Kapitel 31 1/2

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Michelle P.o.V.

Tag eins nach der Trennung...

"Versuche kein Verkehrsunfall zu sein. Nach einer Trennung fühlt man sich oft wie nach einem Verkehrsunfall. Alle bemitleiden einen und schauen andauernd ob es dir gut geht. Lass das nicht zu und lass die Leute an dir vorbeiziehen. Zweitens solltest du von deinem Ex Abstand nehmen. Auch wenn es schwer fällt, musst du auf Abstand gehen. Lösche vielleicht seine Nummer und seine Email Adresse. Damit du nicht in versuchen kommst, ihn doch anzurufen." lese ich in der Glamour.
Interessant!
Das mit dem Kontakt hat sich ja sowieso schon erledigt. Er meldet sich ja nicht.
Trotzdem nehme ich mein Handy und lösche seine Nummer.
Perfekt!
Gehen wir zum nächsten Schritt.
"Erledigten sie Sachen die Spaß machen. Gehen Sie shoppen oder ins Fitnessstudio."
Warum soll Fitnessstudio Spaß machen?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Trotzdem werde ich es mal ausprobieren.

Ich sitze auf der Couch im Wohnzimmer. Mein Bruder kommt zu mir und setzt sich zu mir auf die Couch.
Ich habe gleich gestern allen erzählt, dass ich wieder Single bin.
Natürlich haben alle gleich gefragt, was passiert ist.
Wir waren doch glücklich.
Ich hab habe geantwortet, dass wir doch gemerkt haben, dass wir nicht zusammenpassen.
Und dass ich erstmal nicht darüber mehr reden will.
"Wie geht's dir?" fragt Joe mich.
"Gut." antworte ich tapfer.
Ich bin die tapfere Michelle.
Kein Mann zwingt mich dazu mich in Kummer zu suhlen.
Ich kämpfe gegen den Kummer an.
"Michelle, du musst nicht auf stark tun. Eine Trennung ist nicht einfach. Besonders wenn man viel für jemanden empfindet. Wenn du weinen willst, dann weine ruhig." sagt er zu mir.
Weinen?
Nicht mit mir!
Ich möchte nicht weinen.
Ich möchte mich nicht mit dem Schmerz auseinandersetzen.
Darum nehme ich jetzt den einen Rat von dieser blöden Zeitschrift an und werde ins Fitnessstudio gehen.
"Mir geht es super. Wenn du fertig bist, dann werde ich gleich zum Sport gehen. Kann ich dein Auto haben? Übrigens musst du die Tage mit mir ein Auto kaufen gehen. Ich muss wieder mobil werden." sage ich zu ihm und stehe auf.
Mein Bruder schaut mich mit gerunzelter Strin an.
Wahrscheinlich überlegt er gerade in welche Klapse er mich stecken soll.
Ich habe noch nie freiwillig Sport gemacht.
Doch alles kann mal, zum ersten Mal passieren.

Tag zwei nach der Trennung...

Ich hätte nie in meinem Leben gedacht, dass Sport so befreien wirken kann.
Am liebsten hätte ich den ganzen Tag auf diesem Laufband getreten. Doch der Fitnessstudiobesitzer hatte Angst, dass ich sein Laufband zerstöre. Ich soll es mal mit boxen probieren. Dann gehe ich halt ein Ort weiter ins Fitnessstudio.
Ich war gerade ubter der dusche Zuhause. Abby und Joe sind ausgeflogen.
Natürlich im Pub.
Ich werde in ein paar Tagen auch wieder im Pub arbeiten. Meinen Arm geht es bestens und ich muss arbeiten. Im Cafe in London habe ich abgesagt und mich natürlich entschuldigt. Ich habe der Besitzerin eine kleine lüge aufgetischt. Dass ich aus Familiärengründen nicht bei ihr arbeiten kann. Sie hatte dafür sehr viel Verständnis und falls es mich wieder nach London ziehen sollte, hätte ich immer einen Job bei ihr.

Tag drei nach der Trennung.

