Kapitel 18

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Michelle P.o.V.

Ich kann es als schönstes Gefühl aller Zeiten beschreiben, was ich gerade fühle. Harry hat die Nacht bei mir geschlafen und ich bin eben von ihm wachgeküsst worden. So würde ich gerne jeden Tag geweckt werden. Besonders wenn ich dabei in seinen liegen kann. Mein Kopf liegt auf der Brust und ich lausche seinem regelmäßigen Herzschlag, während er mir sanfte küsse auf mein Harry gibt.
"Wir können frühstücken gehen." murmelt Harry in mein Haar.
Ich Blicke zur Seite zu meinem Wecker. Eigentlich ist es schon Zeit fürs Mittagessen.
Ich rolle mich grinsend auf ihn drauf und gebe ihm stürmisch einen Kuss.

"Michelle! Hast du mal auf die Uhr gesehen." klopft mein Bruder an die Tür.
Na toll!
Der hat auch ein scheiß Timing.
Ich rolle mich genervt von Harry wieder zurück ins Bett.
"Michelle jetzt mach die Fuck Tür auf." brüllt mein Bruder.
"Ich bin wach. Kannst du mich jetzt erstmal in ruhe lassen." brülle ich zurück.
Sonst macht er auch nicht so ein Terz. Mein Bruder veranstaltet diesen Krach nur, weil Harry hier ist.
Ich habe ihn eine Nachricht geschrieben, dass Harry bei mir schläft.
Er hat irgendein Problem mit Harry. Natürlich habe ich ihn schon darauf angesprochen, was er für ein Problem mit Harry hat.
Seine Aussage war nur, dass er ihn nicht leiden kann. Mehr hat er nicht zu diesem Thema gesagt.
Vielleicht muss ich nochmal mit ihm über dieses Thema reden.
"Schön. Ich will gleich mit dir etwas besprechen. Deswegen wäre es schön, wenn du dich die nächsten zehn Minuten ins Wohnzimmer begibst." sagt Joe durch die Tür.
"In Ordnung." antworte ich genervt.

Ich will aus dem Bett steigen, doch Harry packt mich an den Hüften und zieht mich zurück ins Bett.
Laut giggel ich auf, weil er mich mal wieder kitzelt. Er ist echt gemein.
"Ich will mit dir im Bett bleiben." sagt er trotzig.
"Mein Bruder ist leider dazu fähig die Tür einzutreten und dich hinaus zuwerfen." erläuter ich ihm.
Mein Bruder hätte wahrscheinlich noch Freude daran, Harry vor die Tür zusetzen.
"Na gut. Wir sehen uns ja heute Abend wieder. Außerdem ist mein Dad nicht da. Wir können nach dem essen zu ihm gehen und dort übernachten. Dort haben wir wenigstens ruhe von Brüdern, Schwestern oder Eltern."
Das hört sich an als würden wir eine Nacht im Paradies verbringen. Bei Harry hatten wir eigentlich auch immer unsere ruhe.

Harry beeilt sich leider ein bisschen mit dem gehen. Dafür hasse ich meinen Bruder.
Warum kann Er nicht einfach akzeptieren, dass Harry mein Liebhaber ist?
Es ist ja wohl meine Sache mit wem ich etwas habe.
Ich bringe Harry noch zu Tür und küssen uns noch zum Abschied innig. Harry verspricht mir, dass er mich um sechs Uhr abends abholt zum essen bei seiner Familie.
Ich bin wirklich nervös.
Zwar habe ich seine Mama, Schwester und Robin schon kennengelernt. Trotzdem finde ich, dass es noch etwas anderes ist, bei Ihnen eingeladen zu sein.
Während ich ins Wohnzimmer gehe, überlege ich ein Outfit in meinem Kopf zusammen.
Es sollte schick und auch ein bisschen schlicht sein.
Vielleicht sollte ich Abby fragen, ob Sie mir beim Outfit helfen kann. Leo ist auf das Thema Harry immer noch nicht gut zusprechen. Ich weiß, dass Sie im Grunde nichts gegen Harry hat. Leo macht sich einfach nur sorgen um mich.
Irgendwie denken alle, dass ich mich falsch entschieden habe und eine Freundschaft plus Beziehung mit Harry nichts für mich ist. Sie denken früher oder später werde ich daran kaputt gehen. Vielleicht haben Sie recht. Doch es ist mein Leben.

Ich setze mich zu meinem Bruder auf die Couch.
Er schaltet den Fernseher aus. Anscheinend kann ich mich auf eine Ansprache gefasst machen.
Oder er hat wirklich etwas wichtiges mit mir zu besprechen.
"Ich will morgen mit Abby zur Überraschung ein paar Tage wegfahren. Kannst du drei Tage alleine das Pub schmeißen?" frage ich ihn.
Überrascht schaue ich zu ihm. Er ist eigentlich nicht der spontane Typ. Darum wundert es mich sehr, dass er einfach wegfahren will. Er war schon ewig nicht mehr im Urlaub.
"Kann ich gerne machen." antworte ich.
"Super. Du müsstest nur heute Abend noch meine Schicht übernehmen. Ich will morgen sehr früh los. Außerdem würde ich dich bitten Harry nicht mehr hinter den Tresen zulassen. Er arbeitet nicht bei uns und wenn ihm ein Bierkasten auf dem Kopf fällt sind wir nicht versichert."

Ich durchschaue Joe. Er plant diesen spontanen Urlaub doch nur, weil er mich von Harry fernhalten will. Darum möchte er, dass ich die Tage mich ums Pub kümmern soll. Harry muss am Montag zurück nach London.
Wenn ich mich ums Pub kümmere, habe ich keine zeit für Harry.
"Was ist eigentlich dein Scheiß Problem mit Harry? Du fährst doch nur weg, damit ich keine Zeit für Harry habe." sage ich aufgebracht zu ihm und stehe auf.
"Ach komm Mimi. Der Typ ist eine männliche Hure. Ich kann nicht mit ansehen, wie meine kleine Schwester diesem arschloch hinterher rennt. Du bist nicht so eine blöde Tussi, wie er Sie immer benutzt. Er hat halb Holmes Chapel gevögelt. Tira Channig, Mary Chang, Kate Brown, Sandy Jackson, Paris Sanders, Lucy King..Ich kann mindestens eine Stunde so weitermachen. Die Liste würde immer länger werden. Du kennst sogar die meisten noch. Aber vielleicht interessiert dich das noch." Mein Bruder ist auch mittlerweile aufgestanden und haut mir die aktuelle Intouch an meine Brust.
Fragend schaue ich ihn an.
Was interessiert es mich, dass Prinz Philipp dieses Jahr keine Verpflichtungen mehr eingeht?
"Seite vier." brummt mein Bruder.
Ich schlage Seite vier auf und Harry ist mit einer unbekannten brünetten Frau am knutschen. Ich bin es aufjedenfall nicht.

Ich schlucke einen dicken Kloß im Hals runter. Jetzt nicht schwach werden. Ich muss cool bleiben. Wir dürfen andere treffen. Nur auf keinen Sex haben wir uns geeignet mit anderen. Trotzdem würde ich gerne wissen, wer diese Tussi ist. Das Foto ist aufjedenfall die tage gemacht worden, nachdem ich in London war. Das Hemd, dass Harry an hat, haben wir zusammen gekauft als ich bei ihm in London war.
Ich atme tief durch. Am liebsten würde ich weinen.
Er wird nie eine Beziehung mit mir eingehen. Die Hoffnung kann ich abhaken.
Ich will trotzdem noch seine Freundschaft plus Beziehung sein.
Jetzt muss ich nur Joe davon überzeugen, dass es mir egal ist.
"Na und? Wir sind nicht zusammen. Er kann küssen wen er will. Ich könnte auch auf der Straße jemand küssen. Es gibt keinen Grund zur Aufregung. Wir sind jung und wollen nur unseren Spaß." Ich spiele meine gelassene Rolle eigentlich ganz gut. Hoffe ich zumindest.
Abwartend schaue ich zu meinem Bruder, der mir gegenüber steht. Die Stirn hat er gerunzelt und sein Blick ist sehr ernst.
"Mensch Michelle. Du bist keine Frau die etwas lockeres hat mit einem Mann. Damals als du einen One Night Stand mit so einem Typen hattest, hattest du so ein schlechtes Gewissen und Angst gehabt als Schlampe abgestempelt zuwerden, dass du nur am weinen warst. Es wird dich früher oder später zerstören, wenn du weiter seine kleine Schlampe bist."
Er schreit mich schon fast an.
Ich weiß nicht was los mit Joe ist. Er hasst Harry richtig.

Ich habe keine Lust mehr auf dieses Gespräch. Wir werden uns sowieso nur noch heftiger streiten, wenn wir dieses Gespräch weiterführen.
"Ich bin alt genug und kann für mich alleine entscheiden. Ich bin glücklich mit der Situation. Also lass mich in ruhe mit dem Thema. Natürlich vertrete ich dich. Und jetzt gehe ich in mein Zimmer." teile ich ihm stark mit.
Danach gehe ich sofort hoch in mein Zimmer, wo ich mich mit der Intouch aufs Bett fallen lassen.
Ich bin anscheinend eine Masochistin. Den ich muss mir dieses Bild noch einmal ansehen.
Jetzt muss ich doch weinen. Wie ein Sturzbach schießen die Tränen aus meinen Augen.
Warum liebt er mich nur nicht und will mit mir zusammen sein?
Was mache ich, wenn er sich in diese Frau verliebt?
Ich bin doch so verliebt in ihn. Und es tut so verdammt weh, dass er eine andere küsst.
Vielleicht hätte ich mich wirklich nie auf diese Freundschaft plus Sache einlassen sollen. Doch diese Entscheidung kann ich nicht mehr ändern. Dazu ist es zu spät.

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