Kapitel 24

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Michelle P.o.V

Mit hoher Wahrscheinlichkeit darf Alice nie wieder Klamotten für mich besorgen. Vor einer Stunde hatte sie ein paar Tüten mit einem dicken Logo von Gucci auf den Tüten zu uns gebracht. In diesen Tüten sind meine neuen Klamotten drin.
Nur werde ich wahrscheinlich doch nichts zum anziehen haben. Harry sortiert nämlich gerade wieder aus.
"Was ist das? Das ziehst du bestimmt nicht an." flucht Harry und wirft einen sehr kurzen Rock in die Ecke vom Schlafzimmer.
In der Ecke liegen schon ein paar Teile. Ich frage mich selbst, was Alice sich bei manchen Kleidungsstücken gedacht hat. Ein Trägertop in rosa war auch unter den Sachen dabei. Normalerweise liebe ich Trägertops. Nur dieses Top bedeckte überhaupt nichts. Der Stoff war so dünn und Durchsichtig, dass ich eigentlich auch nackt vor die Tür könnte.
"Die spinnt wirklich. Was denkt Alice nur? Du bist keine Nutte." brüllt Harry empört auf.
Ach du meine Güte. Harry ratet ja richtig aus über diese Kleidung. Ehrlich gesagt ist es wirklich nicht mein Stil. Besonders die Preise sind der Horror.
Allein für dieses Durchsichtige Top hat Alice dreihundert Pfund bezahlt.
Ich frage mich, was an diesem Teil so teuer ist.
Das ist nur ein Fetzen Stoff.

Harry fischt eine Hose aus der Tüte. Endlich mal etwas anständiges.
In einer anderen Tüte holt er Unterwäsche heraus.
"Also gegen die Unterwäsche hab ich nichts. Richtig sexy." Harry hält einen Stringtanga hoch in rot und mit Spitze. Dazu holt er noch den passenden BH raus.
"Das war ja klar, dass es dir gefällt."
"Für private Vorführungen kannst du die anderen Sachen gerne auch behalten." lässt er mich breit grinsend wissen.
Ich ziehe bestimmt kein dreihundert teueres Top an, nur damit mein Freund Lustvolle Blicke mir zuwirft. Außerdem hab ich die Sachen schneller wieder aus, als dass ich es angezogen habe.
"Du solltest dir jetzt etwas anderes anziehen. Außer du willst in meinen Sachen in die Stadt gehen."
"Warum willst du in die Stadt?"
"Da Alice nur Sachen gekauft hat, die nur Alice zum größtenteil tragen würde, müssen wir dir neue Sachen kaufen gehen."
Das wusste ich auch schon.
Einfacher wäre es gewesen meine Sachen einfach mitzunehmen.
Ich habe meinen Bruder lediglich eine SMS geschrieben, dass ich in London bei Harry bin.
Daraufhin hatte er versucht mich dauernd anzurufen. Von Anne haben wir erzählt bekommen, dass er auch bei ihr vor der Matte stand.
Ich werde ihn noch ein bisschen mit Ignoranz strafen.

"Mäuschen, bevor wir gehen sollten wir erstmal über eine ernste Sachen reden." bemerkt er nachdenklich.
Er nimmt meine Hand und zieht mich auf die Couch.
Ich hab irgendwie ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Vielleicht hat er es sich doch anders überlegt und möchte doch nicht mehr mit mir zusammen sein. Wir beide setzen uns gegenüber auf die Couch. Harry im Schneidersitz und ich mit angewinkelten Beinen gegen die Armlehne gelehnt. Ich bin ein bisschen verkrampft, weil ich Angst davor habe, was er mir sagen möchte.
"Du bist jetzt meine feste Freundin."
Oh gott sei dank.
Er hat es sich nicht anders überlegt. Jetzt bin ich wieder lockerer.
"Es ist nicht einfach meine Freundin zu sein. Ich will dich nicht verstecken. Den die ganze Welt soll wissen, dass ich vergeben bin mit der schönsten Frau auf dieser Welt."
Während er des zu mir sagt, fange ich an zu lächeln. Diese Worte bringen mich auf Wolke sieben.
"Was ist jetzt daran ernst?" möchte ich von ihm wissen.
"Es wird nicht jeder damit einverstanden sein. Die Fans könnten ausrasten deswegen und dich anfangen zu beleidigen. Ich möchte von jemandem Vorfall gleich wissen, wenn etwas sein sollte und ich nicht dabei bin. Louis Freundin wurde schon mit Eiern beworfen und schlimmeres. Ich erzähle dir das nicht, um dir Angst einzujagen. Ich will dich nur vorbereiten auf das, was auf dich zukommen könnte."
Wow!
Das hört sich nicht gut an. Was ist den mit diesen Menschen los? Die können doch ihrem Liebling ruhig eine Freundin gönnen.
"Das ist nicht alles. Du wirst auch zur Zielscheibe von den ganzen Paparazzos. Sie werden versuchen überall Fotos von uns zumachen und wahrscheinlich auch versuchen intime Details aus deinem Leben zu erfahren. Sobald die herausfinden, dass du aus Holmes Chapel bist und in einem Pub arbeitest, werden die dahin fahren."
Das wird ja immer besser.
Vielleicht sollte ich doch mit meinem Bruder telefonieren. Er muss Bescheid über das alles wissen.

Harry nimmt meine rechte Hand und streichelt mir zärtlich über meine Handfläche.
Irgendwie habe ich im Gefühl das gleich noch etwas kommt.
Er hat sichtlich noch etwas auf seinem Herzen. Nachdenklich schaut er auf unsere Hände. Als würde er noch nach den richtigen Worten suchen.
"Ich weiß, dass du noch nicht zu mir ziehen willst. Ich kann deine Gründe auch verstehen. Du willst deinen Bruder nicht alleine mit dem Pub lassen. Doch hier bist du sicherer vor all den Paparazzos oder Fans. Ich kann dich besser beschützen. Und wenn du wirklich arbeiten gehen willst, dann such dir einen Job. Ich werde dich dabei unterstützen. Außerdem bekommst du von mir dein eigenes Zimmer hier. Du kannst den Raum gestalten, wie du es möchtest. Mach daraus was du willst. Du kannst es als Büro, Schminkzimmer, Ankleideraum oder als Ort der Ruhe vor mir schaffen. Wir können heute noch zu Ikea oder sonst wohin. Dann kannst du heute schon anfangen es zugestalten."
Ich wusste, dass er auf dieses Thema früher oder später zurück zusprechen kommt.
Fazit ist, dass ich wirklich sauer auf meinen Bruder bin und er wirklich alleine im Pub klarkommt. Falls er wirklich mal Urlaub machen will, könnte ich nach Holmes Chapel fahren und ihn vertreten.
Zudem bin ich total verliebt in Harry und möchte jede Sekunde mit ihm verbringen.
Vielleicht stimmt es wirklich, dass Gefühle einen nicht mehr klar denken lassen. Den ich denke eigentlich nicht so klar. Ich sollte darüber eine Nacht schlafen oder Leos Angebot noch einmal überdenken.
Doch stattdessen, sage ich "Ja. Ich möchte bei dir einziehen. Aber ich will nicht alles von dir bezahlt bekommen. Sobald ich einen Job habe, werde ich dir Geld zur Miete geben oder wenigstens einkaufen gehen von meinem Geld. Außerdem müssen wir nach Holmes Chapel um meine Sachen zuholen. Ich lasse mir bestimmt nicht von dir alles neu kaufen."
Auf Harrys Gesicht erhellt sich ein süffisantes grinsen.
Wahrscheinlich wird es ein Kampf werden, dass er mir nicht alles bezahlt. Ich werde aber mit meinem Freund schon fertig.
"Alles was du willst." sagt er und drückt seine Lippen auf meinen Mund.
Stürmisch erwidere ich den Kuss.
Jetzt wohne ich bei Harry.
Ich hab kein schlechtes Gefühl dabei.
Viele Pärchen ziehen schnell zusammen und es funktioniert. Warum sollte es dann bei uns nicht funktionieren?

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