Abby und ich sind im Shoppingfieber.
Wir sind nach Manchester gefahren und shoppen bis zum umfallen. Von Joe habe ich mir Geld geliehen. Er hat immer rücklagen. Natürlich werde ich ihm dieses Geld zurückzahlen. Übrigens hat er ein Auto für mich heute morgen gekauft. Einen Mini in rot. Gestern hat ein Kunde erzählt, dass er das Auto verkauft. Schon hat Joe den Deal fix gemacht.
Außerdem werde ich mir einen zweiten Job suchen. In einem Restaurant bei uns suchen Sie noch Personal. Ich habe gute Chancen angenommen zu werden. Mein Bruder war nicht so davon begeistert, weil er meinte ich brauche auch mal pausen. Ich finde aber nicht, dass ich eine Pause brauche. Mein Bruder soll so schnell wie möglich sein Geld zurück bekommen.

Tag vier der Trennung...

Ich arbeite heute wieder im Pub. Zusammen mit Chase.
Er freut sich wirklich darüber, dass ich zurück bin. Ich habe ihm erzählt, dass ich jetzt jeden Tag ins Fitnessstudio gehe. Dadurch habe ich erfahren, dass er auch regelmäßig ins Fitnessstudio geht. Ab morgen gehen wir nun zusammen ins Fitnessstudio.
Ich schaue zur Tür und höre kurz auf zu atmen.
Harry's Papa kommt gerade ins Pub. Er schmunzelnd mir verlegen zu. Ich nicke ihm nur kurz zu.
Es ist nur sein Papa. Kein Grund an ihn zu denken. Ich muss weitermachen.

Tag fünf der Trennung..

Wie lange sind Harry und Ich eigentlich schon auseinander?
Vor fünf Tagen habe ich es von Gemma erfahren. Doch er hat sich eine Woche vorher schon nicht mehr gemeldet. Also müssten es mittlerweile 12 Tage sein.
Zwölf Tage ohne Harry.
Eine schmerzende Traurigkeit überkommt mich. Es fühlt sich an als würde eine schwarze dunkle leere über mich kommen.
Ich schüttel meinen Kopf und suche meine Sportsachen zusammen. Ich muss jetzt Sport machen.

Tag sechs oder dreizehn der Trennung...

"Harry Styles ist mit seiner ersten Solosingle am Start. Nach der.. "
Ich schalte das Radio aus. Musik ist doof. Besonders wenn Harry im Radio erwähnt wird. Ich will seinen Namen nie wieder hören. Vielleicht sollte ich England verlassen. In Richtung Dschungel. Bestimmt kennt dort niemand seinen Namen.
Ich bleibe vor dem Pub mit meinem Auto stehen. Gleich kann ich wieder arbeiten.
Ablenkung tut gut. Dass steht auch in der Glamour.

Tag sieben oder vierzehn der Trennung...

Ich sollte mich entscheiden, ob ich jetzt sieben Tage oder vierzehn Tage von Harry getrennt bin. Bestimmt hilft diese Entscheidung auch bei der Verarbeitung der Trennung.
Ich hoffe es.
Irgendwie kommt immer wieder ein Moment, wo ich traurig werde. Ausgerechnet heute habe ich nichts zu tun.
Keine Arbeit!
Keine Freunde!
Und dass Fitnessstudio hat heute auch wegen einer Familienfeier zu.
Scheiß Dorfleben.
In der Stadt wäre Mir sowas nie passiert.
Ich zappe durch das Fernsehprogramm.
Nichts kommt in die Glotze.
War ja klar!

Ich erschrecke kurz, weil es an der Tür klingelt.
Wer könnte das nur sein?
Ich erwarte niemanden.
Vielleicht bringt jemand etwas für Joe vorbei.
Ich erhebe mich und gehe zur Haustür.
Als ich sie öffne bleibt mir mein Herz stehen. Mit ihm hätte ich nie im leben gerechnet.
Ihn zusehen weckt den unterdrückten Schmerz in mir. Vor dem Haus steht mein Auto.

"Ich bringe dir dein Auto und deine Sachen aus London...."

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