Naylas Sicht:
Die fremden Kinder schleppten mich mit zu ihrem Haus. Eine blonde Frau öffnete den Drein die Tür und schaute mich daraufhin ziemlich verwirrt an. Ängstlich trat ich ein paar Schritte nach hinten, um der Situation zu entfliehen. Doch da hatte ich wohl die Rechnung ohne Michel gemacht, welcher mich mi Bedacht am Oberarm festhielt. Komplett überfordert traten mir die Tränen in die Augen und ich starrte verunsichert auf den Boden. Die Frau räusperte sich kurz und bat uns dann mit hinein zu kommen.
Ich wollte dort nicht rein! Sie könnten sonstwas mit mir anstellen! Mein Herz hämmerte in einem viel zu schnellen Takt gegen meine Brust und ich senkte scheu meinen Blick, als ich von Michel hinterher gezogen wurde.
Alle zogen sich ihre Schuhe aus, nur ich stand unschlüssig im Flur herum, wie ein verschrecktes Tier. Dürfte ich mir einfach dienSchuhe ausziehen? Bei Jürgen dürfte ich es nämlich immer nur dann, wenn Erbes mir befahl, ansonsten bekam ich eine Strafe. Ich wollte nicht wieder verprügelt werden, es tat so weh!"Nayla? Komm zieh dir deine Schuhe aus. Wir gehen ins Wohnzimmer und warten dort auf Papa. Der weiß bestimmt was zu tun ist."lächelte mich Moritz mit seinen blau-grünen Augen an. Während er lächelte zeichneten sich leichte Grübchen an seinen Wangen ab, die ihm sehr standen und süß wirken ließen.
Ich nickte vorsichtig und zog meine neuen, dunkelroten Chucks aus, welche mir Chris gekauft hatte. Chris... Wie gerne ich doch jetzt bei ihm sein würde. Er hatte mir nie weh getan. Er hatte sich sogar um mich gesorgt, nicht so wie mein Vater damals. Ich musste stark Schlucken bei diesen Gedanke und stellte die Chucks vorsichtig auf den Boden, um nichts schmutzig zu machen. Andererseits war ich von Chris weggelaufen. Er war sicherlich sauer auf mich, dabei wollte ich doch nur sein Bestes! Ich hatte ihn schließlich nicht verdient. Ich hatte niemanden verdient. Ein Nichtsnutz, ja oder ein Miststück, das war ich!
"Was ist los? Kommst du nicht?"fragte plötzlich das kleine Mädchen mit den naturblonden Haare. Gut viel kleiner, als ich war sie nicht, aber trotzdem war ich ein Stück größer, als sie.
Moritz kam dazu und zog mich sanft in ein geräumiges Wohnzimmer. Es war sehr hell gehalten. Man konnte viele Orange-,Weiß-und Gelbtöne erkennen. Durch die großen Fensterfronten, wurde das gesamte Areal maximal beleuchtet und man konnte hinaus in einen wunderschönen Garten blicken. Moritz zog mich weiter zu einer ebenfalls orangenen Couchlandschaft.
Von dort aus konnte man genau auf einen Fernseher schauen, welcher an der Wand hing und Chris ebenfalls besaß. Nur standen auf einer Kommode, welche unter dem Fernseher ihren Platz hatte, keine "Fangeschenke" wie Chris sie nannte. Sondern verschiedene Bilderrahmen mit Bildern, die ich jedoch nicht erkennen konnte. Die Tapete war weiß gestrichen und ging manchmal in gelb über. Neben der Kommode standen zwei Topfpalmen, welche sehr gepflegt aussahen. Allgemein war das Wohnzimmer sehr sauber und ordentlich, bis auf ein paar Spielzeuge, die auf dem Boden verteilt lagen."Moritz, Michel! Kommt mal bitte, ich muss dringend mit euch reden!"ertönte die nun strenge Stimme, der blondhaarigen Frau.
Daraufhin seufzte Michel und stand zusammen mit Moritz auf und ging zu seiner angeblichen Mutter in das Nebenzimmer. Lotta blieb neben mir sitzen und schaute mich nachdenklich von der Seite an.
"Wie alt bist du eigentlich?"fragte sie interessiert. "Sechs."murmelte ich.
"Cool ich bin fünf Jahre und wieso warst du alleine im Wald?"
Ich wollte mich nicht weiter mit ihr unterhalten und zuckte deshalb nur mit den Schultern."Ach komm schon, mir kannst du das doch erzählen. Mein Papi sagt auch immer, dass man ehrlich sein soll!"
Ich seufzte und schaute weiterhin nervös auf meine Finger. Sie schnaubte kurz auf und wedelte dann mit ihren Händen vor meinem Gesicht herum. "Haalloo jemand zuhause?"lachte sie und boxte mir spielerisch gegen die Schulter.
In mir zog sich alles zusammen und ein Schluchzen entfloh meinen Lippen. Genau in diesem Moment ertönte die Klingel und Schritte, die wahrscheinlich auf die Haustür zugingen waren zu hören. Mehr bekam ich nicht mehr mit, denn mein Körper bebte vor Schmerzen. Dieser kleine Stoß gegen meine Schulter hatte bewirkt, dass meine Striemen am Rücken wieder Aufrissen und ich spürte wie das abläuft meinen Rücken herunter lief. Das ganze Rennen und Laufen war schon nicht gut für die Heilung gewesen und das gerade hatte meinen Verletzungen den Rest gegeben.
Es brannte so sehr und ich hatte Angst vor allem und jeden. Außerdem würde es nur noch eine Frage der Zeit sein, dass die Verbände die Flüssigkeit nicht mehr hielten und das T-Shirt sich vollsaugen würde. Ich könnte etwas schmutzig machen und würde daraufhin Strafen bekommen. Ich wollte nicht mehr. Ich konnte nicht mehr!
Lotta schaute mich geschockt an und verstand die Welt nicht mehr."E-Es t-tut mir Leid!"stotterte sie völlig überfordert.
Um die hochwertige Couch ja nicht dreckig zu machen, stand ich unter starken Schmerzen auf und lief gekrümmt auf eine Ecke des Wohnzimmers zu. Langsam ließ ich mich in der Ecke auf den Parkettboden nieder und zog schützend die Beine an meinen Körper. Meine Augen taten schon weh vom ganzen Weinen, doch ich konnte nichts dagegen tu. Es kam einfach alles aus mir heraus. Lotta saß immer noch komplett perplex auf den orangenen Polstern und schaute mich mit großen Augen an.
Auf einmal hörte ich schnelle Schritte, die sich dem Wohnzimmer näherten und schon sprang die Tür zum Wohnzimmer auf. Vor Angst hatte ich mich noch mehr zusammengekrümmt und meinen Kopf in meinen Schoß gebettet."Lotta, komm mal bitte zu uns!"hörte ich auf einmal eine Stimme, die mir komischer Weise bekannt vorkam. Daraufhin hörte ich tapsige Schritte, welche anscheinend von Lotta ausgingen.
Nun war ich alleine, dachte ich..
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So meine Lieben, da ich momentan Ferien habe, dachte ich, würdet ihr euch über noch ein Kapitel sicher nicht beklagen.😅 Ich hoffe es hat euch gefallen und ja ich weiß der Schluss ist fies, aber desto mehr freut man sich doch auf das nächste Kapitel oder?😋💛
Freue mich auf eure Kommentare und Votes!😘😍
Bis dann😘💛
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Vertrauen oder Angst ? Ehrlich Brothers FF
FanfictionEin kleines Mädchen ...eine große, berührende Geschichte. Möchtest du einsteigen in die traurige und herzzerreißende Welt der süßen Nayla? Eins kann ich dir sagen, es wird emotional! Ein zierliches Mädchen, sie war gerade mal sechs Jahre alt, musste...