Kapitel 41.

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Chris' Sicht:

Ich schaute von unserer Probebühne hinunter in Naylas kindliches Gesicht. Sie saß lächelnd in einem der gepolsterten Zuschauerstühle und schaute mir das erste Mal freiwillig und überglücklich ins Gesicht.
Durch diese Erkenntnisse zauberte es mir auch ein sanftes Lächeln auf die Lippen und mein Bruder klopfte mir anerkennend auf die Schulter, was ich mit einem kurzen, aber freudigen Seitenblick bekannte.

Mein Plan, Nayla durch die Zauberei fröhlich und glücklich zu stimmen, hatte geklappt!
Ich hatte extra die nicht wirklich gefährlichen Illusionen ausgesucht, wie zum Beispiel die Monstersäge. Meine Kleine hätte sich bestimmt zu Tode erschrocken und das wäre auf jeden Fall nicht meine gewünschte Reaktion gewesen.

Ich sprang vom Podest und lief lächelnd auf meine Maus zu, während Andreas und die paar Leute unserer Crew die Requisiten wegbrachten. Als ich vor ihrem Platz angekommen war, stand Nayla schüchtern auf und schaute mir in die bernsteinbraunen Augen.

"Das war das Schönste, was ich je gesehen habe! Danke... für alles."

Ich wollte sie nach dem Gesagten sanft umarmen, doch sie drehte sich um und rannte zum Ausgang der Halle und ins Freie. Was war denn nun los? Ach ein paar Sekunden realisierte ich erst was gerade passiert war. Sie war abgehauen! Doch um das Warum und Wieso musste ich mich später kümmern. Wie ein Bekloppter rannte ich den steinernen Boden entlang zur Tür, aus der Nayla zuvor geflüchtet war. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich musste meine Atmung unter Kontrolle bringen, um nicht gleich zu hyperventilieren. Alles ist gut Chris. Nayla kann noch nicht weit sein. Ich werde sie schon finden.
Meine Beine rannten so schnell wie noch nie über den Belag und ich musste aufpassen nicht über Unebenheiten zu stolpern und zu stürzen.
Mir war alles egal, ich musste nur meine Tochter finden!

Draußen angekommen, schaute ich mich hektisch nach links, dann nach rechts um. Man! Wo sollte ich als erstes suchen?! Ich hatte noch nicht mal gesehen in welche Richtung sie gerannt war.
Genau in diesem Moment kam Andreas immer noch lächelnd um die Ecke, doch als er meinen panischen Gesichtsausdruck sah, verschwand seine Fröhlichkeit und machte Platz für für Besorgnis.

"Was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als wärst du auf der Flucht vor dem größten Mafioso Italiens. Und wo ist Nayla?!"

Mir wurde auf einmal alles zu viel und ich brach auf den Boden zusammen. Andreas war sofort zur Stelle und stützte mich. "Chris verdammt! Was ist los mit dir?"schrie mir nun mein Bruder alarmiert ins Gesicht, während er versuchte mich aufzurichten.

"Nay-Nayla, sie is-ist weg."
"Hey Chris, alles ist gut! Wir finden sie schon, weit kann sie ja noch nicht sein. Los, steh erstmal auf und dann suchen wir sie, zusammen!" Ich nickte ihm einmal dankbar zu und schluckte meinen Kloß im Als hinunter. Meine Beine waren noch etwas wackelig, jedoch klappte ich nicht nochmal zusammen.

"Komm Chris, du gehst links und ich rechts lang. Wenn wir sie nach eineinhalb Stunden noch nicht gefunden haben, treffen wir uns genau hier wieder. Okay?" Mein Mund war wie zugeschnürt, weshalb ich nur ein Nicken hervorbrachte.

Gesagt, getan. Ich lief links um die riesige Halle, an welcher riesige Felder grenzten. Die Sonne schien sanft vom wolkenlosen Himmel herunter und es entstand eine angenehme Wärme. Wäre es eine andere Situation gewesen, hätte ich genießerisch die Augen geschlossen und die Sonne auf meinen Körper scheinen lassen, doch in der jetzigen Situation, konnte ich das Ganze einfach nicht war nehmen.

Nach einer halben Stunde, hatte ich meine Kleine immer noch nicht gefunden. Langsam fing ich an zu verzweifeln.
Was ist wenn ihr etwas schlimmes zugestoßen war?  Hier war es doch so verlassen und unübersichtlich, was die nächste Frage hervorrufte. Was ist, wenn sie sich verirrt hatte?
Nein nein nein! Das darf alles nicht wahr sein! Wieso war ich ich auch so langsam und bin ihr erst so spät hinterher gelaufen?! Das ist alles meine verdammte Schuld!
Ich bin so ein schlechter Vater, deshalb ist sie weggelaufen. Eine einzelne Träne suchte sich den Weg, über meine vom ganzen Rennen erhitzte Wange.

Ich kam an einer Bank an, welche verlassen am Rande des Feldes stand und setzte mich niedergeschlagen auf den harten Untergrund. Meinen Kopf vergrub ich verzweifelt in meinen Händen. Was sollte ich bloß tun?
Plötzlich hörte ich ein leises Wimmern, welches aus dem Korn hinter mir kam. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich von der vergammelten Bank auf und rannte in Richtung des Geräusches....
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Hallo meine Lieben🤗😊
So endlich mal wieder ein neues Kapitel für meine lieben Leser❤️
Anbei nochmal viiiiiieeelen Dank für unfassbare 13k Reads.. unglaublich, dass so viele diese Geschichte lesen wollen 😅😂
Was denkt ihr, wieso Nayla abgehauen ist und was im nächsten Kapitel so passiert?
Findet ihr Chris macht sich zu viele Gedanken und ist ein guter Vater oder eher nicht.
Ich freue mich über eure Kommentare!💛😍😘
Bis dann 👋🏻💛😘

Vertrauen oder Angst ?     Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt