Kapitel 45.

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Chris' Sicht:
Ich fuhr mit meiner Maus zurück nach Hause und kochte etwas für uns. Nayla hatte sich inzwischen vorsichtig auf die Couch gesetzt und schaute betrübt in die Luft. Ich seufzte und ging langsam auf sie zu, um sie nicht zu verschrecken.

"Sag mal, willst du mir nicht mal irgendwas sagen?", versuchte ich es vorsichtig und blickte sie an. Jedoch kam von ihr keine Reaktion. Sanft stupste ich sie an der Schulter an. "Mhm?", hakte ich nach.

"Alles gut.", nuschelte sie, währenddessen sie nervös an ihren Fingern spielte.

"Das kann ich dir nicht glauben, aber komm jetzt erst einmal was essen."

Langsam nickte sie und folgte mir zum Tisch, auf den ich kurzerhand das dampfende Essen stellte. Ich groß ihr noch etwas Apfelsaft ein, woraufhin Naylas Augen anfingen zu strahlen.

"Darf ich das wirklich alles trinken?", fragt sie ungläubig. Verdutzt musterte ich sie.

"Ähm ja klar, sonst hätte ich es dir doch nicht hingestellt." Misstrauisch runzelte sie die Stirn.

"Was soll ich denn tuen, um mich zu bedanken?", fragte sie nun weiter. Ich verstand jedoch die Welt nicht mehr.

"Nayla du MUSST überhaupt nichts machen, höchstens ein kleines Lächeln würde mir schon genügen, aber das wars dann auch schon. Du darfst soetwas einfach ohne Grund trinken. Wieso? Musstest du damals immer etwas bestimmtes machen, um Süßes zu bekommen?", fragte ich ernst und wollte nun endlich mehr über ihre Vergangenheit erfahren. Nayla schaute nur wieder betrübt auf den Tisch und schon das Glas ein Stück von sich weg.

"Nayla, sag es mir bitte! Es tut gut darüber zu sprechen. Vertrau mir."

"Ich musste für Süßes immer Zusatzaufgaben machen.", nuschelte sie. Zusatzaufgaben? Welche Zusatzaufgaben? Also hatte sie schon damals irgendwelche Pflichten zu erfüllen? Das ist unzumutbar! Sie war doch momentan auch erst sechs Jahre alt...
Aufforderung schaute ich sie an und wartete bis sie weiterredete.

"Ich musste zum Beispiel mehr putzen oder wurde an Freunde von Jürgen ausgeliehen und musste dort komische Dinge machen.", sprach sie endlich kleinlaut weiter. Ich hörte ihr dabei ernst zu und runzelte die Stirn.

"Was heißt ,,komische Dinge" ?", hakte ich nach.
"Naja, i-ich sollte mi-mich manchmal wie ein Kätzchen verhalten und irgendwelche Bierflaschen sortieren. Obwohl das meiner Meinung nach komplett unnötig war, aber meine Meinung ist ja eh nicht wichtig.", sagte sie traurig. Vorsichtig hob ich ihr Kinn und blickte ihr in die Augen.

"Deine Meinung ist wichtig Maus! Mir darfst du immer, wirklich immer deine Meinung sagen und ich werde versuchen sie zu respektieren, auch wenn ich ich nicht der gleichen Meinung wäre. Das verspreche ich dir!"

"Wirklich?", flüsterte sie ungläubig und schaute mir prüfend in die Augen.

"Wirklich. Was ich verspreche halte ich auch.", lächelte ich und ließ ihr Kinn sachte los. Sie sah zwar noch immer etwas unsicher aus, jedoch breitete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

Nachdem wir gegessen hatten, holte ich ein paar Brettspiele aus einer Kommode, die ich irgendwann mal geschenkt bekommen hatte. Nayla fing an zu strahlen und ließ bewundernd einen Finger sanft über die Verpackung gleiten.

"Können wir das Spielen?", fragte sie hoffnungsvoll.

"Klar, sonst hätte ich's doch nicht geholt.", antwortete ich locker und grinste.

Wir spielten mehrere Runden ,,Mensch ärgere dich nicht", bevor wir uns noch irgendeinen lustigen Tierfilm, den Nayla ausgesucht hatte, anschauten. Ich jedoch interessierte mich wenig dafür. Meine Gedanken kreisten immer noch um unsere vorherige Unterhaltung. Was war ihr Vater nur für ein Schwein gewesen und dieser Jürgen erst! Da bekommt man ja Pickel oder Herpes. Ne, am Besten beides!

Morgen würde ich mal wieder meinen sehr guten Kumpel Daniel treffen und ihm Nayla vorstellen. So würde sie gleich lernen anderen Personen wieder zu vertrauen und hoffentlich etwas ihre Vergangenheit ruhen lassen. Daniel kannte ich schon lange. Wir hatten uns mal auf irgendeiner dieser Partys getroffen, bei denen man nicht einmal wusste, weshalb man dort überhaupt hingegangen war.
Er schauspielerte nun erfolgreich und schrieb eigene Songs, welche er auch während Straßengigs performte. Daniel war ein echtes Allroundtalent und einfach nur irre verrückt und witzig. Mit ihm konnte man richtig Spaß haben. Ich denke, genau deshalb verstanden wir uns damals auf Anhieb perfekt.
Nayla würde ihn bestimmt auch mögen, da war ich mir eigentlich sicher, aber bei ihr wusste man ja nie so recht.

Langsam wurde es immer später und meine Maus immer schläfriger, weshalb ich sie ins Bett brachte. Sie lief die Treppe vor mir hinauf zu ihrem Zimmer und ich trottete hinterher. Nachdem sie im Bett lag, zog ich noch vorsichtig die Decke über ihren zarten Körper und gab ihr ein Gutenachtküsschen auf den Haaransatz.

"Mach soetwas, wie heute bitte nie, nie wieder! Okay?", flüsterte ich ihr noch ernst zu. Sie nickte langsam, bevor sie friedlich einschlief.
Der Tag war ja auch anstrengend genug gewesen!
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Hey meine Lieben,
Jaaa ich lebe auch noch😬😅 nach was weiß ich wie langer Zeit habe ich es endlich mal wieder hinbekommen ein Chapter zu schreiben.. jeeaaahh😄😂
Ich hoffe ein paar Leute sind trotzdem noch dabei und wissen so ungefähr um was es in dieser Story geht.😅
Es tut mir leid, dass sooo lange nichts kam, aber ich hatte einfach keine Motivation und Zeit gefunden. Ein Pferd und ein Hund wollen auch gepflegt und trainiert werden. Auf jeden Fall geht es jetzt weiter und spätestens nach dem 30.7. gibt es ein neues Kapitel!!! Da habe ich nämlich Geburtstag und bekomme (hoffentlich) 😂 das IPad Pro. Dann lässt sich das Alles um Welten einfacher abtippen, als jetzt!
Bis dahin, ich freue mich wie immer über Kommentare und Feeeeeedbaack😍😘😘💛

Vertrauen oder Angst ?     Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt