Kapitel 31 2/2

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Michelle P.o.V.

"Ich bringe dir dein Auto und deine Sachen aus London...."

Ich fühle mich gerade richtig ätzend. Damit hätte ich nie gerechnet.
Tief im Inneren habe ich gedacht, dass Harry irgendwann selbst vor meiner Tür steht.
Sich vielleicht entschuldigt und alles gut wird.
Doch er hat Louis geschickt.
Sein bester Freund steht mit betroffenen Gesichtsausdruck, leicht gesenkten Kopf und man merkt eindeutig dass ihm die Situation unangenehm ist. Mir ist diese Situation auch unangenehm. Ich muss mich jetzt aber zusammenreißen. Den ich will dieses Auto nicht oder die Sachen von Harry.
"Du kannst alles wieder mitnehmen. Ich will weder die Sachen noch dieses scheiß Auto." Ich werde ein bisschen lauter.
Verdammter Harry!
Schickt seinen besten Freund zu mir.
Die meisten Sachen hat er ja sowieso bezahlt. Soll er sie wieder zurückbringen oder verbrennen.
Ich will Sie bestimmt nicht mehr haben.

Wütend beiße ich auf meine Lippen. Ein metallischer Geschmack bildet sich in meinem Mund.
Na super!
Jetzt beiße ich mir die Lippen noch auf, wegen diesem arschloch.
Ich will nur nicht vor Louis weinen. Harry soll nicht erfahren, wie schlecht es mir geht.
Ja!
Es ist überhaupts in Ordnung.
Zwar habe ich versucht nicht diesen Trennungsschmerz zu zulassen, doch jetzt kommt er mit voller Wucht.
Ich bin wütend, traurig und enttäuscht.
Harry hat mir weh getan und ich will nichts mehr von ihm haben, dass mich an ihn erinnert.
"Ich kann es nicht wieder mitnehmen. Ich fahre Harry's Auto, was bei seiner Mutter steht wieder nach London." antwortet Louis kleinlaut.
Plötzlich explodiert es in mir und ich kann mich nicht mehr zurückhalten.
"Mach damit was du willst! Zünde es an oder fahr alles über eine Brücke. Ich will diese Sachen nicht. Du kannst Harry ausrichten, dass ich für immer mit ihm fertig bin. Er soll in der Hölle verrotten oder vom Blitz getroffen werden."
Mit diesem Ausbruch kommen die Tränen natürlich mit.
Ich sehe Louis nur noch verschwommen.

Louis geht einen Schritt auf mich zu und nimmt mich fest in seine Arme.
Erstmal bin ich total überrascht und auch ein bisschen überfordert. Ich lege auch meine Arme um seinen Körper.
Der dicke Kloß in meinem Hals ist kurz vor der Explosion.
"Lass es raus Michelle. Lass es einfach raus und es wird dir besser gehen." flüstert er mir zu.
Just in diesem Moment bricht der Damm. Ich lasse meinen Schmerz freien Lauf.
Louis schafft es irgendwie mich wie ein Püppchen ins Haus zubringen. Meine Füße sind nur ein paar Zentimeter über den Boden. So schafft er mich in den Flur.
Dort heule ich mich an seiner Schulter aus.
"Warum liebt er mich nicht? Was hab ich nur falsch gemacht?" jammere ich an seiner Schulter.
"Du hast nichts falsch gemacht. Harry ist ein Arsch. Er wird es noch bereuen, dass er dich gehen lassen hat. Wenn er es jetzt nicht schon bereut." sagt er einfühlsam zu mir.
Ich schüttel meinen Kopf an seiner Brust.
Harry bereut es bestimmt nicht. Sonst hätte er nicht so mit mir Schluss gemacht oder er hätte überhaupt nicht Schluss gemacht.

Plötzlich schiebt mich Louis an meinen Schultern ein Stück von sich. Ich sehe ihm in seine blauen Augen.
Im Moment hat er sogar vier Augen, weil meine Tränen immer noch meine Sicht verschwimmen.
"Ok. Eigentlich wollte ich gleich wieder zurück nach London. Aber ich werde ihr gebraucht. Du packst jetzt ein paar Klamotten ein. Besonders einen Bikini. Ich werde dich jetzt aufheitern. Nenn es aufheitern nach Louis Art." lässt er mich wissen.
Ich schaue ihn mit großen Augen an. Was hat er nur vor?
Besonders frage ich mich, warum ich einen Bikini mitnehmen soll.
"Was hast du vor? Und musst du nicht eigentlich auf Harry's Seite sein?" schluchze unsicher meine Fragen.
"Ich bin überhaupt nicht auf Harry's Seite. Er ist zwar mein bester Freund, das heißt aber nicht, dass ich alles tolerieren muss, was er macht. Und die Aktion von ihm ist richtig Scheiße. Ich bin sogar sauer darüber auf ihn. Du bist das beste was ihm passieren konnte. Und irgendwann sieht er ein, was du für eine tolle wunderschöne Frau bist. Doch ich hoffe sogar, dass es dann zu spät ist. Ich hoffe, dass du dann glücklich verheiratet bist und Kinder hast. Dass du in einem schönen Haus wohnst und ihr einen Hund habt. Du hast es nämlich verdient glücklich zu sein. Aber erstmal musst du wieder auf die Beine kommen und leben. Darum werden wir zwei hübschen jetzt unsere Sachen packen und irgendwohin fliegen. Du musst ihm zeigen, dass dein Leben ohne ihn weitergeht. " redet er eindringlich auf mich ein.

Er wischt mir mit seinem Daumen meine Tränen weg.
In der Glamour stand auch, dass ich etwas machen soll, dass ihm zeigt das mein Leben weitergeht. Ich muss weitermachen.
Irgendwie macht es mich auch ein bisschen glücklich, dass Louis es auch Scheiße findet, was Harry gemacht hat. Vielleicht erfahre ich noch mehr Gründe für die Trennung von Louis. Ich weiß, dass es nicht ganz fair ist, Harry's besten Freund auszuquetchen. Doch ich brauche einfach einen nachvollziehbaren Grund, was falsch gelaufen ist. Ob es an mir lag oder an ihm. Vielleicht lag es auch an uns beiden.
Ich brauche einfach antworten. Damit ich mit Harry abschließen kann.
Ich muss ja irgendwann mit Harry abschließen.
"Ich finde deine Idee gut. Ich bin dabei. Gib mir eine halbe Stunde. Dann hab ich gepackt. Ich muss aber vorher meinen Bruder darüber informieren. Er muss wissen, was ich vorhabe." antworte ich ihm.
Hoffentlich bekomme ich keine predig von Joe, weil ich einfach mit Louis abhau.
"Super! Ich warte im Wohnzimmer." Louis klatscht zufrieden in seine Hände und geht ins Wohnzimmer.
Also gut.
Dann werde ich mal packen und mit Louis abdampfen.
Ich hoffe, dass ich auf dieser Reise antworten finde und loslassen kann. Damit ich mein Leben leben kann ohne Harry.


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