Kapitel 22

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Michelle P.o.V.

"Du bist schwanger. Bitte sag mir, dass du schwanger bist. Dann möchte ich Patenonkel werden. Louis ist überhaupt nicht dafür geeignet. Du darfst ihm kein Wort glauben." Niall geht vor mir auf die Knie und bettelt mich an.
Das ist doch verrückt. Ich teile meinen Freunden und Bruder mit, dass ich jetzt mit Harry fest zusammen bin und die unterstellen mir eine Schwangerschaft. Als ob Harry nur mit mir zusammen ist, weil ich ein Kind bekomme.
Dabei bin ich nicht einmal schwanger. Ich weiß wie man verhütet. Seit ein paar Wochen nehme ich sogar die Pille. Ich hab sogar noch einen Test, der mir anzeigt, wann ich meine Fruchtbaren Tage habe und lass Harry dann noch zusätzlich ein Kondom benutzen. Ich bin nämlich noch ein wenig unsicher mit dem Umgang von der Pille.
Sollte ich jetzt noch schwanger werden, hat sich das Universum gegen mich verschworen.
"Ich bin nicht schwanger." stelle ich klar.
Meinetwegen mach ich auch sofort einen Test.

Ich fühle mich sowieso wie vor Gericht. Im unseren Wohnzimmer sitzen Joe, Abby, Leo und Niall auf unser Couch. Während ich vor ihnen stehe. Harry konnte nicht dabei sein. Seine Mutter hat ihn ins Gartencenter geschleift, damit er ihr beim Tragen hilft. Ich wollte es sowieso lieber alleine meinen Leuten erzählen, dass Harry und Ich nun zusammen sind. Niall war eigentlich nicht in die Runde eingeladen. Nur konnte ich ihn nicht hinauswerfen, da er bei Leo zu Besuch ist und die beiden wie die kletten sind. Wenigstens sitzt Niall wieder bei Leo und kniet nicht mehr vor mir.
Ehrlich gesagt bin ich ein wenig enttäuscht von meinen Freunden und meinem Bruder. Ich habe jetzt keine Party erwartet oder tobender Applaus, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich mit Harry zusammen bin. Aber ein bisschen Freude hätte ich schon erwartet. Stattdessen wirft Abby mir einen besorgten Blick zu, Leo eher einen "Ist das dein ernst Blick" zu, und mein Bruder schaut grimmig in die Gegend.
Niall zähle ich gerade nicht dazu, er ist ein Freund von Harry.

"Ich bin mit Harry zusammen. Könnt ihr euch nicht für mich freuen?" Ich bin es gerade ein bisschen leid, dass ich hier niemand freut.
Ich habe mich tierisch für Joe und Abby gefreut, genauso habe ich mich für Leo und Niall gefreut.
"Ich bin gerade enttäuscht, dass du schon volljährig bist. Sonst würde ich dich einsperren. Ich bin überhaupt nicht einverstanden, dass du mit dem Arsch zusammen bist. Du musst dich auch nicht bei mir aus heulen, wenn es vorbei ist. Ich habe dich schließlich gewarnt." sagt mein Bruder kalt, während er aufsteht und in die Küche geht.
Das ist nicht sein ernst.
Ich weiß, dass er ein Problem mit Harry hat, doch er konnte wenigstens versuchen sich für mich zu freuen.
Am liebsten würde ich ihm hinterher gehen und ihm in den Arsch treten.
Ich bin außerdem auch darüber froh, dass ich schon volljährig bin. Obwohl ich mich von meinem Bruder bestimmt nicht einsperren lassen würde.

"Ich bin auch kein Freund von Harry. Der sieht nach ärger aus. Ich bin mir sicher, dass er dir dein Herz bricht." knurrt Leo.
"Schatz komm mal runter. Harry ist einer meiner besten Freunde. Lern ihn doch einfach mal besser kennen, bevor du über ihn Urteilst." mischt Niall sich ein.
Über seine Einmischung bin ich sehr froh. Wenigstens einer der zu mir steht.
Zwar ist es zu erwarten, dass er zu Harry hält, weil die beiden befreundet sind. Doch es ist mutig sich gegen Leo zustellen.
Die wirft Niall einen mörderischen Blick zu. Ihre braunen Augen sind fast schwarz vor Wut. Sie ist kurz davor zu explodieren.
Armer Niall.
Spätestens wenn die beiden unter sich sind wird es krachen.
"Ich freue mich für dich, süße. Du hast quasi Casanova gezähmt. Eigentlich müssten wir es feiern, dass du mit ihm zusammen jetzt bist."
Überrascht schaue ich Abby an. Ich habe damit gerechnet, dass Sie zu den anderen beiden hält. Natürlich liebe ich Abby. Doch Sie hat manchmal echt keine einige Meinung und lässt sich sehr schnell beeinflussen. Darum bin ich ein wenig überrascht. Es ist aber eine positive Überraschung.

"Dein ernst Abby? Der Typ ist ein Narzisst. Wenn es nach ihm gehen würde, dann würde er Michelle einsperren. Ich finde, du solltest den Typen gehen lassen. Er wollte doch sowieso nicht mit dir zusammen sein. Wahrscheinlich geht es ein paar Wochen gut und dann lässt er dich wieder fallen. Dann dürfen wir die Scherben aufsammeln. " flucht Leo auf und springt auf.
"Langsam reicht es mir. Du kennst ihn doch überhaupt nicht. Wie kannst du nur so verbohrt sein? Statt sich für mich zu freuen, bist du nur am meckern. Ich hab gedacht, dass wir Freundinnen sind. Aber da hab ich mich anscheinend geirrt. Den wenn du meine Freundin wärst, würdest dich freuen und zu mir halten. Es ist mir nun egal, was du denkst. Ich bin mit Harry zusammen und verdammt glücklich. Das lass ich mir von dir nicht nehmen. Nicht einmal von dem grimmigen Kerl in der Küche." teile ich mich verärgert und laut mit.
Ich bin sowas von auf hundertachtzig. Deswegen entscheide ich mich nun dazu zugehen. Harry wird ja nicht ewig mit seiner Mama im Gartencenter sein.

Wie eine Furie schnappe ich mir meine Handtasche und schlüpfe in meine Schuhe. Damit jeder in diesem Haus mitbekommt, dass ich stinksauer bin, reiße ich die Tür auf und knalle die Tür mit voller Wucht hinter mir zu. Danach gehe ich zu meinem Auto und mache das gleiche mit der Autotür. Zum Abschluss fahre ich mit quietschend Reifen los. Bestimmt beschweren sich die Nachbarn später bei meinem Bruder. Die Spießer sind total Lärm empfindlich.
Sollen die sich ruhig beschweren. Ich bin die nächsten Tage sowieso nicht Zuhause. Gerade habe ich geplant mit Harry für ein paar Tage nach London mitzugehen. Er wird sich bestimmt freuen. Und ich habe erstmal ruhe von Leo und Joe.
Unterwegs rufe ich Harry an. Er ist in zehn Minuten mit seiner Mama Zuhause. Wenigstens ist seine Familie und Freunde nicht gegen unsere Beziehung. Ich wünsche mein Bruder und Leo würden es einfach auch akzeptieren. Doch die beiden sind sehr stur. Es wird bestimmt dauern bis die beiden es akzeptieren. Ich brauche ihr Akzeptanz aber nicht. Es ist mein Leben und ich entscheide mit wem ich zusammen bin. Sonst niemand.

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