Kapitel 55

949 50 6
                                    

Michelle P.o.V.

Ich bin mir jetzt wirklich sicher, dass ich mein Baby behalten werde. Es wird definitiv nicht einfach für mich werden. Louis wird mir aber helfen. Genauso wie meine anderen Freunde. Mein Bruder kocht vor Wut. Ich konnte ihn davon abhalten, Harry aufzusuchen und ihn zu töten. Bei meinem Bruder wäre es möglich, dass er Harry umbringt. Ihm traue ich sowas zu.
Er hat mal einen Jungen ins Krankenhaus geprügelt, weil dieser mich in der Schule geschubst hat. Der Junge hatte nur eine gebrochene Nase. Doch so ist mein Bruder, wenn es um mich geht.
Ich weiß nicht einmal, ob ich mit Harry noch einmal in Kontakt treten will. Er hat mir klar zuverstehen gegeben, dass er nichts mit dem Baby zu tun haben will.

Heute morgen hat Louis zusammen mit Niall und Liam meine restlichen Sachen aus Harry's Haus geholt. Ich kann natürlich vorerst bei Louis bleiben. Solange bis ich mich entschieden habe, wie es weitergehen soll. Ich will versuchen auf eigenen Beinen zustehen. Nur weiß ich noch nicht, ob ich in London bleibe oder zurück nach Holmes Chapel gehe. Ich tendiere mehr dazu in London zubleiben. In Holmes Chapel würden alle wissen, dass ich sitzen gelassen wurde. Wahrscheinlich würden noch Unwahrheiten entstehen über mich. Die Leute dort tratschen gerne und wenn sie nicht die Wahrheit kennen, spinnen sie sich ihre Wahrheit zusammen. Das kann ich überhaupt nicht gebrauchen. Ich will einfach meine ruhe haben.
Ich muss auch irgendwie mit der Trennung klar kommen.
Leider kann man sich nicht von heute auf morgen entlieben. Egal was Harry getan hat, liebe ich ihn noch.
Ein zurück für mich, gibt es jedoch nicht zu ihm.
Irgendwann werde ich darüber hinweg kommen. Es wird wahrscheinlich nur dauern.
Er hat mich richtig verletzt. Ich weiß nicht einmal, ob ich je wieder eine Beziehung führen kann. An erster Stelle wird mein Kind erstmal stehen. Das habe ich mir fest vorgenommen. Vielleicht treffe ich ja noch einen Mann in meinem Leben, der uns akzeptiert. Das kann aber meinetwegen noch Jahre dauern.

Louis, Niall und Leo sitzen im Wohnzimmer. Sie haben Pizza bestellt und mich dazu gerufen. Liam musste leider schon gehen.
Schweigend setze ich mich zu den anderen.
Leo füttert Niall gerade mit einem Stück Pizza. Sie ist wirklich glücklich mit Niall. Wenigstens hat eine von uns ihr Glück in London gefunden. Ich freue mich sehr für meine Freundin.
Louis nimmt sich ein Stück Pizza aus dem Karton und ich sie das seine Handfläche blutig aufgeplatzt ist.
"Was hast du an der Hand gemacht?" frage ich ihn.
"Bin hingefallen." sagt er schnell und schaut mich nicht an.
Leo schaut zu mir und beißt sich verlegen auf die Lippen. Ihr Freund blickt an die Decke.
Ich kann mir vorstellen, was passiert ist. Louis war so sauer auf Harry.
"Du hast Harry verprügelt." stelle ich für mich fest.
"Das hat er sowas von verdient. Ich bereue überhaupt nichts." antwortet er kühl.
Was soll ich dazu sagen?
Ich wollte nie die Freundschaft von den beiden aufs Spiel setzen.
"Mach dir jetzt keinen Kopf, dass du unsere Freundschaft zerstört hast. Das hast du wirklich nicht. Was Harry mit dir gemacht hat, ist das letzte. Hätte Niall mit Leo die gleiche Nummer abgezogen, hätte ich Niall eine verpasst." Louis scheint zu spüren, dass mich ein bisschen unwohl fühle, weil er auf Harry eingeschlagen hat.
Ein bisschen geht es mir durch seine Worte besser.

"Harry hat keine Lebensbedrohlichen Verletzungen. Er wird ein paar Wochen ein blaues Auge mit sich nur tragen." wirft Niall ein.
Nun bin ich doch ein bisschen schadenfroh. Darum muss ich süffisant grinsen. Er hat ein blaues Auge wirklich verdient.
Im anderen Moment werde ich jedoch wieder traurig. Es hätte nicht nötig sein müssen, dass Louis Harry schlägt. Wenn Harry nicht so ein Arsch wäre und mich sitzen gelassen hätte.
Die Nummer mit Loretta ist übrigens auch sehr hart. Harry hat eindeutig psychische Probleme. Ich weiß von ihm, das vieles durch die Scheidung seiner Eltern entstanden ist. Trotzdem muss man sich nicht so unmenschlich verhalten.
Ich habe soviele verschiedene Gefühle in mir im Moment für Harry.
Hass, Liebe, Enttäuschung und sogar ein wenig Mitleid. Wenn er so weitermacht, wird er irgendwann alleine dastehen.

Ich werde mich nicht mehr bei ihm melden. Sollte er doch Interesse an seinem Kind haben, kann er es gerne sehen. Doch er muss auf mich zukommen. Sonst sehe ich mich nicht verpflichtet ihm etwas über unser Kind zu erzählen. Ich will ehrlich gesagt meine ruhe von ihm haben. Meinetwegen muss er nicht einmal die Vaterschaft anerkennen. Bestimmt halten mich einige für bekloppt, weil Harry mir eine ordentliche Summe an Unterhalt fürs Kind zahlen müsste, wenn er die Vaterschaft anerkennt. Darauf möchte ich wahrscheinlich jedoch verzichten.
Ich muss darüber noch nachdenken. Ziehe es aber sehr in Betracht ihn komplett aus dem Spiel zulassen. Tief im Inneren hoffe ich ja, dass er in Sachen Kind doch noch von alleine zur Besinnung kommt und sich um unser Kind kümmert.
Wahrscheinlich wird diese Hoffnung im Winde verweht.

Irgendwie werde ich alles alleine schaffen. Erstmal muss ich durch die Schwangerschaft. Nebenbei werde ich mich um einen guten Job kümmern und um meine eigene Wohnung. Ich will nicht ewig bei Louis wohnen. Natürlich wird er nichts dagegen haben, wenn ich bei ihm wohnen bleiben. Doch ich muss versuchen auf eigenen Beinen zustehen. Das muss ich für mich machen.
Ich schaue zu meinen Freunden und esse jetzt mal ein Stück Pizza. Bevor ich gleich kein Essen mehr bekomme. Louis und Niall machen gerade ein bisschen quatsch und bewerfen sich mit dem Belag. Ben schnappt sich gleich alles, was auf dem Boden fliegt.
Eigentlich bin ich nicht alleine.
Ich habe tolle Freunde die mich bestimmt nicht im Stich lassen.
Das macht mich richtig glücklich, dass ich nicht alleine in dieser Situation bin.

Hey 😊
Eigentlich wollte ich noch ein paar Kapitel schreiben. Habe mich jetzt aber dazu entschieden, schon im nächsten Kapitel den Epilog zuschreiben ;-)
Ich will es heute auch noch schaffen. Damit ich heute noch den zweiten Teil mit Prolog veröffentlichen kann ;-)

bedtime friends Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt