Kapitel 29

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Naylas Sicht:

Während des Films verlief es relativ unspektakulär. Ich fand den Film echt schön, aber an manchen Stellen auch ziemlich traurig. Manchmal schluchzte ich auf und merkte wie Chris mir jedesmal einen sanften, beruhigenden Blick zuwarf. Aber er ließ mich in ruhe, was ich ihm hoch anrechnete. "Hey Maus, komm dir fallen ja schon die Äuglein zu." Ich schaute mit müden Augen auf und hatte Mühe sie offen zu behalten. "Soll ich dich hochtragen?"fragte Chris vorsichtig, doch ich verneinte. Wenigstens laufen werde ich ja wohl noch können. Ich stand mit Mühe auf, doch klappte sofort wieder vor Müdigkeit zurück auf die Couch. Ohne ein Wort zu sagen, spürte ich plötzlich zwei starke Arme die mich hochhoben. Ich schrie vor Schreck einmal schrill auf. "Shshshsh ich bring dich nur in dein Bett."flüsterte mir Chris leise zu. "Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten."fügte er hinzu. Natürlich hatte er wieder Recht, so spät war ich lange nicht mehr ins Bett gegangen. Nach ein paar Minuten fühlte ich etwas weiches unter mir. Chris deckte mich noch sanft zu. "Gute Nacht Maus. Schlaf gut. Bis morgen."mit diesen Worten strich er mir noch einmal leicht durchs Haar und ging zur Tür. Bevor er hinaustrat, fügte er noch ein "Wenn was ist, komm einfach rüber"hinzu. Ich nickte leicht und fiel daraufhin in einen unruhigen Schlaf.

Da kam er wieder auf mich zu, mit seinen ekelhaft gelben Zähnen, grinste er mich angsteinflößend an. Aus Reflex wich ich ein paar Zentimeter zurück. "Na na, du kleine Rotzgöre. Du weißt genau was passiert wenn du dich mir wiedersetzt oder soll ich es dir noch einmal zeigen!" Ich schluckte einmal schwer und kniff die Augen zusammen, um die aufsteigenden Tränen zu verhindern. Als ich auf einmal einen heftigen Ruck an meinen Haaren verspürte. Ich schrie einmal schmerzerfüllt auf. "Und sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, Fräulein!" Daraufhin guckte ich mit ängstlichen Augen in sein Gesicht. Seine Augen strahlten so viel Schadenfreude, Macht und Aggression zugleich aus. "Geht doch und jetzt komm endlich mit!"schrie er mich immer noch wütend an und zog mich am Arm zu seinem Schlafzimmer. Oh Nein das darf doch nicht wahr sein. Das darf nicht passieren. Panik machte sich in mir breit. "Bitte Jürgen, ich tue doch alles was du willst, aber bitte tu mir das nicht an. Bitte!"flehte ich ihn mit meinem letzten Mut den ich soeben gefasst hatte an. "Ich sagte du sollst dich mir niemals wiedersetzen!"schrie er nun erneut und holte aus. Ein starker stechender Schmerz erfüllte meine linke Wange. Er hatte mich geschlagen. Mal wieder. Ich wimmerte vor schmerzen. Das war die Genugtuung für ihn um erneut auszuholen. "Hör auf zu flennen du blöde Göre! Man heult nicht vor anderen. Damit zeigt man Schwäche und das wäre dumm.Nein! Du bist dumm!"keifte er mich an. Wie oft ich diesen Spruch schon gehört hatte. Es stimmte, ich heule und höre nicht auf ihn, was soll man da schon anderes erwarten als geschlagen zu werden. Ich hatte es verdient. Jetzt ging er weiter und steuerte direkt auf sein großes Bett zu.

Total schweißgebadet setzte ich mich vor Schreck im Bett auf. Schon wieder träumte ich diese scheußlichen Dinge. Ich fing mal wieder bitterlich an zu weinen und kletterte aus dem Bett um mich in eine Ecke des Zimmers zu kauern. Können sie nicht endlich aufhören? Diese widerlichen Alpträume von damals. Zitternd und weinend kauerte ich mich weiter in der Ecke zusammen. Bis auf einmal die Tür aufschnellte und ein müder, besorgter Chris im Raum stand. Ich will ihn nicht sehen oder gar mit ihm sprechen, ich will allein sein. Wie in den Jahren zuvor auch schon. Chris kam jedoch mit vorsichtigen Schritten auf mich zu, doch ich drückte mich nur noch mehr an die Wand und zog meine Knie fest an meinen Körper. Der Schmerz der von meinem Rücken ausging, ignorierte ich.

Ich merkte wie sich Chris neben mich niederließ und mich umarmte. Vorsichtig und sanft lag ich in seinen Armen. Kein Wort verließ seine Lippen. Um mich gegen ihn zu wehren, besaß ich leider keine Kraft und Nerven mehr. "Du bist nicht mehr allein. Ich bin immer da wenn du mich brauchst. Das sollst du wissen Nayla. Ich hab dich lieb!"flüsterte Chris sanft zu mir in die stille der Nacht hinein.

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So hier der verspätete Teil von Gestern.
Kommis+Feedback wie immer sehr erwünscht.
Ciao Leutis bis dahin 💛✌🏻️😊

Vertrauen oder Angst ?     Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt