Kapitel 75 🎈

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Eigentlich kann ich ja Froh sein, bin ich die erste. Ich könnte nicht mitansehen, wie die anderen beiden getötet werden. Alles was ich noch machen kann, sind meine Augen zu schliessen und hoffen, dass mir meine Eltern verzeihen werden. Ich konnte schon lange zuvor Gedanken über meinen Tot machen. Ich werde bestimmt Frieden finden können. Ich bin vorbereitet. Mehr oder weniger.

Aber Ben nicht!

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Wie durch einen weichen Schleier des Sonnenlichtes sehe ich von oben herab an ein unglaublich süsses Familienhaus in einem kleinem Vorort mit Veranda. Es ist wie in einem neuen Hollywoodfilm, nur das es sich hierbei um einen Traum handelt. Denn in genauso einem Haus wollte ich immer schon mal leben.

Weiss gestrichen, dunkelgraue Dachziegel, rote Fensterläden, einfach nur ein Traum...

Sogar mit einem süssen Vorgarten bei dem das Gras grüner und saftiger aussieht als ich jemals gesehen habe

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Sogar mit einem süssen Vorgarten bei dem das Gras grüner und saftiger aussieht als ich jemals gesehen habe. Und wenn man hinein blickt hängen überall an den Wänden Bilder und Fotos von glücklichen Menschen. Die Person sind leider zu unscharf um sie zu erkennen. Aber dennoch kann man erkennen das sie glücklich sind.

Geht man noch weiter hinein kommt man in die Küche in der eine Frau steht mit geglätteten blonden Haaren, doch wenn man genau hinsieht kann man ein paar einzelne graue erkennen.

Sie steht am Herd und rüehrt in einer Pfanne um. Sie weiss genau was sie tut, als würde sie ihr Leben lang schon nichts anderes tun.

Und ich stehe wie ein Geist daneben.

Doch dann hört man, dass die Wohnungstür aufgeht und wieder in Schloss fällt und eine männliche Stimme ruft: „Schatz, ich bin wieder zuhause!"

Da dreht sich die Frau und lässt mich hr Gesicht sehen: „Bin in der Küche!"

Sie ist ich? Das bin ich? Wie? Sehe ich gerade in die Zukunft oder ist das tatsächlich nur ein Traum? Sie ist um einige Jahre älter. Ich schätze so mitte dreissig vielleicht. Aber für sollches alter sehe ich gar nicht mal schlecht aus, bis auf die einzelnen grauen Haare. Aber die sind sicher vom Stress aus der Jugend.

Der Mann der gerufen hat kommt zu uns und greift von hinten um ihre Taille und küsst sie auf die Backe: „Hi, Liebling."

Ben.

Er sieht noch genauso gut aus wie er es schon mit achtzehn tat. Nur im Anzug. Die Kravatte aber schon leicht aufgeknotet und als er am morgen das Haus verlassen hatte, waren seine Haare sicher noch nicht so zerzaust wie sie jetzt sind. Mein anderes Ich dreht sich in seinem Griff um und küsst ihn dann auf die Lippen: „Na? Wie war dein Tag?"

„Anstrengend. Ich kann es kaum noch erwarten endlich neben dir ins Bett zu fallen und das nächste Jahrzehnt durchzuschlafen.", antwortet er und streckt seinen Finger in die Sauce um sie zu probieren: „Mmmmh, da fehlt noch ein bisschen Muskatnuss." Das alte ich tritt zur Seite und lässt ihn die Sauce noch etwas mit Muskat würzen: „Jetzt besser, Chefkoch?"

Er probiert nochmals und lächelt dann zufrieden: „Schon viel besser." Erneut geht er wieder nahe zu ihr hin, so dass vielleicht gerade mal ein dünnes Blatt Papier dazwischen Platz haben kann, legt ihren Kopf in seine Hände und küsst sie nochmals zärtlich.

Die Romantik verfliegt schnell, als zwei schreiende Kinder in die Küche rennen: „Mami! Er hat meiner Barbie den Kopf abgerissen!"

„Das ist nicht wahr! Sie wars!"

„Wieso sollte ich denn das tun? Das war meine lieblings Barbie!"

„Weil du selber gecheckt hast, dass du langsam zu alt für solchen Babykram bist!"

„Das ist kein Babykram! Maaaaammmmiiiiii!!"

Diese Kindern kann man nicht abschlagen, dass sie von Ben und mir stammen. Der Junge sieht genauso aus wie Ben als er noch klein war, nur mit meinen blauen Augen und das Mädchen hat ihre blonden Haare zu zwei kleinen Zöpfen geflochten und hat die selben klar blauen Augen, die Lippen sind aber ganz klar die von Ben. Aber beide wirken perfekt.

„Kinder, beruhigt euch mal!", meldet sich die Mama: „Sofia draf solange mit ihren Puppen spielen wie sie will. Ich habe noch bis in die vierte Klasse mit Puppen gespielt und schämen muss man sich dafür überhaupt nicht. Das ist überhaupt kein Grund einer unschuldigen Barbie den Kopf abzureissen, wer auch immer es war. Entschuldigt euch jetzt bitte und wascht euch die Hände, wir essen gleich."

Ich werde anscheinend eine super Mami, denn die kleinen geben sich die Hand und gehen sich Hände waschen. Das Leben kann wirklich einfach sein.

„Ach Schatz, was ich dich noch fragen wollte, kannst du vielleicht bis nächsten Samstag noch die Partybänke abholen gehen?", wendet sich die alte Taylor wieder an Ben.

Er schluckt: „Wofür?"

„Schon vergessen? Wir haben alle eingeladen! Meine Eltern, deine Mam, Julia, Jo, Layla, Conner, Leon und und und..."

„Klar, wusste ich, wollte nur noch wissen, ob es du auch noch weisst.", lacht er und küsst sie erneut, sozusagen als Entschuldigung. Er wird wohl für immer ein kleiner Spinner bleiben.

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Geschockt reisse ich meine Augen auf, als ich einen lauten tiefen Schrei höre, der eindeutig von Jo stammt. Der bärtige Mann hat immer noch seine Waffe auf mich gerichtet, als Jo auf ihn zu rennt und ihn auf den Boden bringen will. Toller Plan, doch bei der Ausführung happert er noch. Kurz bevor Jo den Mann erreichen kann, drückt er ab.

Ich kann nicht sehen, was oder wen er getroffen hat oder ob er überhaupt etwas getroffen hat. Ich stehe unter Schock und möchte nur noch hier weg. Doch dann macht es Platsch. Einen Schrei entflieht mir.

Jo und der Typ sind nun beide im Wasser und keiner ist zu sehen. Ich muss dringend meinem Puls runter schalten, so kann ich niemandem helfen.

Es ist gerade mal anfangs März und das Wasser ist sicher nicht wärmer als 5 Grad! Wenn Jo nicht wegen diesen Männer stirbt, dann sicher wegen eines Kälteschocks!

Ich blicke zu Ben. Er steht nich immer neben mir, doch ich erkenne in seinem Blick, dass er gerade etwas ganz ganz dummes vor hat: „Ben? Ben tus nicht! Tu es nicht!"

Er sieht mich kurz an: „Ich liebe dich, Taylor." er nimmt anlauf und springt den anderen beiden hinterher.

„Ben?!?", ich schreie seinen Namen so laut ich kann, doch es ist du spät. Das eiskalte Wasser spritzt mir entgegen und er verschwindet von der Oberfläche.

Ich liege nun hier alleine auf den Steg, geschockt und einem fürchterlichen Gewissen, dass jetzt gerade zwei Menschen die ich liebe wegen mir sterben...

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