Tag 840

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Sonntag, 15. September

Als ich wach werde, ist das Bett neben mir leer und die Dusche ist zu hören. Ich bin viel zu müde und habe gar keine Lust aufzustehen.

Ich schließe meine Augen nochmal und drehe mich auf die andere Seite.

„Guten morgen Kätzchen, aufwachen.", sagt Rune leise und streichelt meinen Rücken. Er sitzt auf der Bettkante, ich muss wohl nochmal kurz eingeschlafen sein.

„Nein.", grummle ich.

„Kätzchen.", haucht er mir ins Ohr.

„Rune.", sage ich und Rolle mich auf den Rücken.

„Guten morgen.", sagt er und küsst mich.

„Morgen.", sage ich und kuschle mich an ihn.

„Machst du dich fertig, damit wir noch eine Kleinigkeit frühstücken können, bevor wir zu meinen Eltern fahren?", fragt er und wickelt eine meiner Strähnen um seinen Finger.

„Kaffee?", frage ich.

„Ja du bekommst auch einen Kaffee aber jetzt auf.", sagt er lachend und ich schäle mich aus dem Bett.

Nachdem ich geduscht und mich umgezogen habe gehen wir nach draußen und holen uns bei einem Bäcker etwas zu frühstücken und einen Kaffee.

„Wann genau fährst du morgen?", fragt Rune und nimmt meine Hand.

„Mein Zug fährt um 15:08 Uhr, dann bin ich um kurz nach 20 Uhr zu Hause.", sage ich.

„Dann haben wir wenigstens noch etwas Zeit zusammen morgen.", sagt er und küsst mich auf die Schläfe.

Wir hatten bis jetzt noch nicht darüber geredet, wie das in Zukunft funktionieren sollte.

„Ich wollte dann aber nochmal bei Steffen vorbei und mich bei den drei verabschieden.", sage ich und Rune nickt.

Danach machen wir uns in unserem Zimmer nochmal etwas frisch, bevor wir uns auf den Weg zu seinen Eltern machen.

„Bist du aufgeregt?", fragt Rune und nimmt meine Hand.

„Etwas. Deine Mutter kenne ich ja schon aber es ist auch schon ewig her..", sage ich.

„Das nächste mal wird nicht so lange dauern.", sagt er und küsst mich auf die Stirn.

Wenig später sind wir auch schon da und Rune klingelt. Die Tür wird uns von seiner Schwester geöffnet und die beiden umarmen sich zur Begrüßung.

„Das ist Mia, meine Freundin.", sagt Rune.

„Hey freut mich dich endlich mal kennenzulernen. Mama hat damals so von dir geschwärmt aber wir haben uns nie kennengelernt, weil Rune es verbockt hat.", sagt sie und sieht Rune zum Ende hin strafend an.

„Hey freut mich auch.", sage ich. Danach werde ich noch seinem Vater vorgestellt, bevor Rune mit mir zu seiner Mutter in die Küche geht.

„Hallo Mama.", sagt er und gewinnt so ihre Aufmerksamkeit.

Sie sieht uns beide an, Rune hält meine Hand und sie fängt einfach nur an zu strahlen.

„Hallo Mia, ich freue mich ja so, dass wir uns nochmal wieder sehen.", sagt sie und zieht mich zu meiner Überraschung gleich in eine Umarmung.

„Mama lass sie leben..", beschwert sich Rune und zieht mich gleich wieder an sich.

„Vermassle es nicht wieder.", ermahnt sie ihn und er nickt nur.

Plötzlich kommt etwas in die Küche geschossen und leckt an meiner Hand. Ich erschrecke mich total, da ich den Hund vorher nicht gesehen habe.

„Bruno.. Aus!", sagt Rune. „Sitz!"

„Hast du Angst vor Hunden?", fragt er mich liebevoll.

„Nein alles gut.", sage ich und streichle Bruno.

„Du weißt, dass du später auch noch eine Runde mit ihm drehen musst.", sagt seine Mutter lachend zu ihm.

„Ich weiß aber das mache ich doch gerne.", sagt Rune und streichelt nun auch den schokoladenbraunen Hund.

Danach setzen wir uns alle an den Tisch und fangen mit dem Essen an. Seine Familie ist so unfassbar nett und herzlich, sie haben mich quasi sofort aufgenommen.

Als wir mit dem Essen fertig sind kommt Bruno schon und schubst Rune von der Seite an.

„Ich glaube wir müssen dann mal raus.", sagt Rune lachend.

„Kann ich mit?", fragt seine Schwester und Rune nickt. So machen wir uns alle drei fertig und gehen dann mit Bruno nach draußen.

„Darf ich?", frage ich und Rune gibt mir die Leine.

„Lasst uns nach hinten ins Feld gehen, dann können wir ihn auch los machen.", schlägt seine Schwester vor.

Wir laufen eine Weile und niemand sagt etwas.

„Jetzt können wir ihn ab machen.", sagt Rune und löst die Leine, bevor er meine Hand nimmt.

„Wie lange seid ihr jetzt wieder zusammen?", fragt seine Schwester.

„Drei Tage.", sagt Rune und wir müssen alle lachen.

„Ich hoffe, dass es noch viele mehr werden und wir uns noch öfter sehen.", sagt seine Schwester.

„Ich gebe Mia nicht mehr her. Nie wieder.", sagt Rune.

My Brother, his Teammate & Me (Rune Dahmke | Steffen Weinhold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt