Kapitel 26 1/2

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Michelle P.o.V.

Ich hab es wirklich versucht. Zumindest wollte ich die Sache mit Leo aus der Welt haben. Wir kennen uns schon solange. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, dass wir je Streit hatten. Vielleicht als Kinder.
Doch seit Jahren hatten wir nicht mehr so eine starke Meinungsverschiedenheit.
Mich kränkt es richtig, dass sie total gegen meine Beziehung mit Harry ist. Ich bin ja auch nicht gegen ihre Beziehung mit Niall.
Oder dagegen, dass sie jetzt auch bei Niall wohnt.
Mir wirft sie an den Kopf, "Dass es zu früh wäre mit Harry zusammen zuziehen."
Was macht sie?
Sie zieht mit Niall zusammen, mit dem sie auch noch nicht lange zusammen ist.
Aber Harry ist in ihren Augen ein Psychopath oder ein Monster.
Ich kann es im Grunde nicht einmal verstehen, was ihr Problem mit Harry ist.
Harry trägt mich auf Händen und liest mir jeden Wunsch von den Lippen ab.
So einen Freund wünscht man doch der besten Freundin.
Anscheinend nicht!

Ich bin extra zu Leo gefahren. Sie hat mich zum Brunch eingeladen. Niall hat einen schönen Garten, wo wir es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht haben. Harry hat auch einen Garten. Der ist nur im Moment noch nicht fertig.
Ich freue mich schon darauf, wenn wir ihn endlich benutzen können.
Mein Freund hat schon eine Hollywoodschaukel bestellt, weil ich so sehr auf diese Dinger anfahre. Das ist wieder so ein Grund, warum ich diesen Mann so sehr vergöttere. Er tut wirklich alles dafür, damit ich mich bei ihm in London wohlfühle.
Keiner scheint des zu würdigen von meinen liebsten.
Außer meiner Mama.
Ich habe in ihren Augen den Fang meines Lebens gemacht.
Zwar war sie ein bisschen enttäuscht, dass sie es aus einer Zeitschrift erfahren musste, aber sie hat kein Problem mit der Beziehung.
Bestimmt hofft sie eine Scheibe vom Ruhm abzubekommen.
Harry habe ich von der Begeisterung meiner Mama erzählt.
Er hat vorgeschlagen, dass wir uns mal mit ihr treffen und etwas in der Öffentlichkeit Unternehmen. Dann hat sie ihren Ruhm.
Sogar meine Stiefschwester Hanna ist mir neuerdings gut zugetan. Jeden Tag fragt sie mich, "Wie es mir geht?"
Deswegen habe ich mich auch schon tierisch aufgeregt.
Harry hat mich beruhigt und gesagt, "Ich soll es locker nehmen. In der nächsten Zeit werden einige mich anschreiben oder wieder den Kontakt zu mir suchen, weil sie hoffen etwas vom Ruhm abzubekommen."
Er weiß ja schon wie das abläuft.
Ich soll mich deswegen nicht aufregen.
Harry ist sowieso die Ruhe selbst.

Kommen wir zurück zu der momentanen Situation. Leo und ich haben uns gut unterhalten. Solange des Thema Harry nicht zur Sprache kam.
Als ich ihr dann noch erzählt habe, dass ich zu Harry nach London ziehe oder besser gesagt schon zu ihm gezogen bin und ich eigentlich nur noch ein paar Sachen aus Holmes Chapel holen muss, ist sie an die Decke gegangen.
"Das ist doch nicht dein ernst? Du kennst ihn ja kaum." waren ihre Worte.
Im Moment liefern wir uns ein Blickduell wütender Gesichtszüge.
Ich habe gerade zu ihr gesagt, "Dass sie Niall auch nicht besser kennt und er vielleicht ein kranker Serienmörder ist."
Das passt ihr überhaupt nicht.
Sobald man etwas gegen ihren Niall sagt, ist es eine Todsünde.

"Mein Freund ist nicht so wie dein Harry. Deiner ist ein arschloch der schon fast Holmes Chapel gefickt hat. Und wer weiß wen der noch so gefickt hat. Ich würde mir an der Stelle mal sorgen wegen HIV oder Tripper machen. Hoffentlich verhütest du mit Kondomen." sagt sie bissig.
Jetzt reicht es mir!
Ich weiß, dass Harry kein Engel in den letzten Jahren war. Trotzdem geht es gerade zu weit.
Ich haue beim aufstehen meine Faust auf den Tisch.
"Weißt du was! Ich wollte es eigentlich wirklich mit dir klären und alles aus der Welt schaffen. Aber wenn du nicht akzeptieren kannst, dass ich jetzt mit Harry zusammen bin.. Dann kannst du mich ehrlich gesagt mal am Arsch lecken. Auf so eine Freundin wie dich kann ich verzichten. Harry mag ja kein Unschuldslamm in den letzten Jahren gewesen sein. Trotzdem hast du nicht das Recht ihn so zuverurteilen. Niemand redet so herablassend über meinen Freund. Solltest du irgendwann meine Beziehung akzeptieren und dich bei mir entschuldigen, vergebe ich dir vielleicht. Solange bist du aber für mich gestorben."
Leo schaut mich verstört an. Ihre sonst leicht gebräunter Haut, hat eine unnatürliche Blässe angenommen.
Ich bin eigentlich ein Mensch, der nicht sofort an die Decke geht. Doch Leo hat heute eindeutig erreicht, dass ich an die Decke gehe.

Ich nehme meine Handtasche und gehe schnellen stampfenden Schritten ins Haus innere.
Am liebsten würde ich etwas zerschlagen. Doch Nialls Einrichtung klein zuhauen, wäre gegenüber Niall nicht fair.
Er ist ja nicht gegen unsere Beziehung.
Harry's Freunde haben nichts gegen unsere Beziehung.
Die einzige Freundin, die nicht gegen meine Beziehung ist, dass ist Abby. Wir haben auch kein Problem miteinander.
Der Rest kann mich mal.

Ich verlasse des Haus und gehe zu meinen Auto. Vorher schreibe ich Harry an, damit ich die Adresse von Louis bekomme. Er ist nämlich zu ihm gefahren. Und ich will jetzt auch dahin, damit ich meiner wut freien Luft machen kann.
Sobald ich eine Antwort habe, stecke ich mein Handy ein und gehe ein Stück auf die Straße damit ich zur Beifahrertür komme.
Plötzlich zieht mich jemand zurück.
"Michelle, du kannst nicht einfach gehen." bettelt Leo mich verzweifelt an.
Sie hat mich am Arm gepackt und möchte mich auf den gehweg schleifen. Vielleicht möchte Sie mich ins Haus zurück schleifen. Das kann sie vergessen.
Ich ziehe meinen Arm mit einen gewaltigen Ruck aus ihrem Griff.
Dabei stolpere ich in Richtung Straße.
Ein lautes hupen dröhnt in meinen Ohren.
"Michelle!" kreischt Leo hysterisch.
Etwas trifft mich mit voller Wucht und ich schlage auf etwas hartes auf. Alles um mich herum zieht sich in eine Zeitschleife ab.
Bis ich überhaupt nichts mehr mitbekomme, weil alles schwarz um mich herum wird.

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