Kapitel 15

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Michelle P.o.V.

"Der Typ ist eine arschloch. Genau wie er im Buche steht. Bestimmt findest du im Wörterbuch unter arschloch, Harry Styles. Beende es mit diesem Wichser. Jetzt kannst du da noch raus." redet Leo Lautstark im Wohnzimmer auf mich ein. Ich sitze mit ihr zusammen auf der Couch von Niall. Wir haben uns ein bisschen breit gemacht auf der dreisitzer Couch, darum muss Niall auf dem Sessel sitzen.
"Hey Schatz, du redest hier über einen meiner besten Freunde." Niall verteidigt Harry die ganze Zeit schon.
"Er ist eigentlich nicht so", war Nialls Aussage.
Ich weiß im Moment nicht, was ich denken soll.
Es war sowas von unnötig, von Harry Louis eine zu klatschen. Ich kann auch nicht verstehen, dass Louis es so locker nimmt. Ich bin sowas von wütend auf Harry. Er wollte doch, dass wir auch andere Daten. Immerhin war er ja mit dieser Alice auf der Gala. Was in meinen Augen ein Date war. Ich darf aber anscheinend keine Dates haben. Nur der Liebe Harry.

Vielleicht sollte ich auf meine Freundin hören.
Ich sollte die Sache mit Harry beenden, bevor ich noch tiefer darin stecke mit meinen Gefühlen. Dafür ist es jedoch eigentlich schon zu spät. Ich kann den ganzen Tag nur an Harry denken. Und ich will ständig bei ihm sein. Die Nacht habe ich total unruhig geschlafen, weil Harry nicht bei mir war.
Zwar muss ich in ein paar Tagen wieder alleine schlafen, aber solange wollte ich seine Nähe genießen.
Verdammt nochmal!
Ich wollte mich nicht in ihn verlieben. Aber man kann nicht anders bei diesem Mann.
Er ist total lieb, bringt einen zum lachen und es ist immer einfach schön bei ihm zu sein.
Ich kann eigentlich auch über seine Besitzergreifende Art hinwegsehen. Eigentlich ist es irgendwie süß. Er zeigt mir ja auf seiner Art, dass ich ihm etwas bedeute.

"Ich bin dafür, dass Mimi ihre Sachen holt und wir morgen mit dem Zug nach Hause fahren. Dieses Auto soll Sie nicht annehmen. Am besten schreiben wir Harry eine Rechnung und er soll ihr Geld überweisen."
Leo redet mehr zu Niall als zu mir.
Ich bin ja auch noch da.
Obwohl ich gedanklich eher nicht hier in diesem Raum bin.
Ich bin bei Harry.
Zu Leos Plan, dass ich zu Harry gehen soll und meine Sachen holen soll, ist eigentlich dämlich.
Wahrscheinlich würde ich Harry sofort wieder verfallen, wenn ich meine Sachen holen gehe.
"Schatz, ich lass dich nicht mit dem Zug fahren." bemerkt Niall.
"Sollen wir etwa laufen?" fragt Leo.
"Nein. Ich leih euch mein Auto. Irgendwann hole ich es dann ab."
"Gute Idee." erwähnt Leo.
Warum entscheiden die beiden alles ohne mich zu fragen?
Vielleicht will ich Nialls Auto nicht fahren.
Naja!
Ich könnte eigentlich auch mal den Mund aufmachen.
Doch irgendwie fehlen mir die Worte.

Niall verschwindet nachdem es an seiner Haustür geklingelt hat. Wenige Zeit später kommt, Harry ins Wohnzimmer gestürmt.
Meine beste Freundin springt gleich von der Couch auf und stellt sich mit geballten Fäusten vor mich.
"Was willst du hier? Du hast hier nichts zu suchen." brüllt Leo gleich Harry an.
"Ich will mit Michelle reden." antwortet Harry ruhig.
"Sie redet nicht mehr mit dir. Du bist nämlich ein Arschloch mit Starallüren. Geh zu deinem Guccihändler, der mag dich wenigstens noch. Ich denke..."
"Es reicht Leo! Diese Sache geht nur Harry und mich etwas an." Die ganze Zeit war ich still. Doch ich Leo geht zu weit in meinen Augen. Es ist Harry's und meine Angelegenheit.
Ich muss es mit Harry klären.
Gut, vielleicht bin ich in seiner Nähe nicht ganz Zurechnungsfähig. Es ist aber mein Leben und meine Entscheidung.
Natürlich weiß ich auch, dass Leo es nicht böse meint. Sie möchte mich einfach vor einer Enttäuschung oder sowas ähnliches beschützen.
Leo schaut mich mit einem "Das ist auch mein Problem" Blick an.

Ich atme tief durch und dränge mich an Leo vorbei. Es ist wirklich meine Sache.
"Komm wir gehen nach draußen. Vielleicht können wir ein bisschen spazieren gehen." sage ich zu Harry.
Ich will nicht mit Harry reden, wenn Leo in der nähe ist. Sie würde mit Sicherheit lauschen und dazwischen gehen, wenn es nach ihrer Meinung nicht so läuft.
Ich hab Leo wirklich lieb. Doch ihr Temperament geht viel zu schnell mit ihr durch.
Darum nehme ich mein Handy vom Glastisch der vor der Couch steht und gehe in den Flur.
Harry folgt mir.
Schnell ziehe ich die Turnschuhe von Leo an. Ich hab hier nämlich nur Pumps und ein Kleid. Leo hat mir ein Shirt, frische Unterwäsche und eine Jeans gegeben.
Sonst würde ich immer noch in meinem Kleid von gestern herumlaufen.

Zusammen mit Harry gehe ich nach draußen. Es ist draußen ein wenig kühl und grau. Wahrscheinlich wird es gleich regnen. Ich hoffe es ehrlich gesagt nicht.
Da ich die Gegend nicht kenne, laufe ich einfach mal los. Harry folgt mir stumm.
Wenige Meter sehe ich einen Spielplatz. Den steuere ich an. Wir gehen durch ein Tor. Kein Kind ist auf dem Spielplatz. Es ist ja auch unter der Woche. Die Kinder sind im Kindergarten oder in der Schule.
Ich gehe zu zwei Schaukeln und lasse mich auf die eine nieder. Harry setzt sich rechts neben mir auf die andere Schaukel.
Eine leichte kalte Brise weht und ich schüttel mich ein wenig.
"Hier nimm meinen Pullover." Harry zieht seinen Pulli aus und reicht ihn mir.
"Dann ist dir aber kalt." sage ich zu ihm.
Er trägt nämlich nur noch ein schwarzes T -Shirt.
"Ich friere lieber als dich frieren zulassen." antwortet er mir.
Ich lächeln ihm zu und ziehe seinen grauen Pullover über meinen Kopf.
Dieser Geruch von ihm macht mich gleich benebelt.

"Ich wollte mich entschuldigen. Gestern Abend habe ich mich wie der letzte Idiot verhalten. Es war falsch von mir so auszurasten. Du musst wissen, dass Alice für mich kein Date war. Sie ist einer meiner besten Freunde. Ich kenne sie schon seit Ewigkeiten. Außerdem steht Sie auf Frauen. Ich hoffe, du verstehst was ich damit andeuten will. Übrigens habe ich mich bei Louis auch schon entschuldigt." redet er drauf los.
Ich bin wirklich erleichtert, dass er sich bei Louis entschuldigt hat. Doch am meisten bin ich darüber erleichtert, dass Alice nicht auf Männer steht.
Das ist die beste Nachricht an diesem Tag.
"Verzeihst du mir meinen Ausraster? Ich verspreche dir, dass ich mich in Zukunft beherrschen werde." während er diese Worte spricht, schaue ich ihn in die Augen. In seinen Augen sehe ich die Ehrlichkeit.
"Ich verzeihe dir. Aber ich finde wir sollten dem anderen Bescheid geben, wenn wir jemanden anderen Daten." antworte ich ihm.
Eigentlich will ich keinen anderen Kerl mehr treffen. Ich will mich nur noch mit Harry treffen. Nur habe ich Angst, dass er es beendet, wenn er von meinen Gefühlen weiß. Vielleicht treffe ich mich mal in Holmes Chapel mit jemandem.
Zur Tarnung zumindest.

Harry wirkt erleichtert und greift nach meiner Hand. Zärtlich streichelt er über meine Handfläche.
Er zieht mich mit der Schaukel sogar ein wenig zu sich.
Ich muss leise kichern als er versucht mich auf seinen Schoß zuziehen.
"Das funktioniert nicht." sage ich zu ihm.
"Dann steig ab und komm auf meine Schaukel. Die ist eh viel cooler." scherzt er.
Er ist echt ein Idiot.
Aber genauso wie er ist, mag ich ihn. Besser gesagt, genau in diese Art habe ich mich verliebt.
Ich muss nur geheim halten, dass ich mich in ihn verliebt habe. Sonst mache ich alles kaputt.
"Lass uns zu mir gehen. Ich hab eben einen Regentropfen abbekommen." erwähnt Harry.
Den Regentropfen habe ich auch schon abbekommen. Ich finde die Idee zu ihm zugehen super. Darum stehen wir auf und gehen zurück. Statt nochmal ins Haus von Niall zugehen, steigen wir gleich ins Auto von Harry. Unterwegs schreibe ich Leo, wo ich bin. Das muss erstmal reichen. Morgen kann ich ihr den Rest erklären. Jetzt möchte ich die restliche Zeit mit Harry noch genießen.

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