Tag 21

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Die Jungs hatten heute frei, da sie gestern ihr Spiel hatten. Ich saß auf dem Sofa und war mit meinem Laptop beschäftigt und Steffen war beim Physio. "Mia?", fragt Rune und ich schaue hoch. "Darf ich?", fragt er und ich nicke. Er setzt sich zu mir und als er nichts sagt widme ich mich wieder meinem Laptop. "Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich würde gerne Zeit mit dir verbringen, außer natürlich du denkst, dass ich kein guter Umgang für dich bin.", sagt er. "Ich würde gerne mit dir Zeit verbringen..", sage ich. "Würdest du denn was mit mir unternehmen?", fragt er. "Ja aber heute nicht. Steffen und ich wollten ins Kino, ich würde gerne etwas mit ihm alleine machen.", sage ich. Er nickt. "Aber vielleicht morgen oder nächste Woche.", sage ich. "Ok ich freue mich.", sagt Rune und geht wieder in sein Zimmer.

» Lieblings Mia,
das mit dem Kino wird leider nichts. Sei mir bitte nicht böse.
Steffen <3 «

stand in seiner Nachricht.

Ich ging zum Gästezimmer und klopfte an. "Ja?", brummte Rune und ich ging rein. "Mia.", sagt er. "Hast du jemanden anderen erwartet?", frage ich ihn. "Nein.", sagt er und lächelt. "Willst du vielleicht mit mir ins Kino gehen? Steffen hat mich versetzt..", sage ich. "Klar gerne.", sagt er. "Echt? Cool.", sage ich. "Wann?", fragt er. "Schaffst du es dich in 15 Minuten fertig zu machen?", frage ich ihn und er nickt.

Natürlich schaffte er es nicht aber was hatte ich auch erwartet. Nach 20 Minuten stand er vor mir. Ordentlich angezogen, ordentliche Haare und ein hauch Parfüm, so als hätten wir ein Date. "In welchen Film gehen wir Mi?", fragt er mich nach einer Weile. "A - ich heiße Mia.", sage ich. "Entschuldigung.", sagt er. "Mi dürfen mich nur Leute nennen, die ich mag.", sage ich. Traurig sieht er mich an. "Warum gehen wir dann ins Kino wenn du mich nicht magst?", fragt er. "Ich mag dich doch.", sage ich und haue ihm meinen Ellenbogen in die Seite. "Oh man Mia.", sagt er lachend. "Ist so eine Aktion-Komödie.", sage ich und er nickt.

"Ich hol die Tickets.", sage ich als wir am Kino sind. "Dann hol ich trinken und so. Möchtest du Popkorn oder Natchos?", fragt er mich. "Popkorn.", sage ich und wir gehen beide zu den jeweiligen Tresen. Als wir beide fertig sind treffen wir uns wieder und gehen zum Kinosaal in dem unser Film läuft. "Ich geh nochmal schnell wohin.", sage ich und gehe nochmal auf Toilette. Als ich zurück bin kommt noch etwas Werbung vor der Film los geht. Der Film läuft schon eine Weile und ich weiß nicht ganz wie ich mit hinsetzen soll. Wäre ich jetzt mit Steffen hier würde ich schon längst an ihm gekuschelt hier sitzen. "Willst du her kommen?", fragt Rune und streckt seinen Arm aus aber ich schüttel schnell den Kopf. Ich habe ihn wohl zu lange angestarrt. Aber er wäre bestimmt bequem. Nach einer weile kuschle ich mich doch an seine Schulter und er legt lachend seinen Arm um mich. Mein Herz fängt auf einmal wild an zu klopfen, was ist nur los mit mir? "Willst du auch was trinken?", flüstert er und ich nicke. Er hält mir das Trinken hin und ich ziehe vorsichtig an dem Strohalm so lange ich immer noch auf seiner Schulter hänge.

Als der Film zu Ende ist richte ich mich wieder auf und wir gehen langsam aus dem Kino raus. "Wollen wir noch was essen gehen?", fragt Rune mich. "Oh ja ich hab voll Hunger.", sage ich. Dann klingelt mein Handy. "Ja?", frage ich. "Wo bist du?", fragt Steffen. "War gerade im Kino.", sage ich. "Alleine?", fragt er. Rune nimmt meine Hand und läuft los, verwundert sehe ich ihn an. "Mia?", fragt Steffen. "Was?", frage ich. "Ob du alleine im Kino warst?", fragt er nochmal. "Ja war alleine.", sage ich. "Nicht mit Rune?", fragt er. "Nein nicht mit Rune..", sage ich genervt. "Okay, aber komm nicht zu spät nach Hause.", sagt er. "Ja Mama.", sage ich und lege auf. "Nicht mit Rune?", fragt Rune mich. "Ob ich mit dir im Kino war.", sage ich. "Und das warst du nicht?", fragt er. "Nein. Steffen ist mein großer Bruder und ich liebe ihn über alles aber manchmal muss er auch nicht alles aus meinem Leben wissen, ich will auch mal meine kleinen Geheimnisse vor ihm haben, es geht ihn nicht alles etwas an.", sage ich. "Ich glaube ich verstehe, was du meinst.", sagt er. "Willst du Pizza und Pasta oder Burger und Pommes?", fragt er mich. "Burger und Pommes, wenn du auch willst.", sage ich. "Klar.", sagt er und wir gehen zu einem kleinen, netten Laden. Wir bestellten beide etwas zu trinken und suchen uns einen Burger mit Pommes aus.

"Muss ich jetzt auf vornehm tun und den Burger mit Messer und Gabel essen?", fragt Rune mich als die Burger vor uns stehen. "Nein.", sage ich und nehme den Burger in die Hand. Als wir fertig sind sind wir beide bis obenhin vollgestopft. "Ich geh nächste Woche auf ne Party von Freunden von mir, willst du mit?", fragt Rune mich. "Du hast Freunde?", frage ich. "Ja eigentlich schon..", sagt er. "Hey so war das nicht gemeint.", sage ich. "Schon okay.", sagt er. "Wollen wir noch bisschen durch den Park oder so gehen?", fragt er mich und ich nicke. Er bezahlt für uns das Essen und dann gehen wir. "Danke.", sage ich. "Gerne doch. So eine schöne Frau lade ich doch gerne zum Essen ein auch wenn es nur Burger waren.", sagt er. "Mir reicht das, ich mag so Läden.", sage ich. "Cool.", sagt er und wir laufen die Straßen weiter bis zum Park.

"Wie lange bleibst du eigentlich hier?", fragt er als wir so durch den Park schländern. "Naja mal schauen, vielleicht vier Wochen, vielleicht sechs Wochen. Mein Studium geht erst im Oktober los.", sage ich. "Aber du hast doch deine Eltern und deine Freunde in Bayern, mit denen möchtest du doch auch Zeit verbringen.", sagt er. "Willst du mich los werden?", frage ich ihn. "Nein, so war das nicht gemeint. Ich freue mich wenn du noch hier bleibst und wir Zeit verbringen können.", sagt er. "Gut.", sage ich und wir laufen ein Stück weiter. "Hey Mia.. Habe ich was falsches gesagt?", fragt Rune irgendwann. "Hm?", frage ich. "Du bist so abwesend.", sagt er. "Kann ich dir was erzählen?", frage ich ihn und er nickt. Wir setzen uns auf eine Bank und ich sage nichts. "Mia was ist los?", fragt er. "Ich.. Ich.. Warum magst du mich?", frage ich ihn. "Ich weiß wir waren uns am Anfang nicht sonderlich sympathisch aber als wir uns näher kennengelernt haben, habe ich einfach gemerkt, was du für ein netter Mensch bist. Du bist sympathisch, freundlich, witzig und ich glaube mit dir kann man auch gut scheiße machen. Es ist das Gesamtpaket was bei dir einfach stimmt.", sagt er und ich nicke. "Ich.. Ich hatte nie wirklich Freunde. Nie wollte jemand was mit mir zutun haben. Ich hatte immer ein Ziel, ich wusste früh was ich studieren wollte und dafür brauchte ich gute Noten. Ich habe viel gelernt und diese dann auch bekommen und so war ich immer nur die Streberin, mit der nie jemand was zu tun haben wollte.", schütte ich Rune mein Herz aus. Einzelne Tränen laufen meine Wangen runter und Rune zieht mich in seine Arme.

Irgendwann klingelt sein Handy. "Das ist dein Bruder, ich geh schnell ran.", sagt er. "Hey Raffi." - "Hm nein ich weiß auch nicht wo Mia ist aber schick mir doch ihre Nummer, dann rufe ich sie an und bring sie mit nach Hause, dann musst du dir keine Gedanken machen." - "Klar das mache ich gerne. Gute Nacht.", sagt er und legt auf. Dann summt sein Handy nochmal kurz. Er tippt kurz drauf rum und dann klingelt mein Handy. Ich nehm es aus der Tasche und sehe ihn fragend an. "Geh ran.", sagt er. "Hallo?", frage ich. "Hey hier ist Rune, dein Bruder hat mir deine Nummer gegeben und ich bin noch draußen unterwegs. Er macht sich Sorgen um dich und ich würde dich gerne mit nach Hause nehmen später. Sag mir einfach wo ich dich abholen soll.", sagt er. "Ja danke.", sage ich und lege auf. "Ha jetzt habe ich deine Nummer.", sagt er frech grinsend. "Scheiße.", sage ich.

"Weißt du Mia das mit den Freunden entwickelt sich erst später. Natürlich hat man vielleicht eins, zwei Freunde aus der Schulzeit aber im Studium oder so lernt man doch erst die Leute mit den selben Interesse kennen.", sagt er. "Hm ja.", sage ich. "Hey du bist jung, du hast noch dein ganzes Leben vor dir um Freunde zu finden und immerhin hast du mit mir ja schonmal einen guten Anfang gemacht.", sagt er lachend. "Danke Rune.", sage ich und wische mir die letzten Tränen weg. "Und gehst du mit mir auf die Party?", fragt er. "Ich weiß nicht..", sagte ich. "Komm, wie willst du sonst Freunde finden und wenn nicht können wir wenigstens Alkohol trinken.", sagt er. "Mal schauen, okay?", frage ich und er nickt. "Lass uns nach Hause gehen, okay?", fragt er und wir gehen zurück.

"Ich geh noch duschen, gute Nacht Mia.", sagt er und drückt mir einen Kuss auf die Wange. Ich lege mich zu Steffen ins Bett und bin schnell im Land der Träume.

My Brother, his Teammate & Me (Rune Dahmke | Steffen Weinhold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt