Kapitel 24 🎈

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Doch weit kommen wir nicht. An einem Punkt hier im Schulgebäude hat sich fast die gesamte Mannschaft versammelt und stehen rund um einen Stand. Erneut beginnt Layla zu quicken: "Der Bauchtanz kann warten, das hier ist wichtiger."

An meiner Hand zieht sie mich in das Gedränge bis ganz nach vorne. Jetzt sehe ich auch um was es geht. Den Christmasball. Will sich Layla etwa als Christmasprincess einschreiben?

Sie greift sich einen Stift und die Liste.

"Ich finde es toll, dass du dich einschreibst. Wenn jemand den Sieg verdient hat, dann du.", trage ich dazu bei. Doch sie lacht nur: "Ich schreibe doch nicht mich ein, sondern dich."

"Was?", ich will nicht Christmasprincess werden.

Layla soll am besten gar nicht versuchen, mich zu überreden: "Komm schon. Lass uns einen Spass draus machen. Irgendwie muss ich dich doch aufmuntern."

"Aber nicht so."

"Doch, genauso. Was ist so schlimm daran?"

Weil ich darauf keinen Bock habe. Ich wollte noch nie Christmasprincess werden. Ich finde das oberflächlich und bescheuert.

"Pech gehabt. Jetzt bist du eingeschrieben.", sie schwingt den Stift, gibt schnell die Liste ab und zieht mich wieder weg. Hasst Layla mich? Wieso tut sie mir all das an? Und wieso bin ich immer noch mit ihr befreundet? Wieso liebe ich sie so?

Wahrscheinlich kann ich nicht mit, aber noch weniger ohne sie und das wissen wir beide. Das nutzt sie schamlos aus: "Ich hasse dich."

"Hab dich auch lieb.", sie kneift mir in den Arm und verfolgt nun unseren eigentlichen Plan. Die Proben fürs Bauchtanzen. Aber wir werden schon wieder aufgehalten. Anscheinend ist das Schicksal ausnahmsweise auf meiner Seite.

"Taylor, Layla, gut das ich euch noch erwische. Ich brauche dringend noch freiwillige die mir helfen den Christmasball zu organisieren.", meint Miss Peterson. War ja klar, dass sie da an uns denkt. Besser gesagt an mich. Ohne Layla überhaupt anzublicken weiss ich, dass sie nervös nach einer Ausrede sucht. Besser wenn ich für uns antworte: "Natürlich. Layla und ich machen das sehr gerne."

"Was?", leise flüstert Layla mich wütend an. Doch das hat sie verdient: "Sieh es als Rache für die Christmasprincess und dass du mich dazu zwingst, vor deinen Verwandten zu tanzen."

"Ich wusste doch, dass ich auf euch zählen kann. Ich schreibe euch sofort auf die Liste. Ich danke euch.", und mit diesen Worten geht sie wieder weiter und Layla zögert keine Sekunde um auszurasten: "Wieso hast du das getan? Ich möchte nicht diesen dämlichen Ball organisieren."

"Tja, Pech gehabt. Dann lass uns wenigstens einen Spass draus machen.", wiederhole ich ihre Worte mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht.

"Du bist gemein."

"Aber du liebst mich"

"Du liebst mich."

"Nein, ich hasse dich.", und so verlassen wir endgültig lachend Arm in Arm die Schule. Jetzt hält uns niemand mehr auf.

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"Taylor, bleibst du noch zum Essen?", fragt mich Karen, Laylas Mutter. Doch ich lehne dankend ab: "Danke, aber ich werde zuhause erwartet. Vielleicht ein anderes Mal."

"Ja, aber das Mädchen sieht nicht aus, als ob sie bei ihrem zuhause was bekommt. Sie besteht ja nur aus Haut und Knochen.", meint Laylas Grossmutter dazu, die sich immer und überall einmischt. Wie auch in mein Familienleben. "Ich bekomme mehr als genug, Misses Kramer."

"Ach was, dass kann doch nicht gesund sein, so dünn zu sein. Layla ist schon viel zu dünn."

"Oma, wieso mischt du dich da ein? Das ist doch unsere Sache."

"Und es ist nicht gesund.", sie zeigt mit ihrem angespannten Finger auf uns. Da muss ich wieder nur daran denken, dass ich daran eigentlich gar nichts dafür habe. Wie gerne hätte ich ein paar Kilos mehr. Ich habe gelesen, dass man so den Krebs besser besiegen kann. Aber das weiss ja niemand hier, also halte ich meine Klappe.

"Soll ich dich noch zur Tür bringen oder wirst du abgeholt?", fragt mich Layla um das Thema zu wechseln. Und da es wirklich langsam Zeit wird nach Hause zu gehen willige ich ein: "Danke, aber ich glaube ich gehe zu Fuss."

Ich packe alle meine Sachen zusammen und schlüpfe in meine Overknees und in meinen Mantel. Ich verabschiede mich von allen, ernte noch einen dummen Spruch von der Oma über mein Gewicht und verschwinde dann durch die Tür.

Draussen ist es fürchterlich kalt. Kaum auszuhalten, aber meine Gedanken lenken mich ab. Die Musik fliesst durch meine Kopfhörer und meinen Kopf stecke ich tief in meinen Schal. Zum Glück regnet es gerade nicht, aber gegen Schnee hätte ich nichts. Doch stattdessen schweben nur leichte Wolken über meinen Kopf und verdecken leicht die Sonne, die schon fast ganz untergegangen ist. Ich liebe Weihnachten, aber ich hasse es, dass die Sonne schon so früh schlafen geht.

Nicht gerade angenehm alleine durch die fast dunklen Strassen zu gehen, welche zwar von den Strassenlaternen beleuchtet werden. Deshalb beschliesse ich einen kleinen Umweg zu machen und am Haus von Ben vorbei zugehen.

Seine Mutter liebt Weihnachten mehr als viele andere, was auch der Grund ist, wieso ihr Haus schon fertig dekoriert ist. Es ist das einzige Haus hier in der Strasse, welches farbig leuchtet und blinkt. Wenn nicht das einzige in der Stadt. Dabei war es noch nicht einmal Thanksgiving. Aber mir soll es recht sein. Ich kann sie verstehen, Weihnachten ist toll. Ich freue mich jetzt schon zusammen mit Ben durch die Weihnachtsmärkte zu schlendern.

Nur wenige Sekunden nachdem ich geklingelt habe geht die Tür auf und Ben steht vor mir: "Taylor? Was ist los?"

"Ich war bei Layla und bin jetzt eigentlich auf dem Nachhauseweg und wollte dich jetzt fragen, ob du Lust auf einen kleinen Spaziergang hast?", erkläre ich ihm. Einen anderen Grund gibt es wirklich nicht. Und dieser Grund ist nicht wirklich toll. Aber vielleicht wollte ich ihn ja nur wieder sehen.

Mit einem schrägen Lächeln sieht er mich an und greift nach einer Jacke hinter ihm: "Dann gehen wir."

***

Nur so by the way, ich habe die meisten Kapiteln vorgeschrieben und ich bin nicht mit dem Updaten voran gekommen da ich nicht mehr als eines pro Tag hochladen wollte/will und deshalb dürft ihr jetzt nochmal Weihnachten erleben zusammen mit Taylor und ihrer Familie und Freunden 😅

Sorry.

Aber ich denke ihr werdet es überleben 😅

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