Naylas Sicht:Unsanft wurde ich am nächsten Tag von einer Betreuerin, namens Kate geweckt. Sie war eine der strengsten Betreuerinnen aus dem Heim. Alles was man machte, tat man ihrer Meinung nach falsch. Jeder im Heim hatte großen Respekt vor ihr, jedoch nicht in positiver Art und Weise. Wenn Kate etwas nicht gefiel, schlug sie auch gerne mal zu, ob sie dies dürfte war eine andere Sache...
"Aufwachen du kleine Göre! Heute kommen doch die wunderbaren Männer, die ein Mädchen adoptieren wollen", schrie sie mich genervt an.
Sie wusste genau, das ich Angst vor Männern hatte und freute sich, mir das Messer immer weiter in den Rücken zu stoßen. Einfach nur schrecklich.Nachdem ich blitzschnell mein Bett verlassen hatte und das Kissen, sowie die Decke ausgeschüttelt und ordentlich wieder hingelegt hatte, trat ich zu meinem Schrank. Eigentlich war es unnötig, dass ich besagten hatte, da ich ohnehin nicht viel besaß.
Ich griff vorsichtig nach dem einzigen T-Shirt, welches ich hatte und einer zu großen Jeans. Socken, sowie Unterwäsche befanden sich schon an meinem Körper.Kate hatte inzwischen sauer vor sich hinmurmelnd mein Zimmer verlassen und ärgerte sich wahrscheinlich schon wieder über die nächsten Kinder, die sie wecken müsste. Ich konnte diese Frau nicht verstehen. Wenn sie keine Lust auf ihren Job hatte, warum war sie dann Erziehern geworden? Naja, ich musste ja nicht alles verstehen. Nach kurzer Zeit, in welcher ich mich angezogen hatte, trat Kate noch einmal in den Raum ein.
"Vergiss nicht um 9:30 Uhr unten in den großen Saal zu kommen! Wehe du bist zu spät!", meinte sie wieder einmal ziemlich genervt. Ich nickte nur brav und schaute dann zu Boden. Ich hörte nur noch wie die Tür geschlossen wurde und die garstige Erzieherin erneut mein Zimmer verließ. Kurz blickte ich mal wieder zur Uhr, momentan war es 9:10 Uhr, ich musste mich also beeilen. Ach ja, weshalb ich die Uhr schon lesen konnte? Schon früh hatte ich lernen müssen, anderen zur Hilfe zu stehen und eigentlich nie eine Kindheit gehabt. Mir wurden schon sehr früh solche wichtigen Sachen beigebracht. Ich hatte mir nie gewünscht eine richtige Kindheit zu haben, jedoch nur, weil ich nicht wusste wie sich so etwas anfühlte. Eigentlich ziemlich schlimm.
Da ich jetzt schon wusste wie voll das Bad wohl sein möge, beschloss ich nach dem Besuch der Männer Zähne zu putzen. Später würde es wohl leerer sein.
Schnell ging ich nochmal zu dem gemachten Bett und schnappte mir meinen geliebten Teddy, welchen ich zuvor unter die Bettdecke gelegt hatte. Er sollte es doch immer schön warm haben. Sanft legte ich meine dürren Arme um den großen Bären, drückte ihn gegen meine Brust und seufzte selig. Er war das Allerwichtigste, was ich besaß.
Mit dem Kuscheltier an mich gedrückt, lief ich vorsichtig den langen Flur entlang, auf welchem schon die Hölle los war. Die Schleimer-Kinder freuten sich unglaublich auf die Besucher und jeder wollte unbedingt adoptiert werden.
Im Gegensatz zu mir. Ich hatte unvorstellbare Angst, dass die Männer genauso wären wie mein Vater.
Weshalb ich auf gar keinen Fall adoptiert werden wollte von diesen wildfremden Personen.
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Vertrauen oder Angst ? Ehrlich Brothers FF
FanfictionEin kleines Mädchen ...eine große, berührende Geschichte. Möchtest du einsteigen in die traurige und herzzerreißende Welt der süßen Nayla? Eins kann ich dir sagen, es wird emotional! Ein zierliches Mädchen, sie war gerade mal sechs Jahre alt, musste...