Kapitel 10 🎈

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Kaum habe ich aufgelegt, bin ich auch schon eingeschlafen. Dass mein Laptop immer noch neben mir auf dem Bett lag, störte mich weniger. Ich schlief die ganze Nacht durch. So gut geschlafen habe ich schon lange nicht mehr.

Ich hätte noch ewig schlafen können, wenn mein dämlicher Wecker nichts dagegen gehabt hätte. Schlafe ich halt, wenn ich tot bin. Wie mein Onkel immer so schön sagte: "Wer früher stirbt ist länger tot." Die Ironie an dem ganzen ist, dass er vor zwanzig Jahren verstorben ist und ich ihn nie kennen lernen durft. Ich habe schon tolle Geschichten über ihn gehört.

Heute bin ich ausnahmsweise erstaunlich motiviert nach dem duschen. Ich schminke mich heute etwas mehr und mache mir eine aufwändige Flechtfrisur mit einer Schleife bei dem mich tumblr inspiriert hat.

Ist die nicht schön? Ich trage die richtig gern und langsam habe ich den Dreh raus

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Ist die nicht schön? Ich trage die richtig gern und langsam habe ich den Dreh raus.

Ich schlüpfe noch in bequeme aber trotzdem schöne Kleider und hüpfe die Treppe hinunter: "Einen wunderschönen guten Morgen meine Lieben!", begrüsse ich meine liebe Familie die schon beim Frühstück sitzt.

Julia schläft immer noch halb und meine Mutter sieht noch schlimmer aus. Ihre Augen sind feuerrot als hätte sie die halbe Nacht geweint.

Böses Schicksal! Wieso tust du unserer Familie so was an?

Ich weiss nicht ob ich sie darauf ansprechen soll, aber dann würde ich riskieren auch anfangen zu weinen und ich möchte mein Make-up nicht zerstören.

Aber da gibt es noch andere Gründe. Wie zum Beispiel Ben, der schon draußen am Hupen ist.

"Bis später. Hab euch lieb und vergesst nicht, am Ende wird immer alles gut und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende!", ich gebe Mam einen Kuss auf die Wange und verwuschle Julias Haare. Packe meine Tasche und eine Banane und gehe. Hoffentlich behalte ich diese Laune für den Rest des Tages. Noch besser wäre es für den Rest des Lebens.

"Guten Morgen. Gut geschlafen? Du strahlst ja richtig.", meint sofort Ben, als ich einsteige.

"Jap und selbst?"

"Das einzig tolle heute morgen ist das super scharfe Mädchen in meinem Auto welche mich anlächelt."

"Oooh, du bist ja süss!", ich lehne mich zu ihm rüber und gebe diesem Scharmör einen Kuss den er sich verdient hat.

"... und jetzt fahr los!"

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In der ersten Freistunde müssen wir uns auch sofort im Theater melden.

Auf dem Weg dorthin überlege ich mir die ganze Zeit, ob ich nicht doch absagen soll. Jetzt hätten die zweitbesetzung wenigstens noch genügend Zeit meine Rolle einzustudieren. Ich kann ja auch noch nichts.

Natürlich wäre das etwas komisch, da dann Ben ein anderes Mädchen küssen müsste, aber trotzdem.

Doch ich ändere promt meine Meinung als ich sehe, dass Laurel meine Zweitbesetzung ist. Die küsst ganz bestimmt nicht meinen Freund! Lieber sterbe ich. Ich pack das schon.

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