Kapitel 52 🎈

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"Ach was, Taylor. Du bist und bleibst für immer unsere Freundin!", Conner wirft seinen Arm über meine Schultern und drückt mich fest an ihn: „Es tut mir, nein, uns tut es leid, dass wir dir das Gefühl vermittelt haben, du seist weniger wichtig als Ben. Aber du musst verstehen, du hattest Layla, Kira und Annabelle. Wie hätte es ausgesehen, wenn wir Ben auch fallen gelassen hätten. Wir standen zwischen zwei Fronten.", erklärt er mir übertrieben theatralisch.

„Spinner. Genau diese Art von Theater habe ich vermisst, was auch der Grund ist, weshalb ich euch verzeihe. Was haltet ihr davon, wenn wir nun zu den anderen gehen und so abhängen wie früher?", schlage ich lachend vor. Conner ist toll. Er ist auch überhaupt nicht nachtragend und ist sofort einverstanden mit meiner Idee, die irgendwie auch von ihm kommt, aber das wissen sie ja nicht, dass ich es gehört habe. Leon ist da eher problematischer. Schon als Conner sich auch für ihn entschuldigt hat, guckte er immer böser.

Ben hat sich entschuldigt, Conner auch, warum kann er es nicht auch einsehen das wir alle Fehler gemacht haben?

„Komm schon, Bro. Sei ein guter Homie.", bittet Conner ihr darum: „Sonst gehe ich allein und lasse dich hier sitzen wie ein Looser der keine Freunde hat."

„Das wagst du nicht."

„Oh doch. Komm wir gehen, Taylor. Ich habe bock auf gute Gesellschaft." Conner und ich stehen auf und blicken noch einen kurzen Blick zu ihm zurück: „Willst du wirklich nicht mitkommen?" Ich möchte so sehr das er mit uns mitkommt. Dank Conner und Bens Worten von vorher spüre ich wieder ein klitzekleines Fünkchen Hoffnung in meinem Herzen. Das Schicksal meint es heute wieder gut mit mir.

Etwas habe ich also doch richtig gemacht.

„Schon gut, ich passe.", meint er noch trocken, also gehe ich zusammen mit Conner zu unserem Tisch bei dem Parker schon auf uns gewartet hat: „Taylor! Das bist du ja endlich. Du musst mir helfen. Die beiden sollen aufhören!"

Was ist los? Er fällt in meine Arme als würde ich ihm gerade das Leben retten. Ich verstehe nichts mehr: „Parker, beruhig dich mal! Was ist los?"

„Die beiden reden. Ohne Punkt und Komma. Gleichzeitig. Mit ihren Pipsenstimmen. Ich halte das keine Sekunde mehr länger aus alleine mit ihnen zu sein!", er heult mir richtig die Ohren voll. Was für ein Baby: „Komm runter. Wenn du jammern willst, kannst du Leon Gesellschaft leisen gehen. Wir wollen jetzt Spass haben."

Und den haben wir auch. Mit Parker zusammen. Den ganzen Abend lang noch. Es ist schon fast wieder wie früher. Nur Ben und Leon fehlen. Layla ist zwar auch nicht direkt hier, aber sie ist nicht allzu weit weg. Sie unterhält sich immer noch fröhlich mit ihrem Typen. Aber irgendwann geht Conner kurz weg zu dem Moderator um darum zu bitten, uns nochmals auftreten zu lassen und als letzte des heutigen Abends gehen wir alle auf die Bühne. Durch das Mikrofon bete ich auch noch Layla dazu, hoch zu kommen: „Hey Lay! Schwing deinen süssen Hintern hier her, wir brauchen deine Unterstützung!" und Conner schreit anschliessend: „Leon, du auch!"

Erst jetzt sehe ich, dass er schon die ganze Zeit auf seinem Platz sass und uns beobachtet. Was hat der für ein Problem? Seit wann ist der so assozial? Und im Gegensatz zu Layla bleibt er weiter frustriert sitzen. Sie sprintet auf die Bühne und schnappt sich ebenfalls ein Mikrofon: „Und was singen wir?"

„Ich weiss was!", ich renne schnell zum DJ Pult und gebe ihm bescheid welcher Song er auflegen muss. Und schon kurz danach erklingt die Musik von Madison Beer's Hit Melodies. Alle gucken mich begeistert an und geben mir zum Verständnis, dass ich beginnen soll. Ich singe das Wohaho Yeah und anschliessend den Text. Ich bewege mich im Takt und mische mich unter meine Freunde, welche klatschend meinen Gesang unterstützen.

Irgendwann singt auch Layla mit, dann noch Parker, dann Conner und dann noch alle andern. Im Refrain singen wir alle wild durcheinander und feiern eine riesen Party zusammen auf der Bühne. Es sind sowieso nicht mehr so viele Menschen hier vor denen man sich blamieren könnte. Das Lokal schliesst bald und morgen ist auch schon wieder Schule. Aber ich möchte nicht, dass dieser Tag endet. So ein guter hatte ich schon lange nicht mehr.

Ich frage mich nur, wie es morgen in der Schule sein wird. Wird Conner dann wieder zu Ben stehen oder ab und zu mit uns reden? Was wird Leon tun? Und Ben? Will er mich wirklich wieder zurück? Aber das sind die Probleme von Morgen und nicht von jetzt. Jetzt feiern wir.

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Gut gelaunt und tipp top ausgeschlafen stehe ich am Morgen auf und versuche, weil ich gerade Lust darauf habe ein neues Augen Make-up aus. Ein bisschen auffälliger als die normalen Nude-Töne die ich sonst trage, aber dieses violett gefällt mir auch sehr gut. Vorne bei meinen Haaren trenne ich zwei Partien ab und flechte sie oben ein bisschen ein und drehe sie dann zu zwei Knoten. Für diese Frisur hat mich ebenfalls wieder einmal Tumblr inspiriert.

Top gestylt in einem Rock und Strümpfen gehe ich runter in die Küche

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Top gestylt in einem Rock und Strümpfen gehe ich runter in die Küche. „Anscheinend war dein Abend gestern mehr als nur schön? Für wen hast du dich denn heute so chic gemacht?", begrüsst mich auch schon mein Dad der gemütlich seinen Kaffee schlürft und in die Zeitung starrt.

„Für niemanden! Ich sehe nicht viel anders aus als sonst auch. Ausserdem wünsche ich euch auch einen guten Morgen." Mit einem Finger zeigt Dad auf seine Wange, wo ich dann ein kleines Küsschen drauf hauche, dasselbe bei meiner Mutter, die soeben die Milch und die Cornflakes hervor holt: „Oh, wie haben wir das nur verdient?" Fröhlich nehme ich ihr die Sachen aus den Händen: „Ich wollte euch nur nochmals zeigen, wie tolle Eltern ihr seit. Hab euch lieb."

„Wir haben dich auch lieb, Spätzchen."

„Was? Ist wieder jemand am schleimen? Hast du was angestellt?", jetzt kommt auch noch Julia dazu und setzt sich mit uns an den Tisch. Ich muss lachen. Kann man nicht einfach so mal gute Laune haben? „Nein. Gestern war nur so ein schöner Tag. Schon fast so wie früher. Ich habe es so sehr genossen und hoffe nur, dass es nur nicht ein Traum war. Die Hoffnung besteht tatsächlich, dass alles wieder so sein kann, wie es noch vor ein paar Monaten war. Deshalb bin ich auch so glücklich."

„Du hast also allen die Wahrheit über dich erzählt?", fragt Julia bevor sie richtig runter geschluckt hat.

„Neiiinnnn. Nicht ganz. Aber ich habe mit Conner und Leon gesprochen und mich entschuldigt. Conner war total cool drauf und hing dann den rästlichem Abend mit uns ab, Leon war da weniger Entgegenkommend. Aber mit Ben habe ich auch geredet, aber das muss ich noch genauer überdenken. Das ist noch komplizierter. Aber sonst kann alles wieder gut werden."

„Das freut uns. Aber ihr müsst jetzt los, sonst kommt ihr noch zu spät in die Schule.", Mam scheucht uns von unseren Plätzen in die Schule. Und ich bin bereit. Soweit Ben noch keine Antwort haben möchte. Ich gehe ihm einfach so gut es geht aus dem Weg. Heute haben wir sowieso nur ein Fach zusammen und das ist erst am Nachmittag. Also kein Stress. Ich pack das schon.

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