bedtime friends

Kapitel 4

Michelle P.o.V

Mein Bruder hat mir heute morgen ordentlich den Marsch geblasen. Ich soll keine fremden Männer mit nach Hause nehmen oder auch nicht zu fremden Männern gehen. Außerdem soll ich aufpassen, weil ich lebe nicht mehr in einer großen Stadt, sondern nun in einem Dorf.
Hier spricht sich schnell etwas herum und ich werde schneller als Schlampe abgestempelt.
Ich habe einfach mal stumm zugestimmt. Mein Bruder hätte mich sonst solange genervt. Außerdem hat er mit Verhütungsmethoden angefangen. Darum wollte ich dieses Gespräch schnell beenden.
Wer möchte schon gerne mit seinem großen Bruder über Sex reden?
Niemand!
Joe ist zehn Jahre älter wie ich. Meine Eltern wollten immer nur ein Kind haben. Ich war so zusagen ein Unfall gewesen.

Da heute Abend jemand ausfällt im Pub, bin ich eingesprungen. Abby zwingt heute meinen Bruder mal einen ruhigen zu verbringen. Wir sind für den heutigen Abend gut besetzt.
Heute läuft ein Fußballspiel.
England spielt.
So langsam fühlt sich auch unser Pub. Mein Papa wollte ein schönes altmodisches haben. Zwar wurde vieles restauriert, aber der Stil ist altmodisch geblieben. Mein Bruder macht für den Sommer eine Vergrößerung vom Biergarten.
Noch mehr Arbeit.
Des Styles kommt gerade in unser Pub. Hinter ihm kommen vier Jungs und ein paar ältere Herren.
Erst beim zweiten Mal hinsehen, erkenne ich, dass Harry auch dabei ist. Auf den habe ich überhaupt keine Lust.
Ich habe ihm gestern noch geschrieben, doch er hat es ignoriert. Dabei hat er meine WhatsApp gelesen.
"Chase, ich muss mal in den Kühlraum." teile ich meinem Kollegen mit und gehe nach hinten.
Keine Ahnung was ich hier machen soll.
Ich kann mich hier hinten nicht vor Harry verstecken.

Ich frage mich andauernd, was passiert wäre, wenn mein Bruder nicht aufgetaucht wäre. Wahrscheinlich hätten wir miteinander geschlafen. Wir waren fast so weit.
Vielleicht ist ihm plötzlich wieder eingefallen, dass er eine Freundin hat. Ich wollte es schon googeln, ob er eine Freundin hat. Das wollte ich nur nicht. Obwohl ich somit sein komisches Verhalten vielleicht aufklären kann.
Nein!
Eigentlich kann ich mir sein Verhalten nicht erklären. Und ich werde mir auch nicht die blöße geben, mich vor diesem Typen hinten zuversteckem.
Ich bin Michelle Jenkins und verstecke mich bestimmt nicht vor Harry Styles.
So Selbstwertgefühl wieder hergestellt.
Der Typ kann mich mal.

Um den Schein zu waren, nehme ich ein paar Zitrone mit nach vorne. Immer mehr Leute kommen ins Pub.
Chase und Bill machen heute die Bar. Während ich bediene. Darum schnappe ich mir meinen Block und gehe zum Tisch, wo Harry auch sitzt. Ich werde ihn einfach wie einen neuen Kunden behandeln.
"Hi Michelle, wie geht es dir, meine Kleine?" fragt Harry's Vater mich.
"Gut. Wie geht es dir?" antworte ich.
"Super. Darf ich dir meinen Sohn Harry vorstellen. Ihr seit euch schon einmal im Pub begegnet." Des zeigt auf Harry.
So ein Arsch.
Wahrscheinlich hat Er seinem Vater nicht einmal erzählt, dass wir uns schon sehr gut kennen.
"Hi." begrüße ich ihn nüchtern.
"Ich bin Louis. Bist du noch zu haben?" fragt ein braun haariger mit blauen Augen.
Ein anderer braun haariger mit braunen Augen, stößt Louis mit den Ellbogen in die Seite.
"Sorry. Louis redet oft ohne nachzudenken. Ich bin Liam." entschuldigt sich Liam für seinen Kumpel.
"Und ich bin Niall. Ich würde gerne ein Guinness haben." sagt der blonde mit irischen Akzent.
Ich notiere die restlichen Bestellungen. Die anderen Männer bei Des sind die Väter von Liam und Niall. Anscheinend sind Sie alle da, um den runden Geburtstag von Des zu feiern.

Ich gehe zu Chase und gebe ihm die Bestellungen von dem Tisch. Chase ist ein großer hübscher Mann. Er ist blond und hat blaue Augen. Leo steht total auf ihn. Sie liebt blonde Männer. Nur Chase ist ein Womanizer. Ich möchte nicht wissen, wieviele Frauen schon auf ihn reingefallen sind. Mein Bruder hat den Männlichen Kollegen am Anfang gleich eine Ansage gemacht, dass ich tabu bin. Sonst können die sich einen neuen Job suchen. Eigentlich bin ich für jeden Mann in dieser Stadt tabu. Meinen Bruder kennt halt jeden hier in der Stadt.
Und anscheinend sieht er noch ein kleines Mädchen in mir, dass vor dem männlichen Geschlecht beschützt werden muss.
Chase stellt mir die Biere auf ein Tablet.
"Der Sohn von Des starrt dich die ganze Zeit an." brummt er.
"Schön für ihn." antworte ich kalt.
Chase zieht die Augenbraue kraus und schaut zu Harry.
Er öffnet den Mund um etwas zu sagen, doch ich nehme die Bestellung und gehe weg.

Ich stelle die Bestellung ab und gehe gleich zum nächsten Tisch. Das mache ich ungefähr eine Stunde ohne Pause. Bestellung aufnehmen und zum Tisch bringen. Sobald das Spiel anfängt wird es ein wenig ruhiger. Darum gehe ich mal nach draußen in den Raucherbereich um da ein bisschen sauber zumachen.
Raucher sind echt Schweine. Die können nicht in den Aschenbecher aschen. Überall ist die Asche verteilt. Schnell wische ich über die Tische.
"Michelle können wir kurz reden?" fragt Harry hinter mir.
Ich erkenne eindeutig seinen Geruch und seine Stimme. Er muss ziemlich dicht hinter mir stehen.
"Ich hab zu tun." antworte ich ohne ihn anzusehen.
Was ja auch stimmt.
"Michelle es tut mir leid. Ich hab mich gestern falsch verhalten. Es war sau dumm von mir, einfach abzuhauen. Aber vielleicht war es besser so." sagt er zu mir.
"Wenn das eine Entschuldigung war, dann war sie schlecht."
Was für ein Arsch. Ich bin jetzt wirklich froh, dass mein Bruder uns unterbrochen hat.
Sonst hätte ich einen weiteren Typen auf meiner Liste gehabt, der mich verarscht hat.

Ich drehe mich zu ihm um. Harry steht vor mir und hat die Hände in der Hosentasche. Er trägt mal wieder seine schwarze skinny Jeans mit dem Loch am Knie. Dazu ein schwarzes Hemd, dass er oben nicht ganz zu geknöpft hat.
Er sieht zum anbeißen gut aus. Warum muss der Typ so gut aussehen?
"Michelle du bist etwas besonderes. Ich kann dir nicht geben, was du von mir möchtest. Am besten vergessen wir den Tag gestern. Am besten vergessen wir, dass wir uns so nah gekommen sind. " verkündet er und dreht sich um.
Zielstrebig geht er zurück ins Pub.

Was zur Hölle war das eben?
Ich verstehe nur Bahnhof.
Er hätte auch sagen können, dass er einfach nicht auf mich steht. Statt sowas zusagen. Ich Blicke sowieso nicht durch, was er damit gemeint hat.
Was will ich von ihm, dass er mir nicht geben kann?
Ist der irgendwie bescheuert?
Ja!
Harry Styles ist bescheuert. Das stelle ich jetzt so fest. Am besten ich gehe ins Pub und haue ihm ein Glas gegen den Kopf.
Was ich natürlich nicht machen werde. Aber der Gedanke wäre schön ihm mal etwas gegen Kopf zu hauen.
Ich gehe wieder ins Pub und muss feststellen, dass Harry und seine Jungs nicht mehr hier ist.
Kann mir nur recht sein. Mit dem bin ich durch.