Yoongi
- 2 Wochen später-Zu sagen, dass mein ganzes Leben im Moment ein einziges Chaos ist, ist ziemlich untertrieben.
Alles läuft drunter und drüber.Mit Hoseok habe ich mich noch nicht wieder vertragen, ich bin nach wie vor Fatty in der Schule, Jungkooks Liebe zu mir wandelt sich zurzeit in Hass und zu guter Letzt liegt der Junge, der mich gemobbt hat, gerade heulend in meinen Armen.
„Ich kann dir da jetzt auch nicht wirklich weiterhelfen...," murmele ich überfordert und greife nach einer Servierte auf dem Tisch, um sie Jimin zu reichen.
„D-Dohooch!," schnieft er und putzt sich einmal geräuschvoll die Nase, was die Aufmerksamkeit sämtlicher Besucher im McDonalds auf uns zieht. Wenn wir nicht schon davor die Attraktion des Fastfoodrestaurants waren.
Unwohl sehe ich zu dem gut aussehenden Jungen neben mir, dessen rotgeweinte Augen ein bisschen so wirken, als hätte er zu viel gekifft. Vielleicht sollte ich ihm einfach den Schmerz nehmen, indem ich ihm eine Flasche Jägermeister kaufe. Leider bin ich immer noch nicht volljährig.
„Und wie?," frage ich zögernd und sehe Jimin kritisch an, während meine Hand auf seinem Rücken landet und ich ihm unbeholfen die Schulter tätschele.
Es fühlt sich so falsch an. Immerhin ist das hier der Junge, der mich immer gemobbt hat und nun kommt er zu mir um sich trösten zu lassen, weil er niemand anderen hat, dem er die Sachen anvertrauen kann.
„Kannst du n-nicht Abstand zu J-Jungkook nehmen, damit er dich vergisst?," fragt Jimin jetzt und bekommt Schluckauf. So langsam habe ich Mitleid mit ihm, aber nach wie vor ist er für mich einfach ein Arschloch.
„Das geht nicht so einfach. Jungkook ist hier der Psycho, nicht ich," stelle ich leise klar und bin selber überrascht, dass ich es schaffe, mich gegen Jimin zu stellen. Wäre er nicht selber so schwach, würde ich es mich sicherlich nicht trauen, aber gerade fühlt es sich gut an, meine Meinung zu sagen.
„S-Stimmt," schnieft Jimin und überrascht mich mit seiner Einsicht. Mit zitternden Händen greift er nach einer Pommes und tunkt sie in die Mayonnaise. Ich selber habe mir nur eine Apfelschorle geholt und versuche nicht daran zu denken, dass Wasser besser gewesen wäre.
Seit Hosoek sich von mir abgewandt hat, fällt es mir nämlich wieder schwerer, mit meinem Körper klarzukommen. Anfangs habe ich noch gegessen, aber mittlerweile fühle ich mich wieder dick und unbegehrt. Dank Jungkooks Berühungen fühle ich mich auch noch verseucht.
„E-Ey, Fatty, es tut mir leid," murmelt Jimin auf einmal und sieht mich dabei nicht an. Überrascht nehme ich meine Hand von seinem Rücken, da mich der Name Fatty nur wieder daran erinnert, wer er ist und wer ich bin.
„Was tut dir leid?," frage ich leise und nehme etwas Abstand zu Jimin. Er seufzt.
„Ich kannte dich gar nicht und habe dich mit Jungkook zusammen fertig gemacht... das war nicht richtig." Seine Stimme ist am Ende immer leiser geworden.„Nicht schlimm," wispere ich und räuspere mich nach dieser Lüge einmal. Natürlich ist es schlimm, aber Jimins Entschuldigung überrascht mich gerade viel zu sehr. Auch wenn diese Entschuldigung nichts in meiner Vergangenheit ändern wird.
„Doch, natürlich ist das schlimm! Wir haben dich fertig gemacht und Spaß daran gehabt zu sehen, wie du kaputt gehst. Hoseok hatte recht, als er uns vorgeworfen hat, dass wir widerlichen Arschlöcher sind."
Jimin starrt auf seine Hände und mir stockt der Atem. Das hat Hoseok gesagt? Bei dem Gedanken, dass er mich verteidigt hat, wird mir ganz warm.
„Fa- Yoongi, ich kann nicht das ungeschehen machen, was ich in der Vergangenheit getan habe. Und ich fühle mich schlecht deswegen. Deshalb wollte ich dich fragen...," Jimin unterbringen sich kurz. „Ob...ob wir vielleicht so etwas wie einen Neuanfang starten wollen?"
Perplex starre ich Jimin an und kann nichts sagen. Meine Gedanken sind wie blockiert.
Einen Neuanfang mit Park Jimin starten? Woher soll ich wissen, dass er das ernst meint?
Jimin scheint mein Zögern zu bemerken und traurig lächelnd wischt er sich die letzen Tränen aus dem Gesicht.„Du musst mir nicht vertrauen, ich sage nicht, dass wir beste Freunde sein müssen. Aber vielleicht können wir zusammen arbeiten. Du kriegst Hoseok zurück und ich Jungkook," schlägt er vor, aber ich schüttele den Kopf.
„Hobi ist schrecklich enttäuscht von mir. Und außerdem werden wir beide bedroht und mittlerweile wissen wir ja, dass es weder du noch Jungkook war, der uns die anonymen Nachrichten schickt," flüstere ich und denke an die SMS zurück, in der mir die Beziehung zu Hoseok verboten wurde.
Jimin ist kurz still und beißt sich dann auf die Lippe. „Und wenn ich euch helfe? Ich habe ganz gute Kontakte," schlägt er dann leise vor und ich seufze.
Ich habe keine Ahnung ob ich Jimin vertrauen kann, oder nicht. Er ist das Arschloch, was mir mein Leben unteranderem zur Hölle gemacht hat. Aber andererseits hat er gerade vor mir geweint und durch die Sache mit Jungkook, sind wir irgendwie verbunden.
„Yoongi, bitte. Ich war ein schlechter Mensch zu dir, aber lass es mich wieder gut machen!," drängt Jimin jetzt und ich schüttele den Kopf.
„Sowas kann man nicht wieder gut machen," sage ich leise und spüre den bitteren Zug meiner Worte.Egal was Jimin versuchen würde, das, was er in der Vergangenheit getan hatte, hat viel zu große Wunden geschlagen. Das würde nie heilen.
„Aber du kannst mir trotzdem helfen," gebe ich dann zögerlich zu und sehe zu Jimin, der mich irgendwie erleichtert anlächelt.
Hoffentlich kann ich ihm vertrauen.
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Fatty
Fiksi PenggemarFatty - dicke Jungen lieben nicht. _ •Triggerwarning! [2 Kapitel enthalten selbstverletzende Inhalte]