

Als ich so vor ihrer Tür stand, überlegte ich ob sie mich vielleicht gar nicht sehen wollte. Ich war doch so blöd zu ihr gewesen. Ach papalapapp ich mach mir schon wieder viel zu viel Sorgen. Mit diesen Gedanken betrat ich leise das Zimmer meiner kleinen Prinzessin. Doch das Bild was mir dort geboten wurde, ließ mich nur noch trauriger werden. Nayla lag auf ihrem Bett und weinte hemmungslos in ihr Kissen. Ich konnte mir das nich länger angucken und setzte mich vorsichtig auf die Bettkante. Meine Hand wollte gerade über ihren Rücken streichen, als  ich sie schnell zurück zog. Sonst würde sie wohl noch viel mehr Schmerzen bekommen.

Stattdessen legte ich sie ihr sanft auf ihren Arm und fuhr vorsichtig rauf und runter. "Shshshshshsh Mäuschen es wird alles wieder gut."flüsterte ich leise. Während ich versuchte sie zu beruhigen. Auf einmal blickte sie mir angsterfüllt in die Augen. "Bitte Chris, lass mich einfach in Ruhe und geh weg. Ich will das alles nicht mehr."wimmerte sie mit rot geschwollenen Augen. "Nein, ich werde nicht einfach so weg gehen. Keiner weint gerne alleine. Es ist Okay wenn du mir nichts erzählen möchtest von früher, aber ich lasse nicht zu das du hier oben traurig und weinend im Zimmer hockst und niemand für dich da ist."flüsterte ich ihr sanft, jedoch auch bestimmend zu.

Naylas Sicht:
Chris' Worte taten so unglaublich gut. Auch wenn ich vor wenigen Sekunden gefleht und gehofft hatte, dass er verschwindet, war es so schön, dass er geblieben war. Ohne es zu wolle, fühlte ich mich sehr geborgen, als er versuchte mich zu beruhigen. "Danke."nuschelte ich in mein Kissen. "Wo für denn?" Na dafür, das du da geblieben bist."antwortete ich ihm schüchtern. Als ich kurz hoch sah, merkte ich dass Chris leicht lächelte. Ich wollte schon meinen Kopf zurück ins Kissen fallen lassen, als ich merkte wie Chris' warme Hände meinen Kopf wieder nahmen. "Komm, setz dich mal zu mir. Ich glaube wir müssen nochmal reden."sagte er sanft. "Du musst mir auch nicht in die Augen oder ins Gesicht gucken. Ich will bloß nicht in ein Kissen hinein reden."fügte er schmunzelnd hinzu. Ich seufzte einmal leicht, doch setzte mich dann wiederwillig neben ihn auf den Rand des Bettes. "Nayla."fing er an. "Ich will nur das du weist, dass du mir wirklich alles sagen kannst. Dir muss auch nich Leid tun, dass du mich angeschrien hast. Nein ganz und gar nicht. Denn auch ich habe Fehler gemacht. Ich hätte dich nicht gleich dazu drängen mir von deinen Verletzungen zu erzählen. Wenn du nicht magst das ich sie mir angucke, tue ich es auch nicht heute, aber irgendwann musste du sie mir zeigen oder wir gehen zum Arzt."meinte er  ist ernster und sanfter Stimme zu mir.

Ich schüttelte den Kopf, bei dem Gedanken zu einem Arzt gehen zu müssen. Das wäre ja noch schlimmer, als sie Chris zu zeigen. Einmal im Jahr kam immer ein Arzt ins Heim um alle Kinder durchzuchecken. Aber sie waren immer  unglaublich unfreundlich und grob zu uns. Seitdem hasste ich Ärzte.
"Ich zeig dir meinen Rücken, aber bitte kein Arzt."flehte ich deshalb ängstlich.
"Hey, hey Maus alles ist gut. Wir gehen nicht zum Arzt. Beruhig dich. Alles ist gut."mit diesen sanften Worten strich er mir sanft die Tränen aus dem Gesicht. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich wieder angefangen hatte zu weinen. Konnte mich aber schnell wieder beruhigen.
"Darf ich dich einmal umarmen? Ich bin auch ganz vorsichtig."fragte er vorsichtig. Ich nickte nur und schon fand ich mich in seinen Armen wieder.
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Hallo alle zusammen,
Vielen vielen Dank für 2,1K Reads. Ich kanns fast gar nicht glauben.
Ein ganz großes Dankeschön geht auch an die Jenigen die immer so fleißig Feedback da lassen.
Vielen Dank☘️❤️😊

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