Kapitel 42./ Teil 1

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Chris' Sicht:

Ich quetschte mich durch das dichte Korn hindurch und lauschte angestrengt, um auch wirklich in die richtige Richtung zu laufen. Das Wimmern war nun doch leider erloschen, weshalb ich mich nicht mehr auf meine Ohren verlassen konnte.
Wo war sie denn verdammt!

"Nayla! Naayylaaa! Wo bist duu?!!"schrie ich nun mit letzter Kraft über das weite Feld, sodass man es wahrscheinlich noch Kilometer weiter hörte.

Ich würde jetzt aber nicht so schnell aufgeben. Irgendwo musste sie doch sein. Ich hatte sie doch auch gehört! Verdammter Mist! Meine Traurigkeit verwandelte sich auf einmal in Wut. Pure Wut auf mich selbst. Währe ich nicht mit ihr hierher gefahren, würde sie jetzt nicht fort sein. Ich bin wirklich der schlechteste Vater der Welt. Das Blut schoss mir in den Kopf und ich hatte auf einmal das Bedürfnis etwas zu zertrümmern. Ich entfloh mit Tränen in den Augen dem bescheuerten Feld, zu der vergammelten Bank.

Mit voller Wucht trat ich mit meinen weißen Chucks gegen die Sitzmöglichkeit. Die Hände hatte ich zu Fäusten geballt, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Irgendwie musste ich meinen Frust abbauen und schlug mit voller Kraft auf die wehrlose Bank ein. Das kann doch alles nicht wahr sein! Meine Handknöchel fingen schon an zu bluten und man konnte zudem auch nicht mehr erkennen, dass meine Chucks ursprünglich mal weiß waren. Der ganze Dreck der Bank hatte sich auf sie übertragen, was mir im Moment aber herzlich egal war. Immer wieder trat ich mit hochrotem Kopf und pumpendem Herzen gegen das Gestell. Tränen der Wut und Angst um meine Nayla liefen mir wie Wasserfälle über die Wangen.

Noch ein letztes Mal trat ich zu, bevor sich mein Körper kraftlos auf dem dreckigen, schlammigen Boden zusammenkrümmte. Wo zum Teufel ist sie nur so schell hingerannt und vor allem WIESO?!
Meine Hand griff wie von selbst in den braunen Schlamm und krallte sich in ihm fest. Es kam mir so vor, als wenn es die allerletzte Möglichkeit für mich wäre nicht in meinen Selbstzweifeln zu versinken. Wie erbärmlich! Noch nie hatte mich irgendjemand oder irgendetwas in einen solchen Zustand versetzt.

"Chris! Chriis!! Wo bist duuu?"

Von ganz weit weg hörte ich auf einmal eine sehr vertraute Stimme. Mein Herz raste immer noch und ich glaubte mir die Stimme einzubilden. Eingerollt lag mein Körper auf dem ekligen Boden , heulte wie ein Schlosshund und bildete mir nun auch noch Stimmen ein. Toll Chris! Ich bin ja gar nicht verrückt oder so. Neeiin! Jetzt rede ich auch noch mit mir selber, schlimmer kann es nun wirklich nicht werden.

Plötzlich umschlangen mich zwei starke Arme und ich bekam Panik. Wer ist das und was will er von mir! So gut es ging versuchte ich mich von der Person wegzudrücken und trat um mich. Warum auch immer ich verspürte eine gewisse Angst vor dem Jenigen.

"Hey, hey Chris. Shshshsh alles ist gut. Ich bin es doch nur." Erst jetzt realisierte ich wen ich getreten hatte.

"Hey Chris, es ist wirklich alles gut, beruhige dich."

Die Arme meines Bruders Schlangen sich noch enger um meinen mit Schlamm verdreckten Körper und versuchten ihn aufzurichten. Auf einmal fiel eine Last von mir ab, ich war nicht mehr alleine. Andreas war bei mir, wie damals in unserer Kindheit. Haltsuchend klammerte ich mich an seinem Shirt fest und schluchzte. Es war wirklich wie damals. Ich der Schwächling und er der große, starke Bruder, welcher mich immer beschützt. Und so oft wie wir uns streiten und er mich als kleinen Bruder ärgert, so oft hilft er mir auch und steht mir bei.
Beruhigend strich mir Andreas über den Rücken und flüsterte mir aufmunternde Worte ins Ohr. Nach langer Zeit beruhigte ich mich dann doch wieder und ließ etwas von ihm ab.

"Chris?"fragte er vorsichtig.

"Mhm?"

"Wir finden deine Maus schon wieder, das verspreche ich dir. Nur bringt es uns nicht weiter, wenn wir hier einfach nur rumstehen." Ich nickte niedergeschlagen. Er hatte wieder mal Recht.

"Komm wir gehen nochmal zusammen um die Halle. Vier Augen sehen ja bekanntlich mehr, als zwei. Komm!"

Andreas lächelte mich aufmunternd an und legte brüderlich einen Arm um meine Schultern. Mit dem gemeinsamen Zeil: Nayla zu finden, gingen wir nun erneut den Weg entlang. Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen!
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Das langersehnte Kapitel ist endlich fertig👋🏻🤗😅.
Was mich mal interessieren würde, kann man sich als Leser gut in die Situation hineinversetzten? Oder eher nicht.😅
Übrigens unser Lieblingsmagier kommen heute sooo oft im Fernsehen, guckt ihr auch?
Hier sind nochmal die Termine: 20:15 Uhr RTL Ultimative Chartshow als Showact
22:00 Uhr MDR Riverboat
22:00 Uhr BR Drei.Zwo.Eins. Michel Müller
Ich wünsche euch viel Spaß, falls ihr es guckt👍🏻❤️
Bis dann..👋🏻👋🏻💛

Vertrauen oder Angst ?     Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt