Kapitel 84 🎈

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Geschockt starre ich ihn an.

Das kann nicht sein. Ich kannte seine Mutter. Sie war Dads beste Freundin. Wieso weiss ich nichts von ihren Tot? Vor drei Jahren? Ich wusste ja noch nicht einmal das sie krank war. Ich dachte, sie ist noch gesund und munter. Und mir hat man nichts gesagt?

Daddy wird es ja wohl sicher gewusst haben. Weshalb haben mir das alle verschwiegen?

„Silas, dass.... dass ist ja schrecklich. Es tut mir so leid. Wenn ich irgendwas für dich tun kann, sag es einfach.", am liebsten würde ich ihn sofort in den Arm nehmen, doch er scheint schon gut über ihren Tot hinweg gekommen zu sein, schliesslich ist es ja auch schon drei Jahre her, denn er fährt mit dem alten Thema fort: „Kannst du tatsächlich. Sag deinen Freunden die Wahrheit! Sie haben sie verdient. Auch wenn es schwer ist, Unwissen ist tausend mal schlimmer."

„Ich werde es ihnen ja sagen, aber..."

Plötzlich werde ich unterbrochen, als ein betrunkener Leon vor meine Füsse fliegt.

„Leon?", schnell bücke ich mich zu ihm nach unten und drehe ihn zur Seite, damit er seine Nase nicht noch länger ins Gras presst: „Alles okay?"

„Taylor... ih ha bn lor u la ai u i lei.", lallt Leon unverständlich. Auch Silas hat sich schon gebückt: „Er hatte wohl auch ein Bächer zuviel."

„Einer? Er ist total dicht!", schreie ich ängstlich Silas an: „Hilf mir lieber. Wir müssen ihn irgendwo hin bringen, wo es geeigneter ist als hier."

„Und wo stellst du dir vor?"

„Keine Ahnung. Ich bin mir ja noch nicht einmal mehr sicher in welcher Richtung das Motel liegt.", wenn ich Leon so betrachte strömt Panik durch meine Adern. Ich bin überfordert und habe keine Ahnung was ich tun soll. Am besten ich suche Ben und Layla, die können mir ganz sicher helfen und dann können wir alle zusammen nach Hause. Aber ich kann Leon nicht alleine lassen...

„Silas, kannst du bitte kurz auf ihn aufpassen? Ich muss Ben und Layla finden, aber ihn kann ich nicht einfach so liegen lassen."

„Was? Auf gar keinen Fall. Ich spiele nie den Aufpasser."

„Bitte, Silas, ich werde ihnen dann auch die Wahrheit erzählen."

„Taylor?", wenn Blickt töten könnten, hätte Silas mich gerade ermordet. Doch unser Blickduell können wir nicht beenden, denn in diesem Moment kotzt Leon auf Silas Sneakers: „Bäh, Alter, geds noch? Das sind Original Nikes!"

Ich habe keine Zeit mehr mit ihm zu Diskutieren. Ich drücke ihm flüchtig einen Kuss auf die Wange und verschwinde: „Danke!"

„He! Moment mal, Taylor? Du kannst mich doch nicht einfach zurück lassen!", schreit er wütend mir nach, doch ich drehe mich nicht mehr um. Ich muss Ben und Layla suchen.

Ich bin total gestresst, dass für mich alle irgendwie gleich aussehen. Ich irre durch das ganze Haus, bis ich in eine harte Brust renne und nach hinten fliege, direkt auf meinen Hintern: „Autsch!"

„Was war das denn? Wenn du mich wieder haben willst, kannst du das auch sagen und ich nehme dich in meine Arme und lass dich nie mehr los.", lacht der Idiot vor mir und nimmt nochmals einen Schluck seines Getränkes. Ich verdrehe nur meine Augen: „Lass solche Sprüche, hilf mir lieber wieder hoch!"

Ben streckt seinen Arm in dem er keinen Bächer hält mir entgegen und zieht mich hoch.

Ich darf jetzt keine Zeit mehr verlieren: „Du musst so schnell es geht raus gehen!"

„Gerngeschehen. Ich helfe dir immer wieder gern hoch wenn du am Boden liegst."

Ich haue ihm auf die Brust: „Idiot! Dein bester Freund liegt draussen am Boden und kotzt sich die Leber raus. Er kann weder stehen noch reden. Wir müssen ihn nach Hause bringen. Geh du schon mal zu ihm! Ich suche Layla."

Er reibt seine Brust wo ich gegen geschlagen habe: „Komm schon, so schlecht kann es ihm gar nicht gehen, vor einer halben Stunde habe ich ihm noch dabei zugesehen wie er im Kopfstand aus dem Schlauch getrunken hat."

Ich schlage ihn erneut: „Er ist dein bester Freund! Und wenn ich sage ihm geht es scheisse, geht es ihm scheisse! Du bewegst jetzt deinen Arsch nach draussen in den Garten und löst Silas ab!"

Er guckt mich an, als ob es ihn nichts interessieren würde. Da schnappe ich seinen Bächer und werfe ihn an die Wand: „MACH JETZT ENDLICH!"

Mit langsamen Schritten trappelt er zum Ausgang. Wird auch bald Zeit. Hat er nicht gesagt, er will auch nichts trinken? Verräter! Ich hoffe mal, Layla geht es besser als den beiden Jungs, sonst bin ich komplett aufgeschmissen.

Ich rufe sie immer wieder an, schreibe ihr, doch Antworten kommen nicht. Ich beginne mir Sorgen zu machen. Sie könnte überall sein.

Ich beginne die Leute zu fragen, ob sie irgendwo eine kleine Inderin gesehen haben, doch niemand will sich dafür interessieren. Alle leben ihr Leben und gucken weg sobald jemand nicht so drauf ist wie sie selbst. Und da ich mich gerade sehr verantwortungsvoll benehme, will sowieso niemand mit mir sprechen. Ich könnte ihnen ja den Spass verderben.

Ich wollte ja von Anfang an nicht hier hin.

Plötzlich höre ich Schreie und Rufe von draussen. Ich zwenge mich zu einem Fenster durch und blicke nach Unten. Ich befinde mich in der ersten Etage, die auch gleichzeitig die Oberste ist. Aber wenn ich die Menschen im Garten betrachte könnte man meinen, sie sehen noch weiter hoch. Aber da oben kann gar nichts mehr sein bis auf das Dach und wenn da kein Hubschrauber landen will, bezweifle ich, dass da was spannendes passieren kann.

Doch dann vibriert mein Handy: „Ja? Hallo?"

„Ich habe Layla gefunden.", antwortet Ben auf der anderen Seite der Leitung.

Ich suche sie im Garten: „Toll, wo ist sie?", ich finde Ben an dem Ort wo ich Leon zurückgelassen habe, wie er, und alle anderen, am Haus hoch sehen.

„Egal wo du bist, geh schnell aufs Dach!"

Aufs Dach? Bitte nicht.

Schnell lege ich auf und gehe raus auf den Flur und ohne zu wissen in welche Richtung laufe ich links. Wie komme ich hier denn bitte aufs Dach?

„Taylor?", schreit Silas hinter mir über den Krach hinweg und zieht mich an meiner Schulter zurück: „Hier lang!"

Ohne länger darüber nachzudenken folge ich ihm, wie er zielstrebig eine Tür öffnet hinter der eine Treppe nach oben führt.

Wir sprinnten die alte Holztreppe nach oben, wo Silas die Tür auftritt. Sofort kommt uns kalte Luft entgegen. Silas wurde langsamer und macht mir Platz um vorbei zu gehen.

Und dann kommt hinter ihm am Ende des Daches, dort wo es noch flach ist, eine weibliche Silhouette zum hervorschein, deren Haare wild im Wind weht.

Mit langsamen Schritten nähere ich mich ihr: „Layla?"

🎈🎈🎈

So nach einer kleinen Pause melde ich mich mal wieder 😅 tut mir leid das letzte Woche kein Update kam aber ich war unheimlich in Weihnachtsstress und verbrachte die Zeit mit meinen Liebsten 😌

Ich hoffe, ihr konntet die Zeit über Weihnachten geniessen und wünsche euch heute ein schönes Silvester und einen guten Rutsch ins neue Jahr 😘

Rutscht nicht aus, wir hören im neuen Jahr wieder voneinander 😉😂

CancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt