✽Three✽

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Yoongi

„Du solltest das nicht so negativ sehen!"
Taehyung knabbert fröhlich an seiner Schokolade, während ich mich dehne. Dabei mache ich ein Gesicht wie Drei Tage Regen, während mein bester Freund mich grinsend beobachtet.

Taehyung ist das genaue Gegenteil zu mir, denn während ich ein griesgrämiger, gemobbtet Einzelgänger bin, ist er ein fröhlicher, beliebter Gruppenmensch.

Und trotzdem bin ich sein bester Freund und nicht einer dieser Ultra Sunshine-Kerle aus seiner Klasse, die ständig irgendetwas mit ihm machen wollen.
Leider gehen Taehyung und ich nicht auf die selbe Schule, sonst würde mir diese Einrichtung bestimmt mehr Spaß machen.

Aber Fakt ist einfach, dass ich ganz alleine und verängstigt, fünf Tage die Woche in diesem Pissgelben Gebäude verbringe, welches aussieht wie ein übergroßer Urinstein.

„Was ist denn daran positiv? Ich bekomme einen nervigen Bruder, toll," maule ich und verrenke mich ein bisschen zu weit, als ich versuche, in den Spagat zu kommen.

Taehyung sieht mich nur an und isst weiter seine Schokolade.
„Es nervt mich einfach, dass mein Vater meint, er könne aus zwei Familien eine Große machen," setzte ich noch hinzu und mein bester Freund nickt verständnisvoll.

„Aber vielleicht solltest du daran denken, dass du in deinem Bruder einen neuen Freund gewinnen kannst. Und Familie ist einfach wichtig," antwortet mir Tae dann ruhig und schließlich knüllt er sein Schokoladenpapier zusammen, um es am anderen Ende des Raumes in den Mülleimer zu werfen.

„Die anderen kommen in zehn Minuten, vielleicht solltest du dich auch einmal aufwärmen," lenke ich dann vom Thema ab und augenrollend kommt Taehyung zu mir zurück.
Trotzdem sagt er nichts mehr und akzeptiert, dass ich nicht über das Thema reden will.

Bei dem Thema Familie bin ich ziemlich empfindlich, ebenso wie bei dem Thema Freundschaft. Taehyung weiß, dass ich es nicht leicht an meiner Schule habe, aber er weiß nicht, wie sehr ich geärgert werde. Dann würde er sich nur Sorgen um mich machen und das möchte ich nicht.

„Du bist so ein Trottel!"
„Nur dein Trottel!"
Kichernd kommen Jin und Namjoon in den Raum, letzter umarmt den Blonden von hinten und gibt ihm viele kleine Küsse auf den Nacken.

„Könnt ihr aufhören rumzuturteln?," begrüße ich die beiden schlecht gelaunt, aber natürlich hört niemand auf Mich. Augenrollend beobachte ich das frisch verliebte Pärchen, während Taehyung die beiden eher lächelnd mustert.

Zugegeben, süß sind Jin und Namjoom schon. Es hat ziemlich lange gedauert, bis aus den beiden etwas geworden ist, da Jin einfach seine minderwertigen Selbstwertgefühle im Weg waren. Aber ich kann es dem Jungen nicht verübeln.

Jin ist in seinen Augen ziemlich hässlich und auch wenn er total gut aussieht, kann ich ihn nachvollziehen. Ich weiß nicht wie es dazu gekommen ist und ich würde Jin auch nie danach fragen, aber er hat eine riesige Narbe im Gesicht, die ihn auf einer Seite etwas entstellt.

Dadurch fühlte sich der Blonde immer Minderwertig und es hat verdammt lange gedauert, bis Namjoon Jin davon überzeugen konnte, dass er ihn hübsch findet. Aber jetzt sind die beiden einfach unzertrennlich.

„Wir würden dann gerne anfangen zu Tanzen," bemerke ich schnaubend, als die beiden immer noch nicht die Finger voneinander lassen können.
„Tut uns leid," kichert Jin und endlich werden Taehyung und ich auch mal begrüßt.

„Habt ihr euch wenigstens schon aufgewärmt?," frage ich leicht genervt und mal wieder kommt meine geduldige und liebevolle Art zum Vorschein. Wer merkt die Ironie?

„Glaub mir, das haben wir," bemerkt Namjoon grinsend und wirft Jin einen bedeutsamen Blick zu, der daraufhin stark errötet.
Oh Gott, ich will gar nicht wissen, was die beiden eben gemacht haben. Ich kann mir meine Freunde einfach nicht beim Sex vorstellen.

„Dann lasst uns anfangen!," ruft Taehyung motiviert, der scheinbar kein Problem damit hat, Details von Namjoon oder Jin zu erfahren.
„Oh Gott, bitte ja!," murmele ich erleichtert und lachend schauen die anderen drei zu mir. Ich werfe ihnen einen bitterbösen Blick zu, aber muss dann doch noch grinsen.

Insgeheim liebe ich diesen Haufen Chaoten ja doch. Und außerdem sind sie das einzige, was mir Halt in dieser beschissenen Welt gibt.

FattyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt