Kapitel 37.

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Naylas Sicht:

Mir tat alles weh! Mein Rücken, mein Bauch, meine Beine, einfach alles. Chris saß vorne am Steuer und schaute angestrengt auf die Fahrbahn. Er versuchte zwar Schlaglöchern und Straßenunebenheiten geschickt auszuweichen, jedoch schmerzten meine Körperteile bei jeder noch so geringen Bewegung. Ich wollte doch niemanden verärgern oder gar Chris wegnehmen. Woher sollte ich überhaupt wissen, dass ich ihn irgendwelchen Anderen vorenthalte? Ich will doch einfach ein normales Leben, welches ich nie hatte und nie haben werde. Mit meiner Mama und einem netten, liebevollen Papa. Nur weiß ich, dass das bei mir nie der Fall sein wird. Mein Erzeuger ist im Gefängnis und meine Mama tot. Tja und ich? Ich bin bei einem Mann, dem ich noch nicht vertrauen kann und auch nie werde. Bei diesen ganzen Gedanken fiel mir gar nicht auf, wie Chris den Wagen zum stehen gebracht und ausgestellt hatte. Er war wohl aufgestanden und ums Auto gelaufen, denn auf einmal ging meine Tür auf und Chris' besorgtes Gesicht kam zum Vorschein. "Hey, hey shshshsh nicht weinen alles wird gut. Komm, ich trage dich ins Haus oder kannst du laufen?"redete er sanft auf mich ein. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich schon wieder heulte, doch ich konnte nichts dagegen tun. Die Tränen rannen einfach wie Wasserfälle meine erhitzten, sowie geschwollenen Wangen herunter.

Als Antwort für seine Frage stieg ich mit schmerzverzerrtem Gesicht aus dem Wagen und humpelte langsam zur Haustür. Es war als wenn sich tausend Messer in meine dünne, bleiche Haut bohren würden. Überall tat es weh. Kurz bevor ich die weiße Haustür erreichte, hielten meine schwachen Beine mein Gewicht nicht mehr aus und ich sackte auf den Boden. Das Letzte was ich mitbekam, war wie Chris vom Auto aus zu mir sprintete und mich vorsichtig hoch hob, bevor es schwarz vor meinen mit Tränen verschleierten Augen wurde.

Sonnenstrahlen weckten mich aus meinem tiefen Schlaf und ich fühlte einen weichen Untergrund unter mir. Immer noch schmerzte alles an meinem Körper. Wie lange hatte ich nur geschlafen? Ich musste ein paar Mal blinzeln,bevor ich meine brennenden, verklebten Augen öffnen konnte. Ich lag auf meinem Bett in meinem neuen Zuhause, bei Chris. Kurz genoss ich die friedliche Stille, bevor ich mich langsam aus dem Bett quälte und zur Zimmertür lief.  Ich trat aus dem Zimmer auf den mit Parkett bestückten Flur und schaute mich um. Wo war Chris? Auf einmal hörte ich Stimmen von unten, so wurde mir meine Frage nach Chris beantwortet. Ich ging auf die Wendeltreppe, die herunter führte zu, doch blieb auf einmal wie angewurzelt stehen. Es kamen mehrere Stimmen aus der Küche, die mir aber allzu bekannt waren. Vorsichtig und langsam, damit ich ja kein Geräusch verursachte, ging ich die Treppe hinunter und stellte mich an die Wand neben den Rundbogen, der zur Küche führte. Vorsichtig und darauf bedacht, dass mich niemand sah, linste ich in die kleine, hell erleuchtete Küche. Am hölzernen Küchentisch saß Chris mit,... mir stockte für kurze Zeit der Atem. Mit den Frauen aus der Shopping-Mall und meinem Vater. Eine Gänsehaut durchfuhr mich und ich begann ungewollt zu schwitzen. Das kann doch gar nicht sein. Mein Vater ist im Gefängnis!

Auf einmal räusperte sich mein Erzeuge, wie ich ihn nannte und fing an zu sprechen. "Hey Chris, ich bin dir sehr dankbar Alter,"dabei klopfte er Chris lächelnd auf die Schulter, dann fuhr er mit seinem unvollständigen Satz fort "dass du auf die kleine Schlampe aufgepasst hast, solange ich im Knast rumgehangen habe. Bin dir was schuldig Kumpel!" Kumpel? Hatte ich es doch gewusst Chris und die Anderen steckten alle unter einer Decke! Wie konnte ich nur so dumm sein und denken er sei anders, obwohl hatte ich das überhaupt? Nein! Alle sind sie gleich! Alle sind böse. "Ach ja und die Prügel und Runtermachung  hatte sie verdient. Danke Carol und Maddy. Ihr habt euren Job wirklich brillant gemacht! Ihr habt mir echt geholfen. Wir sehen uns dann nächste Woche im Club, nicht?" Mein Erzeuger zwinkerte den beiden Tussen mit einem pervers, dreckigem Grinsen zu und die Beiden nickten und schauten ihn genauso an, wie er sie. Ist ja abartig! "Ach Chris wo ist eigentlich meine kleine Schlampentochter? Pennt die immer noch?" Chris fing an hinterhältig zu lachen. "Ja denk schon, die hat wohl die Prügel nicht so gut vertragen, aber ich denk du bekommst sie schon wach und nimmst sie dann wieder zu dir. Sie nervt mich. Immer am heulen die kleine Rotzgöre. Einfach ätzend!"

Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich versuchte krampfhaft meine Schluchzer  zu unterdrücken. Das kann doch alles nicht wahr sein. Was hab ich denen denn getan, dass sie so zu mir sind. Auf einmal standen Chris und mein Vater vor mir und guckten mich wütend an. Oh nein! "Na, ist die kleine Göre wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht?"sprach mein Vater mit Verachtung in der Stimme. Chris gab mir plötzlich eine schallende Ohrfeige, so dass ich zur Seite und auf den Boden fiel. Meine Wange tat höllisch weh und in meinen brannten die Tränen wie Feuer. Meine Nase lief unaufhörlich und ich kauerte mich zusammen, um meine Körperteile vor weiteren Schlägen zu schützen. Doch sie traten mit den Füßen nach mir und schlugen mich soweit sie konnten. Der Schmerz der meinen Körper durchfuhr war unerträglich. Ich schluchzte laut und kam aus dem weinen gar nicht mehr heraus. "Wie kommst du, kleine Schlampe dazu uns zu belauschen, he?"schrie mich Chris wütend an und trat mir mit seinem Fuß fest in den Magen. Ich musste gegen die aufsteigende Magensäure ankämpfen, doch verlor letztendlich. Mein Mageninhalt suchte sich den Weg aus meinem Mund nach draußen und ich brach direkt vor Chris' Füße. Oh Nein! Jetzt war ich endgültig verloren.

Chris rastete nun komplett aus. "Bist du noch ganz bei Trost, hier hin zukotzen!? Das wischt du weg, bevor du mit deinem Vater mitgehst!" Er holte schon wieder mit seiner flachen Hand aus. "Bitte, lass mich in Ruhe! Ich mach hier sauber, aber bitte schlag mich nicht! Mir tut alles weh! Bitte!"weinte ich und versuchte die Beiden mit letzter Kraft anzuschreien, was mir aber missglückte und nur als ein flehen heraus kam. Mein Erzeuger lachte nur und schlug immer wieder auf mich ein. Die Frauen aus der Mall schautem dem ganzem Szenario von dem Rundbogen aus zu und grinsten bloß.
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Hallo meine Lieben, ich weiß ihr musstet schon wieder etwas für dieses Kapitel warten, aber dafür ist es das Längste bis jetzt.😊 Ich hab mir sehr viel Mühe gegeben mal ein etwas anderes Kapitel zuschreiben. Hoffentlich hat es euch gefallen, es wäre voll cool wenn ihr mir euer Feedback wie immer in die Kommis schreiben würdet😊.
Anbei Vielen Dank für über 9k Reads und 730 Sterne vielen Dank, dass freut mich so sehr!!
Bis dann Ciao 👋🏻😘💛☘️

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