✽Fifty✽

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Hoseok

Mit Tränen in den Augen stehe ich vor Jimins Haustür und klingele.
Der Kleine kann was erleben.
„Mach auf, du Arschloch! Ich weiß, dass du da bist!," brülle ich, als sich nach ein paar Minuten immer noch nichts regt.

Warum ich so in Rage bin?
Eigentlich ganz einfach: Jimin ist schuld, dass ich Yoongi nicht geglaubt habe und er jetzt in den Armen von Jungkook liegt.

Denn so wie Yoongi gerade eben aussah, schien es nicht, als wäre er irgendwie freiwillig bei Jungkook.

Trotzdem Bin ich weggegangen, ich bin einfach zu verletzt. Obwohl ich mich am liebsten dafür schlagen würde, kann ich nicht aufhören zu weinen.

Doch meine Wut geht nicht nur gegen Jungkook oder mich selber, weil ich Yoongi nicht zugehört habe. Sie richtet sich auch gegen Jimin, von dem ich ganz stark annehme, dass er Schuld ist, dass es überhaupt so weit kommen konnte.

Denn mir fällt gerade niemand anderes ein, der mir anonym die Nachricht über Yoongis und Jungkooks „Affäre" geschickt haben könnte und der auch Yoongi per SMS bedroht.

Jungkook kann es nicht sein, immerhin kann er sich nicht selber beim Rummachen fotografieren. Und das er mit Jimin unter einer Decke steckt, ist in diesem Fall auch sehr unwahrscheinlich, immerhin ist Jimin Homophob.

Das er damals überhaupt meine angeblichen bisexuellen Neigungen akzeptiert hat, ist ein Wunder, aber wahrscheinlich wollte er unsere Freundschaft bewahren.

Immerhin gehöre ich nach wie vor zu den Beliebtesten meiner Schule und so sind Jimin und Jungkook auch langsam in meine Bekanntenkreise gekommen. Beliebte Leute verkehren halt auch über unterschiedliche Schulen hinweg Zusammen.

„Was willst du?," schnauzt Jimin, als er schwungvoll die Haustür öffnet und mich wütend anstarrt. Als er jedoch mein tränenverschmiertes Gesicht bemerkt, stockt er kurz, aber da habe ich ihn auch schon gepackt und kraftvoll zurück in den Hausflur gestoßen.

„Du verdammtes Arschloch! Ich hasse dich! Wie konntest du das tun?," brülle ich und schubse Jimin gegen eine Wand, sodass er schmerzerfüllt aufzischt.

„Beruhig dich Alter, wovon redest du überhaupt?," knurrt er und will meine Hände wegdrücken, aber ich halte ihn gewaltvoll fest.

„Von der drohenden SMS an Yoongi und von dem Scheiss Foto. Er hat verdammt nochmal keine freiwillige Affäre mit Jungkook!," schnauze ich ihn an und Jimin reißt die Augen auf.

„Jungkook hat was mit Fatty?," kreischt er entsetzt und ich drücke ihn noch einmal kraftvoller gegen die Wand.
„Nenn' ihn nicht Fatty du Wichser!"

Jimin nutzt jetzt seine ganze Kraft und will mich ebenfalls zurückschubsen, aber ich halte ihn fest bei mir und lasse ihn nicht los.
„Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du Arschloch und Beruhige dich mal!," keift Jimin jetzt, aber ich höre nicht auf ihn.

„Mich beruhigen?! Wegen dir kann ich der Liebe meines Lebens nicht helfen und hab sie bei diesem Psychopathen gelassen!," werfe ich dem Brünetten Jungen vor und Jimin verzieht wütend das Gesicht.

„Nenn Kookie gefälligst nicht Psychopath! Und Fatty ist lediglich Dein Stiefbruder!," faucht er regelrecht und ich drücke noch fester zu.
„Er heißt Yoongi, verdammt noch mal! Und ich liebe ihn!"

Jimin erschlafft in meinen Armen, als würde auf einmal all seine Kraft aus seinem Körper weichen.
„Was?," murmelt er ungläubig und ich schnaube, ehe ich meinen Griff um ihn etwas lockere.

„Ich liebe Yoongi. Und Jungkook steht auch auf ihn. Und wegen deinen Kranken Spielchen, dachte ich, dass Yoongi mich wirklich betrügt und jetzt ist er in Jungkooks Fängen, weil ich zu verletzt war, um ihm zu helfen!"

„J-Jungkook steht auf Yoongi?," hakt Jimin fast tonlos nach und seine Dunkeln Augen werden ganz groß. Ich sehe etwas darin schimmern und nur Sekunden später rollt eine Träne über seine Wange.

„Was zum... warum heulst du denn jetzt, du Idiot?," frage ich Jimin etwas verzweifelt und sehe ihn perplex an, ehe ich ihn ganz loslasse. Meine Wut von eben ist totaler Verwirrung gewichen.

„Bist du jetzt traurig, dass dein bester Freund schwul ist, du homophobes Arschloch?" Fassungslos blicke ich Jimin an, der den Kopf schüttelt und die Nase hochzieht.

„I-Ich bin nicht Homophob. Und ich habe weder dir, noch Yoongi anonym irgendwelche SMS geschrieben," wispert er schließlich ergeben und ich sehe ihn Stirnrunzelnd an.

„Und das soll ich dir jetzt glauben? Nach alledem, was du zu Yoongi getan und mir die letzten Jahre erzählst hast?" Misstrauisch verschränke ich die Arme vor der Brust.
Ich traue Jimin keinen Zentimeter mehr über den Weg.

„Hoseok, ich...," beginnt er und stoppt sich dann selber.
„Spucks schon aus, Arschloch," murmele ich, als er nicht die Anstalten macht, noch irgendetwas zu sagen. Jimin gibt eine Art Wimmern von sich und sieht in dem Moment so verletzlich aus, dass er mich fast schon an Yoongi erinnert.

„Ich bin nicht Homophob, weil ich schon lange Zeit in Jungkook verliebt bin. Und die Nachrichten würde ich niemals schicken, denn das Letzte was ich will ist, Jungkook in den Armen eines anderen zu sehen!"

FattyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt