Kapitel 16

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Harry P.o.V

Es ist wie ein verdammter Kopffick. Seit einer Stunde laufe ich in meinem Haus hin und her. Michelle ist vor genau einer Stunde losgefahren und ich bin schon am durchdrehen.
Es ist wie als würde meine linke oder rechte Körperhälfte fehlen.
Am liebsten würde ich ihr sofort hinterher fahren.
Ich will einfach nur bei ihr sein.
Bei ihr kann ich wirklich, ich sein.
Sie mag nicht nur den Harry Styles von One Direction, sondern sie mag auch Harry Styles den Jungen aus der kleinen kaum bekannten stand.
Ich vermisse Michelle.

Langsam hab ich echt ein Problem. Michelle bedeutet mir soviel. Letztens habe ich meiner Mama sogar von Michelle erzählt. Was ich eigentlich sonst nie mach. Ich finde es irgendwie peinlich mit meiner Mama über Mädchen zureden.
Mich schüttelt es kurz schaurig, sogar, bei dem Gedanken daran mit meiner Mama über Mädchen zureden. Sie ist dabei auch immer so neugierig und ihre Fragen sind abnormal.
Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie Sie meine damalige Freundin fragte, ob ich zärtlich beim Sex mit ihr bin. Danach war ich Single. Weil es total uncool ist mit seiner Mama über Sex zureden. Trotzdem habe ich ein sehr gutes Verhältnis mit meiner Mama.
Ich könnte Michelle meiner Mama ja mal vorstellen.
Zwar ist Michelle keine komplett unbekannte für meine Mama, sie kennt Michelle halt nur nicht offiziell. Ich bete ja im Moment eher dafür, dass Gemma nicht die tage im Pub einfällt. Sie möchte Michelle unbedingt kennenlernen. Ich weiß auch nicht, warum Sie es so dringend möchte. Ich kann nur hoffen, dass Gemma keine Geschichten aus unserer Kindheit erzählt. Manche können nämlich richtig peinlich werden.

Louis ist auch nur mit Michelle ausgegangen, weil er mir beweisen wollte, dass ich mehr für Michelle empfinde. Vielleicht tue ich es auch. Sie ist eine sehr tolle Frau.
Es ist aufjedenfall etwas anderes mit Michelle als mit meinen anderen Affären. Ich kann es kaum ertragen, wenn Sie nicht bei mir ist.
Bei den anderen war es nicht so extrem. Teilweise war ich sogar froh, wenn ich die Mädels nicht ständig in meiner Nähe hatte.
Michelle vermisse ich schon nach zwei Sekunden.
Verdammt!
Ich habe wirklich Gefühle für Michelle. Besonders starke Gefühle.
Ich will es nur nicht vermasseln. Es ist einfacher für mich eine Freundschaft plus Beziehung mit ihr führe. Wenn ich eine Beziehung mit ihr eingehe, wird am Ende nur jemand verletzt.

Ich war jahrelang bei einer Therapie, wegen der Scheidung meiner Eltern.
Trotzdem hat sich meine Entscheidung nicht geändert, dass ich lieber keine Beziehung führen will. Auch wenn meine Mama mir vorgelebt hat, dass man am Ende doch glücklich sein kann. Sie hatte Glück und Robin gefunden. Jetzt ist Sie mit ihm glücklich.
Ich setze mich an den Esstisch. Grinsend schaue ich auf meine Essunterlage. Michelle hat ihren Namen darauf verewigt, damit jeder weiß, dass es ihr Platz ist.
Keine Ahnung, warum ich es zugelassen habe?
Ich fand es irgendwie schön, wenn sie einen festen Platz an meinem Tisch hat. Gestern haben wir zusammen noch gekocht. Wir beide kochen sehr gerne.
Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Michelle liebt es genauso wie ich auch, schlechte Filme zusehen und ihn so umzudichten damit er gut wird. Das haben wir schon Stundenlang gemacht. Sie ist fast die einzige, die von dieser Vorliebe von mir weiß.
Es gibt noch andere Sachen, die wir gerne machen und jetzt sogar auch zu zweit unternehmen können.

Ich denke über Louis Worte nach. Er meinte, dass ich es mal probieren soll und eine Beziehung mit Michelle führen soll. Angeblich würde man merken, dass sie mir verfallen ist. Ich weiß nicht, ob ich ihm das glauben soll.
Vielleicht irrt er sich auch.
Sie wäre bestimmt in London geblieben, wenn Sie wirklich mir verfallen wäre. Außerdem würde Sie mit mir zusammenziehen wollen, statt mit Leo.
Nialls neue Freundin ist nicht gut auf mich zusprechen.
Diese Informationen habe ich von Niall bekommen. Ich hatte es aber auch ohne seine Nachricht herausgefunden, dass ich nicht an höchster Stelle bei ihr stehe.
Ich weiß, dass Sie eine von Michelles besten Freundinnen ist. Trotzdem bin ich ein wenig eifersüchtig auf diese Frau. Ich möchte Michelle für mich alleine haben.
Aufjedenfall so die erste Zeit erstmal.
Ehrlich gesagt war ich noch nie so eifersüchtig in meinem Leben.
Mich macht es sogar verrückt, dass Sie nun alleine in Holmes Chapel ist. Sie ist eine schöne Frau und natürlich stehen die Männer Schlange bei ihr. Michelle scheint es nicht zu merken. Sie glaubt mir ja nicht einmal, dass Chase total auf Sie steht. Ich wurde herzlich von ihr ausgelacht, als ich ihr das erzählt habe.
Anscheinend erkennt sie wirklich nicht, dass Sie eine wunderschöne Frau ist.

Ich stehe auf und gehe in die Küche. Dort hole ich mir eine Flasche Wasser heraus.
Ich nehme ein Glas und muss wieder grinsen. Michelle fand meine Gläser zu gewöhnlich. Es sind stink normale Wassergläser.
Sie hat mich förmlich in ein Bastelbedarfgeschäft getreten, damit wir Farbe und Glitzerstifte besorgen können.
Jetzt sind meine Gläser verziert mit viel glitzer und Motiven. Sie hat auf dem Glas, dass ich gerade benutze Schmetterlinge und Marienkäfer gemalt.
Ich mag meine neuen Gläser.
Meine Tassen hat Sie in ruhe gelassen.
Die wären schön genug in ihren Augen.
Für meinen Kühlschrank hat Sie noch ein paar Magnete gekauft.
Der war ihr auch noch zu langweilig.

Ich habe mich wirklich in diese Frau verliebt. Sonst würde ich das alles nicht zulassen.
Ich weiß jetzt nur nicht weiter.
Was soll ich mit dieser Selbsterkenntnis nun anfangen?
Ich bin verliebt.
Und dieses Gefühl fühlt sich sehr gut an.
Nur was soll ich machen, wenn Sie meine Gefühle nicht erwidert.
Dann wäre es halt so.
Es könnte sogar schön werden, wenn wir wirklich zusammen wären.
Doch ich habe zu große Angst, dass es schmerzlich zu ende gehen könnte. Darum werde ich ihr nichts von meinen Gefühlen erzählen. Sondern einfach so weitermachen wie bisher. Das wird die sichere Methode für mich sein. Und schließlich auch für Michelle.





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